)•CHAPTER THIRTY-TWO•(

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Die Beerdigung war zuende. Ich hatte mich nach der Beerdigung wieder in meiner Wohnung eingesperrt.

Meine Kleider wiederspiegelten mein inneres. Schwarz. Leer. Allein.

Ich war Unterhaltungen aus dem Weg gegangen. Hatte auf der Beerdigung mit keinem geredet. Hatte vor mich hin gestarrt und meine Tränen still über meine Wangen gleiten lassen.

Sie würde nicht zurück kommen.
Sie war weg.
Gestorben.
Und nun auch beerdigt.

Eine Beerdigung sollte eigentlich zur Trauerbewältigung dienen. Aber ich fühle mich genauso wie auch vor der Bestattung.

Scheiße.

Ich bin müde, aber kann nicht schlafen. Hab hunger, aber das Essen ist mir fast schon zuwieder. Ich möchte Mum sehen, ich möchte Dad sehen und mich bei ihnen entschuldigen, aber es geht nicht. Es wird niemals gehen, denn sie sind nicht mehr auf dieser Welt.

Alles wegen einem Autounfall.

Das schlimmste ist, dass sie in meine Richtung fuhren. Sie wollten zu mir kommen. Zu mir. Und auf den Weg zu mir passierte es. Sie krachten mit einem LKW zusammen. Sie starben.
Ich bin schuld. Es ist meine Schuld.

Ich hätte etwas dagegen tun können! Hätte sie hindern können. Ich hätte sie anrufen und mit ihnen reden können. Mich entschuldigen und sie besuchen! Dan wären sie nicht losgefahren. Würden nicht zu mir kommen wollen, weil ich bei ihnen wäre.

Ich bin ein schlechter Sohn.

Wieder legte ich mich einfach in mein Bett und schloss die Augen.

Ich war wütend. Auf mich und mein nichts können. Ich fühlte mich wie ein Versager. Einer, der nach dem tot seines Vaters nicht mal auf die Mutter aufpassen konnte. Ein nichts könner.

Wieso bin ich so?! Wieso kann ich nicht anders sein?! Wieso bin ich so unfähig?! Ich muss doch irgendetwas können oder nicht?! Aber ich kann nichts. Nichts.

"Einfach gar nichts", murmelte ich vor mich hin und drehte mich im Bett zur anderen Seite.

Wieder entfloh mir ein schluchzen ohne das ich es verhindern konnte.

Es ist meine Schuld!

Ich stampelte hin und her. Erst landete meine Decke auf den Boden und daraufhin flog mein Kissen gegen die Wand. Ich schrie. Schrie so laut ich konnte. Schrie solange, bis die Luft in meinen Lungen nicht mehr reichte und mein schrei schließlich zu einem leisen wimmern wurde. Auf den Bauch gedreht und Gesicht in der Matratze vergraben weinte ich. Schon wieder. Ich drehte mich zur Seite und zog meine Beine an mich. Legte meine Arme drum und machte mich klein. Klein. So klein es ging.

Ich wollte weg. Weg. Einfach weg von hier. Ich war schuld.

Meine Tränen trockneten auf meinen Wangen. Meine Augen waren offen. Ich versuchte meine Atmung zu regeln, aber es ging nicht. Meine Gedanken flogen hin und her. Ein Hurrican durchwühlte alles in meinem Kopf. Ich wollte sie abstellen. Aber es ging nicht. Ich konnte meine Gedanken nicht abstellen. Meine Gedanken die mich fertig machten. Es funktionierte nicht. Es funktionierte einfach nicht.

Du bist nicht schuld. Du hättest es nicht ändern können, sagte ich zu mir selber, aber es brachte nichts. Mein Kopf wusste das ich schuld war. Ich hätte mich selber nicht umstimmen können. Ich konnte es nicht.

Mit den Gedanken in meinem Kopf schlief ich nach Stunden ein. Ich wusste nicht wirklich wann genau  ich eingeschlafen war, aber ich hatte es getan. Ohne es zu realisieren.

Am nächsten Morgen öffnete ich die Augen. Schwarz. Von Dunkelheit umgeben. Ich lag auf meinem Bett, in meinem Zimmer. Ich nahm mein Handy und sah drauf. Die Anrufe und Nachrichten ignorierte ich und blickte nur auf die Uhrzeit.

