15. Evidence

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♪ Piece of Mind - Boston



~~~ Niall ~~~



Bereits am Flughafen klärte ich die Sachlage mit Larissa, die mich zutextete, weil Eve und ich erneut in den Schlagzeilen gelandet waren. Allerdings gelang es mir, sie zu beruhigen und ihr glaubhaft zu versichern, dass es sich dabei um reine Publicity handelte und somit keinen Grund zur Eifersucht ihrerseits bestand. Dass besagte Publicity nicht vom Management ausging, sondern auf meinem Mist gewachsen war, das verschwieg ich beharrlich. Somit hatte ich meine Ruhe und konnte in Ruhe den Flug nach LA antreten.

Allerdings schickte ich, bevor ich das Flugzeug betrat, eine Nachricht an Ally, mit ungefähr dem gleichen Inhalt, den Larissa erhalten hatte. Ich wollte vorbeugen, um einen etwaigen Streit zu vermeiden. Gerade lief es so schön, da wir uns wieder versöhnt hatten, da war es nicht angebracht, einen neuen Krach zu provozieren.

Auch Eve schien sich wieder eingekriegt und vor allem damit abgefunden zu haben, dass ich die Sache regeln würde, obgleich sie immer wieder betonte, dass es ihr schleierhaft sei, wie ich das angehen wollte. Ich war heilfroh, dass sie mir verziehen hatte und mich in meiner Eigenschaft als Songschreiber behielt.

In meinem Kopf war bereits ein Plan herangereift, ich musste nur noch mit der zuständigen Dame verhandeln, und alles würde wieder in Butter sein. Die Fans würden sich beruhigen und der Rummel hoffentlich ein wenig in eine andere Richtung driften.

Direkt nach dem Essen versuchte ich ein bisschen zu schlafen. Eve, die es mir gleichtat, hatte sich bereits in ihre Decke eingemummelt, als ich mir das Kissen unter den Kopf schob. Ich platzierte meine In-Ears in den Gehörgängen, suchte nach meiner bevorzugten Playliste und ließ mich mit leiser Musik berieseln.

Es klappte tatsächlich, denn als ich wieder erwachte, zeigte der Bildschirm vor mir eine Flugzeit von nur noch drei Stunden an. Trotzdem würde mir der Jetlag nicht erspart bleiben und ich vermutlich morgen in aller Frühe wach werden.

Eve, die ebenfalls geschlafen zu haben schien, blickte mich an und sagte: „Ich wünschte, wir wären schon da und hätten den Flughafen hinter uns gelassen."

Für einen Moment dachte ich an die Paparazzi, die mit Sicherheit ihre Stellung bezogen hatten. Überall im Internet war zu lesen, dass Eve und ich gemeinsam nach LA flogen, damit dort die Werbetrommel für ihre neue Single gerührt werden konnte. Zum Glück erwarteten uns am Flughafen unsere Bodyguards. Während sich mein Bodyguard bereits seit meinem Hauskauf in LA um mich kümmerte, würde Eve auf einen neuen Hünen treffen, der für ihren Schutz in Amerika zu sorgen hatte.

Trotzdem graute mir schon davor, das Spießrutenlaufen am Ausgang hinter mich bringen zu müssen. Im schlimmsten Fall ging ich wieder zu Boden, im besten Fall bekam ich nur einen leichten Rempler ab. Ich konnte das jedoch verkraften aber bei Eve sah das Ganze schon anders aus. Obwohl ich davon ausging, dass ihr Personenschützer auf Zack war, wusste man hier nie, was einem blühte. Diese Tiere, wie ich die Paparazzi immer nannte, schreckten auch nicht davor zurück, eine Frau körperlich zu attackieren, nur um an Fotos zu gelangen, die sie für teures Geld an die Klatschblätter verkauften. Mir wir das ganze System so zuwider, dass ich hätte kotzen können. Ändern ließ es sich jedoch nicht.

„Was hörst du eigentlich gerade?", erkundigte ich mich bei Eve, deren Füße im Takt hin und her wippten.

Ohne einen Ton zu sagen, schob sie ihr Handy zu mir herüber, sodass ich einen Blick auf ihre Playliste erhaschen durfte. Sofort zogen sich meine Mundwinkel nach oben, denn ihre Songauswahl ließ einen gewissen Stolz in mir aufkeimen.

SOULWhere stories live. Discover now