Kapitel 24

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NIALL P.O.V.

Ich befinde mich auf etwas Weichem. Etwas, das sich ein wenig wie ein Wasserbett anfühlt und leicht unter mir hin und her schaukelt. Ich fühle mich auf einmal so lebendig und voller Kraft, als wäre ich gesund. Putz munter. Ich merke, wie ich langsam aufsteige, Stück für Stück. Wie in einem Aufzug. Ein kleiner Wind geht umher und verwuschelt meine Haare. Haare? Meine Hände wandern zu meinem Kopf und wuscheln mir selbst durch die eigene Mähne. Es fühlt sich toll an, sie wieder anzufassen. Über mein Gesicht zieht sich automatisch ein Grinsen. Ich fühle mich frei. Das Ding unter mir bewegt sich immer höher und höher, bis es schließlich stehen bleibt. Vor mir offenbart sicht ein kleiner Raum. Nicht besonders groß, aber auch nicht klein. Ich trete von dem Ding herunter und laufe ein paar Schritte in den Raum hinein. Mein Blick sucht nach etwas Bekanntem, aber es ist alles neu. Ich fühle mich, als ob ich fliegen würde. Ziemlich in der Mitte steht ein großer Sessel auf den ich mich zubewege und langsam darüber streiche. Meine Finger fahren den Stoff auf und ab. Auf und ab. Ich gehe durch eine kleine Tür aus dem Zimmer. Vor meinen Augen erblicke ich einen einladend aussehenden Park mit vielen Bäumen und Wiesen, mit vielen Blumen und Vögeln und ich sehe sie. Sie liegt da und lässt sich von der Sonne bescheinen. Sie sieht aus wie ein Engel. Mein Engel. Ich laufe, nein ich renne schon auf sie zu und blicke sie an. Ihre Augen sind geschlossen und ein Lächeln verziert ihre Lippen. Wie ich sie vermisst habe! Ich lege mich neben sie und genieße die Berührung.

"Lissy?", hauche ich und drehe mich zu ihr. Sie öffnet ihre Augen und dreht sich zu mir.

"Niall", spricht sie ebenso leise zu mir. "Was machst du hier?"

"Ich weiß es nicht. Wo bin ich hier?", sage ich unsicher.

"Bei mir."

"Aber du bist doch tod?", meine ich verunsichert. Sie nickt leicht mit dem Kopf.

"Heißt das, heißt das ich bin auch tod?", stottere ich hervor.

Sie lächelt leicht.

"Du stirbst gerade, aber die Ärtzte wollen dich nicht gehen lassen", spricht sie sanft und kuschelt sich an mich.

Ich sterbe gerade. Oh. Das ist.... Gut? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.

"Werden sie mich zurück holen?", frage ich.

"Das musst du entscheiden", antwortet sie mir.

"Wie meinst du das?"

"Dein Körper, deine Entscheidung. Wenn du bereit bist loszulassen, dann kannst du das tun."

Sie schaut mir in die Augen. "Deine Rede war echt süß."

"Meine Rede?", frage ich erstaunt.

"Na die an meiner Trauerfeier", lacht sie.

"Du warst da?", hauche ich sanft und streichele ihr über die Haare.

"Na klar. Ich war immer bei euch. Sogar am Strandt", sagt sie lächelnd.

"Du warst da", wiedehole ich.

"Ja. Ich habe dir doch versprochen, dass ich immer bei dir bin."

"Wieso bist du einfach so gegangen?", spreche ich leise.

"Es tut mir leid. Ich bereue es auch", ihre Stimme wird schwer und leise. "Ich wollte dir nur nicht in die Augen sehen."

"Schon gut", sage ich sanft und drücke ihr einen Kuss auf ihr Haar. Es ist sanft wie Seide.

Let him go (1D Niall)Where stories live. Discover now