Ocean Hearts [Abgebrochen]

Awww, ship:3 (Bin zu blöd für Kapitelnamen)

Ich wollte nicht sterben!
Jetzt noch nicht und am aller wenigsten hier!

"Roman, du musst springen oder du stürzt ab!"

Ich schüttelte sofort den Kopf.
"Nein! Nein! Ich werde auf keinen Fall springen!"
Ich weigerte mich auch nur einen Schritt vorwärts zu machen.

"Du musst, Roman!"

"Eh-eh!", ich schüttelte noch heftiger den Kopf.

Langsam merkte ich, wie sehr ich an Flos Nerven nagte und er jeden Moment explodieren könnte.
Aber das war mir im Moment sowas von egal!

"VERDAMMT NOCHMAL, SPRING, DU VOLLIDIOT!! Bitte!", Letzteres seufzte er nur während er den Rest aus sich herausbrüllte.

Für einen kurzen Augenblick blieb mein Herz stehen und mein Kopf hörte auf Tausende Gedanken zu denken.
Ich atmete tief ein und verschärfte meine Sinne.
Das bröckelige Gestein unter meinen Füßen, die Hitze der Lava, die immer mehr heraufquoll und das laute schlagen meines Herzes.
Ich sank leise auf meine Knie.

Nun wurde mir eines klar...entweder ich bleibe hier und sterbe zu 100% oder ich reiß mich zusammen und springe mit dem Risiko abzustürzen.

"Falls du abstürzen solltest, werde ich da sein und dich wieder in Sicherheit bringen, Roman...", sprach nun eine ruhige Stimme und ich sah in die Richtung aus der die Stimme kam.

Flo kniete am Boden, lehnte sich leicht über den Abgrund und streckte mir seine Hand entgegen.
Sein sanftes Lächeln ließ urplötzlich jeglichen Zweifel verfliegen.
Meine Augen weiteten sich, mein Herz machte einen Satz und mein Gesicht heizte sich auf, und zwar nicht wegen der Lava.

Noch einmal atmete ich tief ein und stand guten Mutes auf.
Mit zittrigen Schritten tapste ich zum Rand der bröckeligen Plattform.
Ich schloss ein letztes Mal meine Augen und sprang mit einem lauten Schrei davon, währenddessen alles was hinter mir stand, zusammenbrach und in der zähflüssigen heißen Masse verschwand.

Es schien als würde die Zeit stehen bleiben, als ich den Boden nicht mehr spürte.
Würde ich es schaffen?
Oder würde ich nun qualvoll sterben?
Das Adrenalin war überall in meinem Körper zu spüren, jedoch machte mein Herz eine Pause.

Nur noch ein Stückchen, dann könnte ich den Klippenrand von Flos Plattform erreichen.
Doch meine Handlänge reichte nicht aus und ich verlor an Höhe.
Der kochende glühende Lavasee machte sich schon darauf bereit, mich zu verschlucken.

Nun war es aus.
Vorbei.
Mein Leben war zu Ende.
Wie sollte Flo das meinen Eltern erzählen?
Oder Lars?
Oder den Zuschauern?

Tränen sammelten sich in meinen Augen, als ich plötzlich eine rasche Berührung plus Ruck an meinem Arm vernahm.
Zögerlich hob ich meinen Kopf und sah in zwei grün leuchtende Augen, die keinem anderen gehören konnten als Florian.

Er mich am Handgelenk gepackt und versuchte mich nun mit all seiner Kraft raufzuziehen.
Ich umfasste ebenfalls sein Handgelenk, um den Griff zu verfestigen.

"Lass ja nicht los, Roman!"
Ich nickte und half so gut wie möglich mit, nach oben zu kommen.
Ich krallte mich an den unebenen Kanten der Plattform fest, um es Flo zu erleichtern.

Er ächzte und stöhnte.
Er hatte recht.
Ich war tatsächlich schwer, wenn er so große Probleme hatte, mich hochzuziehen.
Oder er war einfach ein schwaches Früchtchen.
Hm...das Zweite hörte sich besser an.

Mit viel zu großem Schwung stolperte ich die letzte Stufe hoch und knallte gegen Flos Oberkörper.
Ich dachte schon, ich würde ihn umschmeißen, doch er blieb stehen.
Leise hörte ich Flos Herzschlag, welcher einen beruhigenden Rhythmus besaß.
Sekunden später realisierte ich erst, was gerade passierte.
Schlagartig wurde ich rot um die Nase und drückte mich von ihm weg.
Doch auf unerklärliche Weise ließ er dies nicht zu und zwang mich in eine Umarmung, was dazu führte, dass mein Kopf kochend heiß wurde.
Wieso umarmte er mich?