09:13Uhr.

Ich sollte heute zur Arbeit. Ich musste, denn sonst würde ich wieder in meinem Gedanken ertränkt werden und das wollte ich nicht. Ein paar Minuten lag ich da still und stand dan schließlich auf. Wanderte in das Badezimmer und wusch mir mein Gesicht. Ich sah in den Spiegel.

War ich das? Wo ist mein lächeln geblieben? Wo ist der Danni den ich so gut kannte?

Mein Spiegelbild glich mir nicht mehr. Ich sah mich nicht, obwohl ich mir doch selber genau in die Augen blickte. In diese leeren Augen, die den Schmerz versuchten zu verstecken.

War ich das?

Ich sah weg und verließ das Badezimmer, zog mich um und verließ meine Wohnung ohne auch nur einen weiteren Blick in einen Spiegel zu riskieren. Ich ging los. Richtung Café.

Ich sah beim gehen geradeaus. Ein Auto fuhr an mir vorbei.
Es war meine Schuld.
Ich kam an, ging rein, verschwand in dem Umkleideraum, bereitete mich vor und atmete einmal tief ein, woraufhin ich den Raum verließ.

Ich ging zum Chef. Entschuldigte mich bei ihm und er sagte nur, dass meine Freundin gekommen wäre und mich krank gemeldet hätte und das alles okey wäre und ich mich wieder an die Arbeit machen sollte.

Meine Freundin. Das war dan wohl Norra gewesen, die es ihm gesagt hatte.

Ich machte mich wieder an die Arbeit. Setzte ein gezwungenes lächeln auf und nahm Bestellungen auf und brachte den Gästen das, was sie bestellt hatten.

Es war alles wie immer. Wie sollte es den sonst sein? Hatte ich gedacht, dass sich etwas ändern würde? Nein eigentlich nicht. Glaubte ich. Es war alles wie immer. Keiner meiner Mitarbeiter sagte etwas, was nicht mit der Arbeit zutun hatte und sie wusste auch nicht was passiert war. So wie es auch sein sollte.

Nein. Meine Konzentration war nicht wie immer und mein Blick huschte unnormal oft zu einem leeren Tisch. Wieso? Ich wusste es nicht.

Tisch Nummer 05.

Dabei saß keiner an dem Tisch. Ich fühlte mich einsam. Auch wenn ich von Menschen umgeben war fühlte ich mich eigenartig allein und wie eine Maschine. Ich führte die Befehle die mir gegeben wurden aus, ohne auch nur etwas nachzudenken. Ich wollte an nichts denken. Vielleicht wollte ich einfach alleine sein. Oder wollte ich einfach umarmt werden? Wollte ich jemanden der mich verstand? Ich wusste es nicht. Ich wusste nicht was ich fühlte, was ich wollte und was ich tun sollte, also führte ich die Befehle aus. Die Befehle die mir gegeben wurden.

Meine Arbeit.

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Was denkt ihr wo unser lieber Stammgast von Tisch Nummer 05 ist?
Es gab ja schon seit einigen Kapiteln keine Autoren Bemerkungen, aber wir wollten euch mal fragen was ihr bis jetzt so von der Story haltet. Ob ihr Verbesserungsvorschläge hättet. Vielleicht auch einpaar Kommentare?
Aufjedenfall freut es uns sehr falls euch die Story gefällt nur leider müssen wir euch etwas trauriges mitteilen. Das Buch neigt sich dem Ende.

BAMBAMBAAAAAM.

Ja, ihr habt richtig gelesen. Das Buch neigt sich dem Ende. Aber natürlich wie auch jedes andere Buch wird auch dieser totaaaal scheise Enden oder gut, man weiß ja nie, wann sich eine idee völlig ändert. Jedoch können wir euch schon vorher sagen, dass es ein 2. Band geben wird, nur sind wir uns noch nicht sicher wann wir den besagten Band veröffentlichen werden.
Aber bis dahin kommen natürlich noch ein paar Kapitel also keine Sorge ;)

Liebe Grüße
BNAkdag
ak_Smyy

Freak?!- The beginningWhere stories live. Discover now