Kapitel 30

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Yue hatte die ganze Nacht kein Auge zu gemacht. Tiefe Ringe lagen unter ihren Augen und ihre Haare waren Matt und strohig. Ihr Kopf war komplett leer und sie starrte wie hypnotisiert auf die steinerne Decke. Plötzlich ertönte wieder das Klicken der Tür bevor sie mit einem leisen Quietschen aufgeschoben wurde.

„Na Yue, wie geht's uns heute?" Fragte ihr Vater. Yue antwortete nicht, was sollte diese Sau blöde Frage?

Was für eine dämliche Frage..." Schoss es ihr durch den Kopf. Der Schwarzhaarige schob sich in ihr Sichtfeld und grinste sie breit an. Er machte sich an ihren Fesseln zu schaffen und löste eine nach der anderen, bevor er sie auf die Beine zog. Die Weißhaarige war kaputt und wäre beinahe zusammen geklappt. Thomas hielt Yue fest und zog sie in Richtung Tür,

„Los komm mit, es müssen noch einige Vorbereitungen getroffen werden."

Yue stolperte durch die Gänge neben ihm her. Er führte sie durch einen schier endlosen Korridor, in dem sie hin und wieder Rechts oder Links abbogen. Das Mädchen versuchte, sich den Weg einzuprägen, doch Thomas schien absichtlich einen Umweg zu gehen, so das sie komplett durcheinander kam.

Nach einer gefühlten Stunde kamen sie dann vor einer Metallernen Tür an, die der Schwarzhaarige mit mehreren Schlüsseln öffnen musste, bevor er Yue dort hinein schubste. Was dort in dem Raum stand brachte die Weißhaarige komplett aus der Fassung. Schockiert starrte sie auf einen Apparat, der aus zwei Alkoven bestand, die mit einem großen, dicken Rohr verbunden waren. Was allerdings so schockierend war, war das in einem der Alkoven, ein Mädchen lag, das genauso aussah wie sie. Ihre weißen Haare gingen ihr bis zu ihren Hüften, aber sonst war alles gleich. Ihre Augen waren geschlossen und sie schien friedlich zu schlafen.

„W-Wer...?" Brachte sie heraus, worauf ihr Vater finster lachte.

„Das wirst du noch früh genug heraus finden." Meinte er und packte sie, bevor er sie zu dem Alkoven zerrte. Yue wehrte sich, doch sie war viel zu müde und ausgelaugt, als das es Thomas etwas ausgemacht hätte. Der Mann schubste sie hinein und schloss die Tür. Die Weißhaarige trommelte mit ihren Fäusten gegen das Glas, doch sie hatte keine Chance.

„Yume... Ich habe solche Angst...." Meinte sie panisch.

Alles wird gut Yue..." Kam es von ihr, doch sie hörte sich nicht sehr überzeugt an. Thomas ging zu einer Wand, an der ein großer Schalter angebracht war und grinste ihr zu, bevor er ihn umlegte. Ein dröhnendes Geräusch ertönte und Blitze zuckten um beiden Alkoven herum. Das Licht begann zu flackern und Yue gab einen Gequälten schrei von sich.

Es tat weh.

Schmerzen zuckten wie Blitze durch ihren Körper.

Es fühlte sich an, als würde ihr Geist auseinandergerissen werden und Zersplittern. Sie schrie immer weiter und riss an ihren Haaren.

Es soll aufhören!!" War der einzige Gedanke, der durch ihren Kopf hallte.

Von einem Moment auf den anderen stoppte der Schmerz und das Licht hörte auf zu flackern. Yues Kopf brummte, als hätte ein Presslufthammer dagegen gehämmert. Sie wusste nicht was, aber irgendwas war anders.

Scheiße... Yume geht es dir gut?" Fragte sie in Gedanken, doch sie erhielt keine Antwort.

„Yume?!" Fragte sie nochmal und wurde panisch. Plötzlich ging die Tür des Alkovens auf und sie wurde hinaus gezerrt.

„Sie ist nicht mehr in deinem Kopf Yue... Wenn ich dir vorstellen darf...Yume." Meinte Thomas und zeigte auf das Mädchen, das ihr so ähnlich sah. Ihre langen Haare hingen bis zur Hüfte und ihre Augen strahlten in einer blutroten Farbe.

Strahlend wie der Mond... Oder eher blutig wie Nieren?..(x Eyeless Jack)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt