)•CHAPTER TWENTY•(

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"Herzlichen Glückwunsch. Sie wurden in der Seoul National University aufgenommen."

Als ich dies las, stellte ich mir für eine kurze Weile die Frage, warum ich auf einer Schule angenommen wurde,  auf der ich mich nicht einmal angemeldet hatte? Wie sollte so etwas überhaupt möglich sein? Das war etwas unmögliches.

Doch dies war nicht schwer zu erraten.

Mein Vater.

Der so geehrter Mr. Triggered hatte sein Sohn ohne dessen Wissen, an einer Universität angemeldet.

Dieser einzige Brief sorgte dafür, dass ich mich zusammenriss. Ich ging Einkaufen, kaufte mir neue Kleider, füllte den Kühlschrank, kündigte endgültig meinen Job in dem Cafè, zu welchem ich seit einer weile sowieso nicht gegangen war, ging zum Friseur, kaufte mir die nötigen Bücher, Hefte und Mappen und ich schrieb der Schule eine E-Mail. Eine E-Mail, dass ich kommen würde und über die positive Rückmeldung sehr erfreut war.

2 Tage später stand ich vor meinem Spiegelbild und stylte mir noch kurz die Haare, nahm mein Rucksack, welchen ich Schulterte, und verließ meine Wohnung. Ich machte mich auf den Weg zur Uni. Auf dem Weg zu einem Ort an dem ich eigentlich nicht sein wollte. Früher.

Möge der "Spaß" beginnen.

Also stand ich, nach einer weile, vor der Schule und sah sie an.

Von überall strömten Schüler und Schülerinnen rein und raus. Ich blieb am Eingang, mit der einen Hand in der Hosentasche und der anderen an meinem Rucksack, stehen. Mein Blick war strick auf das Gebäude vor mir gerichtet.

'Du schaffst das nicht.'

'Ich muss es schaffen.'

'Du hast Angst vor Blut. Welcher Arzt hat den angst vor Blut?'

'Wessen Hände zitterten schon bei jeder Klassenarbeit? Und jetzt willst du OP's durchführen?'

'Gib es auf!'

'Es bringt nichts, wenn man es versucht und scheitert.'

'Du weißt ehe das du scheitern wirst. Also ist es unnötig es zu versuchen, also wieso solltest du?'

'Das ist doch Zeitverschwendung. Ein Ziel, welcher nie zu schaffen ist.'

'Du wirst es niemals schaffen!'

Ich setzte meine Kopfhörer auf und zog die Luft tief ein um die schlechten Gedanken zu vertreiben. Ich machte den ersten Schritt und diesem folgten ein weiterer und diesem immer mehr und mehr. Ich ließ die Eingangstür hinter mir und hatte endgültig die Universität betreten und somit mein neues Leben begonnen.

Ich würde es schaffen! Ich musste es....

Meine Anfängliche Motivation blieb nicht lange. Schon nach den ersten paar Tagen ging es mir schlimmer als davor.

Der Schulische Stress kombiniert mit der Angst das Mutter jeden Moment sterben und nicht mehr aufwachen könnte, sorgt dafür, dass mein Körper geschwächt wurde. Ich hatte Probleme beim 1000-meter lauf, die ich früher problemlos rennen konnte und auch bei praktischen Aufgaben, die meine Angst nur bewiesen. Meine Gedanken machten das ganze auch nicht viel besser. Ich würde es niemals schaffen. Alles zog mich nach unten. In eine Grube der Verzweiflung in die ich nicht wollte. Ich musste irgendwas dagegen tun, aber dazu hatte ich die Kraft nicht mehr, welche immer weniger und weniger wurde. Wie das Licht der letzten Hoffnung.

Die Ärzte hatten gesagt, dass es an einem Wunder Grenzen würde, wenn Mum aufwachen würde. Natürlich gab es hin und wieder ein Wunder, wo ein Patient in solchen Momenten aufwachte. Aber die Wahrscheinlichkeit war einfach sehr gering.

Nachdem auch meine letzte Stunde für heute beendet war, nahm ich mir meine Sachen und machte mich auf den Weg ins Cafè. Meinem alten Arbeitsplatz und der Ort, an dem ich die meiste Zeit verbracht hatte. Früher.

Egal wie viele andere Probleme ich gerade hatte. Ich hatte es dort vermisst.

Angefangen von der Arbeit bis hin zum Chef.

Ja. Ich hatte sogar meinen alten Chef vermisst.

Das vetraute klingeln der Tür beim reingehen, der Geruch vom frischem Kaffee, das Stimmengewir der Kunden und die Dekoration des Raumes. Ein brüchiges lächeln schlich sich auf meinen Lippen.

Ich setzte mich an einen Tisch und beobachtete die Menschen im Café.
Einige schienen glücklich, andere waren am telefonieren, manche lasen und ein paar Schüler sowieso Schülerinnen lernten, an den Tischen am Fenster. Sunggyu hetzte an den Tischen vorbei und bediente jeden. Rannte hin und her, wie ich es früher auch getan hatte.

Mein Blick überkreuzte sich mit dem eines anderen.

Grün traf Schwarz. Schwarz mit diesem besonderen und eizigartigen blauen Stich, welche ich irgendwie vermisst hatte.

Mich überkam eine leichte Gänsehaut.

Er sah mich intensiv an. So, als ob er dadurch meine Gedanken lesen könnte, was natürlich nicht stimmen konnte.

Die letzten Tage und Wochen an welchen wir kein Kontakt zueinander hatten, hatte er an mich gedacht? Hatte er sich vielleicht Sorgen gemacht, weil ich weder hier noch in der Bar aufgetaucht war?

Bestimmt nicht. Wir sind nur zwei Fremde, die miteinander schlafen. Geschlafen haben. Früher.

Ich war der Erste, der den Blick abwendete.

Was er wohl dachte?
Sah ich schlimm aus? Zu sehr durchgekommen? Kaputt?
Oder würde er sich in nächsten Moment wieder zu seinen Freunden drehen und sich über mich lustig machen?

Wieso sollte er sich überhaupt irgendwelche gedanken machen? Ich war niemand. Niemand wegen dem man sich hätte den Kopf zerbrochen. Es wäre Zeitverschwendung. Er würde mich sicher auslachen, weil ich so aussah.

Doch nichts dergleichen passierte. Man hörte lediglich nur ein zurück schieben eines Stuhles und Schritte. Schritte die auf mich zukamen. Kaum sah ich in die Richtung, aus der die Schritte kamen, wurde der Stuhl neben mir weggezogen und er setzte sich hin. An den Tisch. Zu mir.

Eine weile musterte er mich und ich hatte das Gefühl Trauer in seinen Augen zu sehen.

War er traurig? Wegen mir?
Warum sollte er?

"Hey....?", sagte er etwas unsicher.

Freak?!- The beginningWhere stories live. Discover now