Arrangierte Ehe

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Ich war glücklicher als je zuvor. Zu Hause angekommen berichteten wir meinen Eltern die aufregenden Neuigkeiten und natürlich freuten diese sich total. Wir stapften in unser Zimmer und Zach ließ sich auf's Bett fallen. "Was ist los Babe?", fragte ich und sah ihn besorgt an.

"Naja, wir müssen das doch meinen Eltern auch sagen. Mein Dad... Naja du weißt ja, er mag dich nicht besonders", gab Zach zu bedenken und er klang dabei traurig. Mir wurde übel bei dem Gedanken, es seinem Vater sagen zu müssen. Keiner wusste so genau weshalb er mich nicht mochte, aber er schien sich einfach dafür entschieden zu haben. Ich seufzte.

Dann setzte ich mich auf Zachs Rücken und nahm seine Hand. "Alles wird gut. Keine Sorge. Es wird nichts passieren", flüsterte ich beruhigend auf ihn ein. Zach hatte Angst vor seinem Dad. Er war schon immer ein Dominanztier gewesen und außer ihm hatte niemand etwas zu sagen.

Zach drehte sich um und schlang seine Arme um mich. "Egal was er sagt ich werde dich heiraten, okay?", versprach er leise. Ich nickte bloß. Aber im Innersten wusste ich eine Sache ganz genau: Zach würde mich nie im Leben heiraten, wenn sein Dad gegen die Hochzeit war. Davor hatte er viel zu große Angst.

*Zeitsprung ein Tag später*
Ich war noch nie so aufgeregt wie jetzt in diesem Moment. Ich strich gerade ein letztes Mal mein Kleid glatt und dann rannten wir schon zum Auto. Jetzt war es soweit. Zach würde seinen Eltern unsere Verlobung verkünden. Ich zitterte, weil ich so nervös war. Zach merkte das und legte eine Hand auf meinen Oberschenkel, während sein Blick auf der Straße blieb. "Das wird schon", versuchte er mir klar zu machen, aber er war sich da selber unsicher.

Als wir die Einfahrt zum Haus eingebogen waren, atmete ich noch einmal tief ein und stapfte selbstsicher zur Tür. Zach folgte mir. Vor der Tür verflocht er seine Finger mit meinen, lächelte kurz und klingelte dann. Seine Mom öffnete uns und freute sich: "Zach! Und Emely! Hallo ihr zwei!" Sie strahlte. Ich liebte Myta. Sie war eine Art zweite Mama für mich geworden. Und dann passierte es plötzlich. Myta wurde zur Seite geschoben und Zach's Dad Josh stand vor uns. Er mussterte uns.

"Zach. Wieso nimmst du immer diese elenden Streuner mit?", begann er.
"Dad!", fauchte Zach.
"Such dir doch endlich etwas vesseres mein Sohn!"
"Dad es reicht!"
"Ich meine sieh sie dir doch mal an!"
"DAD!"
"Sie ist so hässlich!"
"Sie ist wunderschön!"
"Und blöd! Und eine... Zach sieh sie dir an sie ist eine Schlampe!"
"Wir sind verlobt."

Dieses ganze Gespräch war so höllisch laut. Sie brüllten miteinander und diese Beleidigungen, die mir sein Dad an den Kopf warf, taten einfach verdammt weh. Tränen kullerten mir übers Gesicht. Als Zach das mitbekam wandte er sich von seinen Dad ab und drehte sich zu mir. "Baby", kam es aus seinen zusammengepressten Lippen hervor.

Wütend drehte er sich zu seinen Dad: "Wie kannst du sie bloß zum Weinen bringen?" Und dann holte sein Dad aus und klatschte Zach eine. Zach sah zu Boden und kein Piep kam mehr von ihm. "Junger Mann deine RICHTIGE Verlobte wartet im Wohnzimmer auf dich", fauchte sein Dad. Zach und ich riefen zeitgleich: "WAS?" Zachs Mutter sah traurig zur Seite.

Zachs Pov:
Ich rannte an meinen Dad und meiner Mom vorbei nach unten ins Wohnzimmer. Dort saß ein junges Mädchen mit ihren (vermute ich mal) Eltern. Das Mädchen stand auf und streckte mir die Hand entgegen. Sie lächelte: "Hey ich bin Ella. Nett, dich kennen zu lernen. Du bist sicher Zach."

Ich sah auf den Tisch und dann wurden meine Augen größer: Eine schwarze Schachtel stand dort. Ich öffnete sie und darin befand sich ein Ring. Ich holte tief Luft. "Wie ich sehe habt ihr euch schon kennengelernt. Ellas Familie hat nicht so viel Geld also wirst du sie heiraten, um ihnen bei ihren finanziellen Problemen zu helfen. Ihr heiratet nächste Woche", hörte ich die Stimme meines Vaters. Ich drehte much schnell um. "ICH soll SIE heiraten? Ich liebe aber nur Emely!", rief ich aufgebracht und schüttelte den Kopf.

Emely stand neben meiner Mom und dann tropfte eine Träne nach der anderen zu Boden. Sie versuchte ihr Schluchzen zu unterdrücken, schaffte es aber nicht. Sie rannte raus. Ich lief ihr hinterher. "Emy!", rief ich, wurde aber von meinem Dad abgefangen. "Nimm ihr den Ring gleich ab, wenn du schon dabei bist, denn aus eurer Hochzeit wird nichts, junger Mann", befahl er schroff.

Nun war ich es, der versuchte seinen Tränen zu trotzen. Ohne ein weiteres Wort rannte ich nach draußen zu Emely. Diese saß zusammengekauert und heulend auf den Stufen, die zum Keller führten. Ich setzte mich neben sie und nahm sie in den Arm. "Babe, es tut mir so leid. Ich will diese Ella nicht heiraten. Ich will nur dich. Wir schaffen das, okay?", schluchzte ich und wischte mir über die Augen. Ich wollte nicht, dass meine Prinzessin mich weinen sieht.

Emely sah auf: "Aber du wirst sie heiraten. Du kannst dich deinen Dad nicht wiedersetzen. Ich weiß e.." Sie sah kurz auf ihre Hand. Dann stand sie auf und wischte sich trotzig die Tränen aus dem Gesicht. Sie streifte sich den Ring vom Finger und nahm meine Hand. Dort legte sie den Ring hinein und rollte meine Funger zu einer Faust. "Werde glücklich Zach. Ich liebe dich", schluchzte sie und ehe ich mich versah rannte sie zum Auto, stieg ein und fuhr davon.

"Verdammt!!!", rief ich und dann rannen mir die Tränen nur noch so über mein Gesicht. "Was bin ich bloß für ein jämmerliches Weichei", murmelte ich zu mir selber. "Bist du nicht, Zach", hörte ich meine Mom und drehte mich um. Sie warf mir die Autoschlüssel zu und fügte lächelnd hinzu: "Jetzt beeil dich und hol dir dein Mädchen wieder zurück!"

Ich sah sie kurz an, sprang dann aber auf und sprintete zum Auto. Ich startete den Motor und fuhr so schnell ich konnte zum Why don't we House. "Emely warte, ich bin schon unterwegs", sagte ich zu mir selber.

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Danke fürs Lesen & bis zum nächsten Mal!

~Raily & Cece🎶

Why don't we just love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt