)•CHAPTER TWENTY-TWO•(

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Verschlafen drehte ich mich zur Seite und suchte nach einer gemütlichen Position. Endlich eine gefunden, war ich kurz vor dem einschlafen, als dan plötzlich mein Handy anfing zu klingeln, was mich genervt grummeln ließ. Ich tastete meine Kommode ab, um das nervige klingeln zu beenden und fand, nach einer weile, mein Handy. Ich nahm den Anruf ab und grummelte in den Hörer.

"BIST DU AM SCHLAFEN?!", hörte ich Nooras Stimme geschockt rufen.

Ich hielt mein Handy von mir weg, um meine Ohren zu schonen und hörte sie weiter sprechen: "Danni, du bist zu spät!" "Was?", fragte ich noch im halbschlaf, bis mir auf einmal einfiel, was sie meinte.

"Scheiße", rief ich plötzlich hellwach und Kerzen gerade auf dem Bett sitzend. Ich sah zur Uhr.

"Ich bin gleich da", ich legte auf und sprung aus dem Bett, zog mich in Rekord Zeit an und machte mich halbwegs frisch. Ich blickte kurz in den Spiegel.

So konnte man sich sehen lassen.

Schuhe über die Füße ziehend rannte ich los.

Eigentlich hätte ich doch einfach Zuhause bleiben und mich krank melden können. Wieso beeilte ich mich so sehr? Ich wollte da eigentlich doch sowieso nicht hin, oder?

Mein eigenes Verhalten kam mir seltsam vor. Irgendwie fühlte ich eine eigenartige Energie in mir, die mir Kraft, sowie Mut schenkte. Ein lächeln schlich sich auf meine Lippen, ohne das ich es bemerkte. Die Erinnerungen an den vorherigen Tag kamen hoch. Ich rannte schneller und kam schließlich an.

Ein paar Minuten zu spät.

Ich ging in den Saal, im welchen ich jetzt Unterricht hätte und schlich mich rein. Hoffte, dass der Professor nicht bemerkte, dass ich zu spät war. Wie es schien hatte er es nicht bemerkt.

Ich setzte mich neben Noora, welche mich ansah und etwas unverständliches wie "Dummkopf" murmelte, woraufhin sie wieder nach vorne sah und kurz darauf verwundert zu mir. Ich sah nach vorne und ließ mein lächeln wieder verschwinden. Ich hörte aufmerksam zu.

Nach Gefühlten Tagen war die Stunde vorbei und wir mussten zur nächsten Vorlesung, nach einer kurzen Pause.

Noora und ich verließen den Raum und begaben uns in die Mensa. Nachdem wir etwas zu essen gekauft hatten setzten wir uns an ein Tisch und fingen an zu essen. Ich bemerkte, wie sie mir eigenartige Blicke zu warf, aber ich ignorierte diese und schweifte mit den Gedanken weg. Ich dachte an gestern.

Ich hatte ihn vermisst. Ich hatte nie bemerkt, wie sehr ich ihn vermisst hatte. Seine Einzigartige Art. Sein Dasein und sein grinsen. Erst jetzt bemerkte ich, wie gut mir der Tag getan hatte. Wie sehr es mir gefehlte hatte, mit ihm etwas zu unternehmen. Er war so verrückt und besonders. Der Tag war schön. Ich hätte nie gedacht, dass sowas, so spaß machen konnte.

Er war wie immer. Hatte mich nicht einmal gefragt wieso ich so schlecht gelaunt war. Mich nicht beengt. Er hatte mich einfach aufgemuntert. Mich an der Hand gefasst und mit sich mitgezogen. Ich lie-

"Danni?", unterbrach Norra meinen Gedankengang und ich sah zu ihr. Sie lächelte: "An was denkst du so glücklich?" Verwirrt zog ich meine Augenbraue hoch.

"Du lächelst schon die ganze Zeit", klärte sie mich auf und aß was.

Ich war am lächeln?

"Tu ich..?", ich hatte nicht bemerkt, dass ich am lächeln war, wenn ich es überhaupt wirklich war. Seltsam.

Sie zog eine Augenbraue hoch: "Ist etwas passiert was ich wissen sollte?" In meinem Essen rumstöchelnt schüttelte ich den Kopf und aß weiter. Somit war das Gespräch für mich beendet. Fürs erste.

Sie musste ja nicht alles, was in meinem Leben abging wissen, oder?

Die nächsten Stunden sahen wir uns ein paar aufnahmen an. Ich sah mehr weg, als hin zu sehen. Es waren Operationen, welche detailliert erläutert wurde.

Endlich am ende angekommen ging ich aus dem Gebäude.

Direktes Ziel 'Das Krankenhaus'.

Die nächsten paar Tage verliefen ähnlich. Ich war zuteils in Gedanken versunken und zuteils passte ich im Unterricht auf. Die Energie war wie weggeblasen, aber doch irgendwie da. Ich versuchte mich zusammen zu reißen und schaffte es sogar Blut anzusehen. In kleinen Maßen. Anzusehen, nicht anfassen und auch nicht viel. Aber es war trotzdem ein Fortschritt. Auch wenn es nur ein kleiner war. Fortschritt ist Fortschritt.

Ich saß am Krankenbett meiner Mutter und sah sie an. Ich hatte ihre Hand in meine genommen und erzählte ihr fast jeden Tag von meinen Erlebnissen. Fortschritten und anderem. Sie lag immer noch reglos da. Bleich. Tot, aber doch Lebendig. Zwischen den Welten.

Ob sie mich wohl hörte? Träumte sie im Moment etwas schönes oder litt sie? War sie glücklich oder traurig?

Ich wusste gar nichts.

Die Tür öffnete sich und eine Krankenschwester betrat den Raum. Sie lächelte mich kurz an und checkte dan ab, ob alles in Ordnung war oder ob meiner Mutter etwas fehlte. Ob ihre lage sich verbessert, verschlechtert oder gleich geblieben war. Kurz darauf verließ sie den Raum und ließ mich somit wieder alleine mit meiner Mutter.

"Ich werde Morgen wieder kommen", ich sah sie an und strich ihr ein paar strähnen aus der Stirn. Ich spraxh weiter, da sie mir im Moment sowieso nicht antworten würde: "Die Ärzte haben gesagt, dass alles an dir liegt. Du schaffst das Mum! Du darfst nicht aufgeben und musst Kämpfen."

Ich lächelte sie schwach an. Sie drückte meine Hand. Ich strich ihr weiterhin über die Haare. Plötzlich hielt ich, in meiner Bewegung, inne. Sah sie an. Starrte sie an.

Sie hatte meine Hand gedrückt.
Sie hatte sich Bewegt!
Ein Lebenszeichen.

Freak?!- The beginningWhere stories live. Discover now