"Boah, Roman, du Vollpfosten! Wärst du gestorben, hätte die Folge einen LAIK gekriegt! Danke!"
Er ließ einen leisen, jedoch gerade noch hörbaren Schluchzer von sich und verwuschelte meine Haare, bevor er mich losließ.
Ich wusste, was er in Wirklichkeit mit dem LAIK kriegen und so meinte...
Er war froh, dass ich noch da war.
Er wusste nur nicht, wie er das am besten ausdrücken sollte.

Ich war wieder kurz in einer Schockstarre gefangen und die Röte in meinem Gesicht wollte nicht verschwinden.

Plötzlich hörte ich ein kleines imaginäres Zischen in meinem Ohr welches eine bestimmte Phrase immer wiederholte.

Araflo
Is
Real,
Ihr
Vollpfosten
!

Man konnte sich schon denken, welche Stimme da in meinen Gedanken sprach und so stellte ich mir ein Mini-Ich vor, das der Stimme einen Fisch ins Gesicht warf.

"Hörst du das?", fragte Flo plötzlich.
"Huh? Was?"
"Hm, ich dachte ich hätte was gehört..."

"Hey, ihr Trottel! Hier ooooben!"
Es schallte eine laute schrille Stimme von der Decke.
Es war niemand anderes als die kleine Yuki, die von einem Loch in der Decke in den kleinen Raum, in dem wir uns befanden, schaute.
Ich hörte sie in Gedanken schon rufen: "Wenn du mich noch einmal klein nennst, dann fessle ich dich und Flo ans Bett! Wortwörtlich!"

Bei dem Gedanken erschauderte ich leicht.

"Kannst du uns hier rausholen?"
Yuki lächelte Flo daraufhin an.
"Sicher...wenn du das Zauberwort sagst!"

"Bitte!"
Ich zog einen Schmollmund.

"Äh nö, das Zauberwort heißt Babra-Kadabra, aber ich helfe euch trotzdem."

Ich seufzte ein leises 'Danke', während sie uns eine bunte gläserne Leiter herbeizauberte, die wir kurz darauf erklommen und fröhlich das Abendrot begrüßten.
Halleluja, endlich war ich hier weg!
Zwar war ich jetzt wieder im Wasser und nicht mehr in einer Luftblase, die von der Konsistenz her angenehmer war, aber egal...

"Uuuuund? Ist mir irgendetwas Wichtiges entgangen? If you know what I mean..."
Yukis Stimme hatte einen neugierigen und hinterlistigen Ton angenommen.
Ihr Blick ähnelte einem Lennyface und ich wusste sofort, was sie meinte.

Schon wieder stieg mir die Röte ins Gesicht und quiekte anschließend ein "Yukiiiii!!!!" woraufhin sie nur kicherte.

Erst jetzt bemerkte ich die Person die etwas im Abseits stand und mit weißen Kopfhörern laute Rockmusik hörte.
Warum ich wusste, dass es Rock war?
Ganz einfach...die Musik war so laut, dass man sie noch in zwanzig Meter Entfernung gut hören konnte.

Theoretischer Weise war jetzt der perfekte Zeitpunkt um Yukis Sprüche zu kontern.
Ich ergriff die Initiative, stemmte meine Hände in die Hüften und sagte mit einer überlegenen und nervigen Stimmlage: "Und wer ist der Typ da hinten? Ist das dein Freund?"

"NEIN!!!", schrie sie ganz hysterisch und mit zugekniffenen Augen.
Ihr leichtes Erröten war beinahe übersehbar.

Hmm...ich glaube jetzt habe ich ihren wunden Punkt gefunden!

"Ich bin und bleibe #ForeverAlone und ich bin stolz drauf!", quasselte sie immer weiter und weiter.

"Jo, ich auch", gab der Junge mit den Kopfhörern zurück, obwohl es eigentlich unmöglich sein müsste, dass er Yukis leises Stimmchen hört.

Ihr Blick schrie förmlich: "Du bist echt keine Hilfe, weißt du das?"

"Ich geh dann mal tschüss, Yuki, tschüss Menschen die ich nicht kenne!"

Und schon war er verschwunden.
Komischer Kerl.

"So, gehen wir jetzt? Wir haben noch keinen geeigneten Schlafplatz gefunden und ich hab Hunger!"
Flo folgte Yuki sofort und ich trottete einfach still hinterher.
Ich war müde, hungrig und verwirrt und ich freute mich, endlich schlafen zu können.
Diese nervenaufreibende Szene, die mir in den Katakomben passiert war, hatte mich komplett ausgepowert.

Aber eines beschäftigte mich immer noch...
Irgendwas war mit mir geschehen...aber was nur?

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