49. Friendship

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♪ Welcome to the Jungle – Guns N' Roses


~~~ Niall ~~~


Es war halb fünf am Morgen, als mich ein Anruf aus dem Tiefschlaf riss. Mit geschlossenen Augen tastete ich nach meinem Handy, das auf dem Nachttisch lag. Neben mir hörte ich Blake murmeln: „Was ist das denn für ein Idiot?"

Der Idiot war Harry, doch als ich den Grund des Telefonats erfuhr, vergab ich ihm blitzschnell.

„Was hast du gerade gesagt? Liam ist im Krankenhaus?"

Wie von einer Tarantel gestochen sprang ich aus dem Bett.

„Ja, er hatte eine Alkoholvergiftung und muss einige Tage dort bleiben. Zur Kontrolle, wie sie sich ausdrückten."

„Verdammte Kacke!"

„Niall, ich mache mir echt Sorgen um ihn." Harry klang wirklich fertig.

„Hast du Louis schon Bescheid gesagt?", wollte ich wissen.

„Nein, er geht nicht ans Telefon."

Louis war mit einem sehr festen Schlaf gesegnet, vermutlich hatte er das Klingeln einfach nicht gehört. Seufzend lief ich in die Küche, Blake folgte mir und ich stellte das Handy auf den Lautsprechermodus um, damit sie alles mithören konnte. Ihre Augen wurden groß und rund und als ich das Gespräch beendete, da sagte sie: „Niall, ehrlich, du solltest nach LA fliegen. Liam ist dein Freund und er braucht dich jetzt. Er braucht euch alle."

Für einen Moment blieb ich still, ging in mich und bemerkte, dass Blake vollkommen Recht hatte. Wir konnten ihn nicht im Stich lassen – nicht jetzt. Dennoch zögerte ich kurz.

„Und du?" Immerhin befanden wir uns in meinem Haus in Irland, um einige entspannte Tage vor Weihnachten miteinander zu verbringen. Der Plan sah vor, dass Blake die Feiertage bei ihrem Vater in Galway und ich hier in Mullingar, bei meiner Familie verbringen sollten. Danach wollten wir zusammen nach LA fliegen.

Langsam legte Blake ihre Arme um meine Taille.

„Ich komme schon klar, keine Sorge. Wenn du wieder zurück bist, wirst du dein Haus nicht mehr erkennen."

Ihre Antwort entlockte mir ein Lachen, obwohl mir gar nicht danach zumute war. Aber Blake hatte mal wieder Recht. Es war besser, wenn wir uns alle drei um Liam kümmerten, ihm zeigten, dass wir da waren, wenn er uns wirklich brauchte. Es kostete mich keine Überwindung, meinen Koffer zu packen und Louis so lange auf die Nerven zu gehen, bis er endlich an sein Handy ging. Und wie ich auch, fackelte er nicht lange.

„Wir treffen uns am Flughafen, Niall", lauteten seine Worte, bevor wir das Gespräch beendeten.


Es schien unendlich lange her zu sein, seit Louis und ich zum letzten Mal zusammen in einem Privatjet geflogen waren. Trotzdem fühlte es sich vertraut an, neben ihm zu sitzen, in sein Gesicht zu schauen und seine Stimme zu hören.

„Ich hab' El gesagt, dass ich fliegen muss. Sie hat es zum Glück verstanden", plapperte er.

„Blake auch, da bin ich heilfroh."

„Niall, wir haben einfach die besten Frauen."

Nach dieser Aussage, der ich niemals widersprechen würde, lehnte ich mich im Sitz zurück und schloss meine Augen. Ich war müde, denn der Schlaf von heute Morgen fehlte mir.

Wir hatten keine Ahnung, was uns in LA erwarten würde, wir wussten lediglich, dass Harry und Ash uns am Flughafen abholen wollten, damit wir Liam schnellstmöglich einen Besuch abstatten konnten. Ich hatte Eve eine kurze Nachricht geschickt, dass ich auf dem Weg nach Kalifornien sei und mich später bei ihr melden würde.

SOULWhere stories live. Discover now