Colin Teil 61

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„Hier", sagte ich und trat hinter meine Schwester. Nathaniel stand da, einfach so an meiner Tür, kein bisschen verändert. Heute morgen hatte ihn die Magie fast vernichtet und jetzt wirkte er entschlossen und ohne Angst, so als wäre nichts passiert. Ich hatte ihn nicht flüchten sehen, nachdem ich Royce zu Boden gestoßen hatte, er war einfach verschwunden und ich hatte gehofft er war klug genug, um für immer zu verschwinden. Aber hier war er, erinnerte mich an meinen Fluch und die Entscheidung ihn zu retten, an der ich zweifeln musste. Nur wegen mir lebte er. War er deswegen gekommen? Ich hoffte nicht.

„Royce hat meinen Bruder", sagte er forsch und in seinen dunkeln Augen blitze tiefe Sorge auf, „wo ist er?"

Seine Nachricht schockierte mich im ersten Moment, doch dann wurde ich wütend. Royce war ein zielstrebiger, skrupelloser Idiot und ich traute es ihm zu, Cid zu entführen, um endlich die Jagd zu beenden. 

Schon immer hatte ich gewusst, dass er auf die Regeln scheißen würde, nur um sein Ziel zu verfolgen. Aber wie weit würde er gehen? War Cid ernsthaft in Gefahr? 

Nathaniels stechender Blick bohrte sich so tief in mich, als wollte er mich damit zum Reden zwingen. Aber er lag falsch was mich anging. „Keine Ahnung. Woher soll ich das wissen? Ich habe nichts damit zu tun."

„Dann müssen wir ihn eben finden!", verlangte er im Befehlston.

„Wir?", fragte ich verwundert. Es klang falsch in meinen Ohren, wie er dieses Wort benutzte. Wir waren kein Team. Ja, ich hatte ihm das Leben gerettet, aber das machte uns noch lange nicht zu Partnern. 

Mir war klar, dass er Angst um seinen kleinen Bruder hatte, wahnsinnige Angst. Sie hatte ihn zu mir gebracht. Ich warf Daphne einen Blick zu, die mich ansah als würde sie mir an die Kehle springen, wenn ich nicht sofort etwas unternahm, um ihren Freund zu retten. Sie würde wahrscheinlich nie wieder mit mir reden, sollte ich mich nicht auf die Suche nach ihm machen. 

Nur wegen ihr und weil ich Cid mochte, beschloss ich, mit Nathaniel loszuziehen. „Okay. Wir fahren zum Quartier." Im Moment wusste ich keinen besseren Ort um mit der Suche zu beginnen. Zwar zweifelte ich daran, dass Cid dort sein würde, aber wir mussten ja irgendwo anfangen. Royce konnte niemals Bob und die anderen eingeweiht haben. Das hier war sein Alleingang, geleitet durch Wut und Hass auf Nathaniel... und mich. 


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und... stay twinned!

Obwohl wir Freunde wurden (Colin)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt