16.Kapitel - Das Ende

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Carl

Sie nahmen sie mit! Und mein Vater hatte nichts Besseres zu tun, als zuzuschauen, wie sie mitgenommen wurde. Ich wusste, sie würden sie niemals brechen können, aber was, wenn sie sie einfach um brachten?! Ich wand mich immer noch, aber mein Vater ließ nicht locker!

»Dad! Verdammte Scheiße, lass mich jetzt endlich los!«, schrie ich ihn an.

»Nein. Wir holen sie daraus, aber wir müssen einen kühlen Kopf bewahren und überlegen, wie!«, antwortete er seelenruhig.

Plötzlich fühlte ich mich so leer...
Ich gab es auf mich zu wehren und fing stattdessen an zu weinen. Mein Vater schaute mich traurig an und schickte mich mit Michonne zurück. Im Gefängnis angekommen ging ich schlafen.
Wie absurd?!
Ich legte mich schlafen, während Kate eventuell sterben würde...

Kate

Sie verbanden mir die Augen, damit ich nicht wusste, wohin sie mich brachten. Nach ungefähr fünfzehn Minuten Fahrt hielt das Auto an. Zwei Hände packten mich grob und zerrten mich aus dem Auto. Ich ging widerstandslos mit. Was hätte ich auch dagegen unternehmen können...
Ich hörte, wie ein Tor geöffnet wurde und dann wurde mir mein Band von den Augen genommen. Wir standen mitten auf einem riesigen Platz. Um den Platz standen...
Häuser! Echte Häuser! Ich schaute mich erstaunt um, als ich auch schon weiter gezerrt wurde. Wir gingen durch eine kleine Seitengasse bis zu einem Gebäude ohne Fenster. Vor dem Gebäude standen zwei bewaffnete Männer.
Also ihr Gefängnis...
Sie führten mich herein und fesselten meine Hände hinter meinem Rücken. Dann legten sie eine schwere Eisenkette an meine Füße. So ließen sie mich zurück. Ich war alleine in der Zelle. Da stand nur ein Stuhl und das Eisengitter, das die Tür bildete. Ich seufzte, das würde hart werden...
Etwa eine halbe Stunde später kam ein Mann herein. Er war groß und muskulös. Die wollten mich also einschüchtern! Tja, nicht mit mir...
Ich saß mittlerweile auf dem Stuhl.

Er stellte sich bedrohlich vor mich und sagte: »Na? Erzähl mal bisschen von eurem Gefängnis. Interessiert mich, wie ihr es da so habt.«

Ich schwieg.

»Ah verstehe. Du willst nichts sagen. Schon klar. Aber keine Sorge, du wirst noch reden«, erklärte er mir.

Ich schwieg weiterhin, als der Mann aufstand und rausging. Kurz darauf kam er wieder zurück, mit einem Koffer voller Werkzeuge.
Ja...
Natürlich hat er mehr Spaß, wenn wir jetzt schon zum Foltern übergehen. Er nahm meine Arme und fesselte sie an die Stuhllehne.

»Damit du stillhältst«, erklärte er mir.

Ich sah ihn gleichgültig an. Dann ballte er eine Faust und schlug mir mit voller Kraft ins Gesicht. Mein Kopf flog auf die andere Seite und es bildeten sich schwarze Flecken vor meinen Augen. Er hatte meine Nase gebrochen und das Blut lief mir übers Gesicht. Ich knirschte mit meinen Zähnen, um den Schmerz erträglicher zu machen.

»Na? Überlege dir erneut, ob du nicht doch reden willst«, sagte er lachend.

»Niemals«, brachte ich unter zusammen gepressten Zähnen hervor.

Er lachte und machte weiter...

Carl

Ich wachte auf und mein erster Gedanke war Kate! Wie geht es ihr wohl? Ob sie noch lebt?! Ich hatte geträumt, dass ... dass sie tot ist!
Ich verbannte diesen Traum aus meinen Gedanken, stand auf und ging zum Frühstück. Danach war ich in meiner Wachposition am Zaun. Ich stand seit bestimmt einer Stunde da, als sich ein Auto näherte. Das war keines unserer Autos! Ich richtete mein Gewehr auf das Auto, als es vor dem Zaun haltmachte und ein Mann ausstieg.

Er hob die Hände über den Kopf und sagte: »Nicht schießen! Ich habe eine Nachricht für euch. Von Negan.«

Mein Vater war herausgekommen und trat nun an den Zaun neben mich.

»Wir hören!«, sagte er.

»Eure kleine Freundin ist tot«, verkündete er seelenruhig.

Ich schaute ihn geschockt an.

»Was?!«, schrie ich.

Er senkte seinen Blick auf mich.

»Tut mir leid, Junge. Aber Negan wollte eben die Rache, ich meine, es war sein Bruder, den sie getötet hat und na ja... Aber damit haben wir wohl vorübergehend Frieden. Ach ja, dann ist das hier wohl für dich«, sagte er und streckte seine Hand durch den Zaun.

Mein Vater wollte mich zurückhalten, aber ich nahm den kleinen Gegenstand in meine Hand.
Es war ihr Ring.
Ich spürte die Tränen über mein Gesicht fliesen und dann...
Dann die Wut. Ich nahm mein Gewehr und richtete sie auf den Kopf des Mannes. Gerade als ich abdrücken wollte, riss mein Vater den Lauf Richtung Boden und ich schoss dem Mann in sein Bein. Er schrie auf und rannte fluchend zurück in seinen Wagen.
Ich hörte ihn davonfahren, als mich mein Vater in die Arme nahm und ich anfing zu weinen...

750 Wörter

Der Geruch des Todes                                         The Walking Dead FFDove le storie prendono vita. Scoprilo ora