Die Tochter des Wolverine

Kapitel 1

Schweißgebadet fuhr er aus einem Albtraum hoch. Draußen am Himmel wichen die Sterne langsam der Morgenröte. Die ersten Vögel begannen ihre Lieder zu zwitschern und das Leben kehrte langsam in die Natur.

Leider war der Albtraum für Logan kein Albtraum, sondern eine Erinnerung. Sie war nicht traurig oder angsteinflössend, ja nicht mal langweilig, sie war irgendwie ... schön. Er saß auf einer Couch in einer Hütte irgendwo auf den Bergen Kanadas. In seinen Armen lag eine wunderschöne Frau mit schwarzen Haaren und saphirblauen Augen. Wie hypnotisiert starrte er auf sie und konnte den Blick nicht mehr lösen. Irgendwie fühlte er sich zu dieser Frau hingezogen. Mittlerweile wusste er wieder, dass sie Kayla hieß und dass sie nicht mehr unter ihnen weilte.

Seufzend stand er auf und ging ins Bad. Unter der Dusche betätigte er den silbernen Hahn und kalte Tropfen prasselten auf seine Schultern. Er genoss das Wasser und entspannte sich wieder. Dann zog er sich was an und beschloss in den Wald zu gehen, da es noch sehr früh war und die meisten Schüler erst in einigen Stunden wach wurden. Na ja, bis auf den Jungen, der immer im Medienzimmer hockte und den Kanal am Fernseher durch Blinzeln wechselte.

Durch die Hintertür der Schule trat er ins Freie und genoss die frische Luft, indem er erstmal einen tiefen Atemzug nahm. Schließlich lief er los . Logan schlug einen kaum benutzten Pfad ein. Links und rechts von ihm stiegen die Tannen den Himmel empor und zwei Eichhörnchen stritten sich gerade um eine Eichel. Am Ende des Weges befand sich ein See. Auf seiner Oberfläche spiegelte sich das Gesicht des Wolverine wieder und er beschloss sich mal wieder zu rasieren.

Als er sich auf den Heimweg machte, war es bereits Vormittag und die Sonne strahlte ihm entgegen, was er nur mit einem genervten Seufzen quittierte. Kaum war er im Inneren wurde er schon vom Professor per Gedanken in sein Büro gerufen. Natürlich machte er sich sofort auf den Weg. Außer Logan waren noch Scott, Storm und Jean da. Wolverine lehnte sich an seinem Stammplatz, die Wand neben der Tür.

Sofort kam Xavier zur Sache. "Der Grund, warum ich euch herbeordert habe, ist folgender. Ich habe einen Mutanten gefunden, den ich in keine Stufe einordnen kann." Erstaunt tauschten die vier Blicke. "Wie meinst du das?", fragte Cyclops. "In manchen Sekunden hat er seine Kräfte kaum unter Kontrolle und in anderen versuche die Kräfte den Besitz des Körpers zu erlangen.", erklärte der Professor. "Und wir sollen ihn finden?", grummelte Logan aus seiner Ecke. Der Professor nickte.