Jimin (sad)

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Du bist Zuhause und bereitest gerade das Essen vor.
Du wäschst das Gemüse und schneidest das Fleisch in kleine Würfel, um diese pfannengerecht zu braten. Der Reis kocht bereits im Topf.

Lange ist es her, seit dem du so schön Abendessen gekocht hast. In letzter Zeit lief es nicht so gut mit dir und Jimin.
Immer wieder kehrte er erst spät am Abend nach Hause. Du wusstest nicht, was mit ihm los war. Es bedrückte dich, dass er nicht mehr soviel mit dir redete. Du hast ihn einmal gefragt, warum er so spät nach Hause komme, aber er meinte nur knapp, dass er Arbeit hätte und du dir keine Sorgen machen solltest.

*Vielleicht reagiere ich auch über*, dachtest du. Du vertraust ihm und das ist das Einzige was zählt.

Du legst das Schneidebrett auf dem Tisch und schneidest das frisch gewaschene Gemüse dekorativ in verschiedene Formen.

Du gehst ins Esszimmer und deckst den Tisch mit den schönen, porzellanen Tellern und holst die Gläser für den Wein, den du heute Nachmittag gekauft hast.

Du verteilst das fertige Gericht auf die Teller und setzt dich ins Wohnzimmer.
Wartest.

||Tick-Tock||

Du starrst auf die Uhr.
Er wollte heute doch pünktlich kommen.
Du schaltest den Fernseher an, um dich von der unerträglichen Stille abzulenken.

Du schaust wieder auf die Uhr.
||21:30 Uhr||

Das Essen wird langsam kalt.
Du gehst in die Küche und holst die Alufolie und wickelst sie um die Teller, um noch das letzte Stück Wärme einzudämmen.

Du setzt dich wieder ins Wohnzimmer und schaust gedankenverloren durch die Gegend.
Fotorahmen von dir und Jimin auf dem Kaminsims, stellen gerade den einzigen Beweis, das ihr ein Paar seid.
Traurig betrachtest du ein Bild von euch, dass euch bei eurer Verlobung zeigt. Liebevoll blickt dieser Jimin zu dir und umfasst deine Hüfte mit seinen starken, muskulösen Armen, während du, deine Augen schließend, diesen Moment
genießt.

||22:30 Uhr||

Enttäuscht willst du dich gerade auf dem Weg in dein Schlafzimmer machen, als du plötzlich das Klimpern des Schlüssels im Schloss hörst.

Erwartungsvoll schaust du auf die Haustür.
Dein Blick fällt sofort auf Jimin, der dich genauso geschockt anschaut, wie du ihn. Er hat erwartet, dass du schon längst im Bett liegst, da du normalerweise nicht so lange wach bleibst.

Eine Zeit lang starrt ihr euch mit offenen Mündern an, bis er geradewegs an dir ins Schlafzimmer vorbeigeht.

Du gehst ihm hinterher und lehnst dich an die Wand, während er nach passenden Schlafsachen schaut und sich nebenbei auszieht.

Dein Blick fällt auf sein beflecktes Hemd.

"Wo warst du?"

Er unterbricht für eine kurze Zeit sein Gehabe, ehe er erwidert: " Ich habe dir doch gesagt, dass du mich nicht fragen sollst, wo ich war. Wenn ich arbeiten MUSS, dann MUSS ich auch länger weg bleiben."

Du stößt dich von der Wand weg und kniest dich über seine, auf dem Boden verstreuten, Klamotten. Du fischst das Hemd heraus und richtest dich wieder auf.

"Arbeit? Schatz? Dann erklär mir mal, was diese roten Flecken auf deinem Hemd", du blickst zu ihm " und an deinem Hals mit deiner Arbeit zu tun haben."

In seine Schlafsachen umgezogen, blinzelt Jimin ein paar Mal, ehe er ansätzt:" Was soll damit sein? Es ist ni-"

"Ach, vielleicht wolltest du nur für Forschungszwecke austesten, wie lange ein Lippenstift hält, wenn dieser auf gewisse Areale des Körpers übertragen wird. Vielleicht wolltest du wissen, wie lange ein Mensch braucht, Lügen zu erkennen und wann dieser seine Gutmütigkeit ablegt. Oder vielleicht wolltest du austesten, was diese Lügen für Qualen anrichten können, wenn man letztendlich herausfindet, dass diese 'Zweisamkeit' eine Illusion war.", unterbrichst du ihn.

Du kannst deine Tränen nicht mehr zurückhalten, welche sich die ganze Zeit über gestaut haben.

Jimin blickte dich emotionslos an.

"Und hast du noch was zu sagen, Herr Kollege?" schniefend überkreuzt du erwartungsvoll  deine Arme vor deiner Brust.

"Jaa...Jaa es stimmt. Alles was du gesagt hast stimmt. Ich habe dich angelogen. Ich habe dich betrogen. Ich... ich betrüge dich schon seit 3 Monaten, wenn du es genauer wissen möchtest. Warum? Weil ich was anderes machen wollte. Was anderes erleben. Ich weiß selbst nicht, warum ich dich gefragt habe, ob wir heiraten sollen. Denn ich habe dich schon längst nicht mehr geliebt!"

Hitzig und atemlos lässt er alles raus, was ihm durch den Kopf gegangen ist.

Aufeinmal wird dir sehr schlecht. Du musst dich fassen, um nicht umzukippen.
Es trifft dich wie ein Schlag ins Gesicht.
Warum? Warum tut er mir das an?War ich wirklich so eine schlechte Freundin?
Du gehst an ihm vorbei, nimmst deinen Koffer und packst deine Sachen, während du stumme Tränen weinst. Innerlich jedoch spürst du, wie dich dieses mentale Erdbeben erschüttert und hoffnungslos begräbt.
Denn seine verletzenden Worte haben dich mit enormer Wucht getroffen. Natürlich hast du gehofft, dass das alles ein Missverständnis wäre. Dass du dir alles eingebildet hättest. Insgeheim wusstest du jedoch, dass seine Liebe zu dir langsam, aber sicher, bröckelte.
Du frierst.

"Es war schön dich geliebt zu haben, auch wenn ich nicht mehr weiß, ob du mich überhaupt jemals geliebt hast..", flüstert du und legst den Ring auf das Bett, ehe du für immer aus seinem Blickfeld verschwindest.

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BTS~ SAD German Where stories live. Discover now