50. Upside Down

1.3K 185 227
                                    


♪ We are the Champions - Queen


~~~ Eve ~~~


Das Weihnachtsfest war grandios. Liam half in der Küche mit, kümmerte sich um die Tischdekoration und nahm den Gästen die mitgebrachten Präsente ab, um diese unter den Tannenbaum zu legen. Ich hatte zuvor eine kurze Nachricht an meine Freunde verfasst, dass wir einen besonderen Gast haben würden und sie bitte keine Fragen stellen sollten.

Das tat auch niemand.

Zur Begrüßung wurde Liam von jedem in den Arm genommen und am Tisch hatte ich ihn zwischen Selma und Ruppert platziert, die sich angeregt mit ihm unterhielten. Es kam keine Langeweile auf, wir ließen uns das Essen schmecken und anschließend ging es an das Verteilen der Geschenke.

Für Liam hatte ich ein Buch gekauft. Es sollte ihm die Zeit in der Reha-Klinik ein wenig vertreiben. Vor allem, wenn er abends alleine auf seinem Zimmer sein würde.

Sein Psychologe hielt einen Klinikaufenthalt für unausweichlich, allerdings stellte er die These in den Raum, dass Liam, wenn er gute Fortschritte machte, die Behandlung ambulant weiterführen sollte.

Bislang hielten die Ärzte ihn jedoch für zu labil, als dass er hätte komplett alleine bleiben können. Denn das war ja sein großes Problem. Aber er würde es lernen, da war ich sehr zuversichtlich.

Die Klinik besaß einen sehr guten Ruf, außerdem durfte er regelmäßig Besuch erhalten und in Begleitung nach draußen gehen. Louis, Niall und Harry hatten versprochen, einen Plan zu erstellen, damit sie sich nicht in die Quere kamen und nicht alle auf einmal aufkreuzten. Auch ich hatte vor, Liam zu besuchen, bevor meine Tour wieder startete, ein Versprechen, das ich einhielt.

„Bist du schon aufgeregt?", erkundigte er sich, als wir durch den großen Garten spazierten, der mit allerlei blühenden Pflanzen ausgestattet war. Büsche mit knallgelben Blüten wechselten sich mit roten ab, dazwischen gab es weiße und jede Menge Grün. Die sogenannte Wohlfühloase, wie man sie innerhalb der Klinik nannte.

„Na ja, es geht. Vor dem allerersten Konzert fühlte ich mich wesentlich schlimmer. Das hat sich nun gegeben."

„Niall wirkt Wunder, was?", lachte Liam.

„Pah, er ist erst wieder in LA dabei und in Chicago."

„Wann ist dein Konzert in LA?"

„Einen Tag vor der Grammy Verleihung", erwiderte ich, bevor ich zielstrebig auf eine Bank zusteuerte, auf der wir uns niederließen. Liam setzte sich neben mich und atmete tief ein und wieder aus. Das Ganze tat er drei Mal hintereinander. Als ich ihn von der Seite betrachtete, begann er automatisch zu erklären.

„Solche Dinge bringt man mir während der Therapie bei. Es soll entspannen und ich muss sagen, es hilft. Jedes Mal, wenn ich es tue, fühle ich mich leichter."

Liam zeigte gute Ansätze, vor allem schien er mitzuarbeiten. Ich blieb über zwei Stunden bei ihm und als ich mich verabschiedete, da wünschte er mir alles Gute für die Tour und für die Grammy Verleihung.

„Ich wünschte, ich könnte dort hinkommen", lauteten seine Worte.

„Vielleicht kannst du einen Deal machen, wenn dir so viel daran liegt", schlug ich grinsend vor. „Die anderen Jungs kommen ja auch und womöglich gestattet man dir den Ausgang in Begleitung. Du bist weder in der Suchtabteilung, noch zählst du zu den Suizidgefährdeten, oder?"

„Nein, nur zu denen, die es werden könnten", erwiderte er leicht sarkastisch, gleichzeitig jedoch mit einem Lächeln auf den Lippen. „Mal sehen, vielleicht kann ich Harry und Ashley überreden, mich als ihr Kind mitzunehmen."

SOULWhere stories live. Discover now