Kapitel 20

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Hanna wurde auf Logans Zimmer gebracht. Ihr Vater kümmerte sich Tag und Nacht um sie. Er war immer da, wenn sie Durst hatte, wenn sie etwas essen musste, wenn sie Fieber oder Albträume hatte, wenn es ihr schlecht ging. Eigentlich war das ständig der Fall. Ihr Zustand verschlimmerte sich stetig. Sie war mittlerweile zu schwach um fünfzehn Minuten wach zu bleiben. Meistens war ihr zu kalt und sie zitterte heftig. Beim Essen oder Trinken musste Logan sie schütteln, damit Hanna noch runterschluckte, bevor sie wieder einschlief. Auch das Schlafen verlief nicht sonderlich glücklich. Ständig wand Hanna sich und ließ sich manchmal gar nicht mehr beruhigen. Anscheinend waren Albträume der Grund dafür.

Ihr Aussehen hatte sich wieder einigermaßen normalisiert. Ihre Haare waren nun schwarz und die Spitzen wurde silbern, genauso wie ihre Augen. Ihre Hautfarbe färbte sich wieder einigermaßen normal. Nur etwas blass war sie. Die X-Men wussten nicht, ob es an der Schwäche oder der Mutation lag.

Wolverine tat kein Auge zu. Zu groß war die Angst, nicht für seine Tochter da sein zu können, wenn sie ihn brauchte. Keiner konnte ihn davon überzeugen, Pause zu machen. Jeden hielt er fern von Hanna. Sein Beschützerinstinkt war enorm geworden. Allerdings verschlechterte sich auch sein Zustand. Jeder wusste, dass auch er kurz vor der Verzweiflung. Er hatte erkannt, dass es etwas schlimmeres gibt, als zu leiden. Sein Kind leiden zu sehen. Es ist normal, dass Kinder ihre Eltern begraben. Aber es ist tragisch, wenn Eltern ihre Kinder begraben müssen. Manchmal, wenn man nachts an die Zimmertür horchte, konnte man jemand leise schluchzen hören.

Mittlerweile war es eine Woche her, dass Hanna gefunden wurde. Sie wurde an ein EKG-Gerät angeschlossen und Hank und der Professor besuchte die beiden. "Ich kann nichts mehr für sie tun.", erklärte Charles. "Sie müssen etwas tun! Sie haben doch angeblich das mächtigste Gehirn der Welt! Dann nutzen Sie es auch!" "Ich kann dich verstehen, Logan..." "Nein, das könne Sie nicht. Haben Sie jemals Ihr Kind sterben sehen?", unterbrach der braunhaarige Mann ihn wutentbrannt.

Plötzlich hörte man keinen Herzschlag mehr. Hank und Charles hatten das bereits erwartet. Doch Wolverine konnte es einfach nicht glauben. Er sank auf die Knie neben dem Bett. Er schlang seine Arme um seine Tochter und schaukelte Hanna hin und her. "Nein, nein, bitte nicht. Bitte nicht." Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und drückte sie fester an sich. Heiße Tränen liefen seine Wangen herunter. "Bitte, bitte nicht. Bleib bei mir. Bitte nicht schon wieder. Ich schaff das nicht noch einmal." Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht. "Nein..." Er vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und schluchzte bitterlich.










"Daddy?" 

Die Tochter des Wolverine Donde viven las historias. Descúbrelo ahora