Kapitel 50

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Seufzend drehe ich mich auf meinen Rücken und starre an die Decke meines Zimmers. Seid dem Ames vorhin verschwunden ist scheint es, als wäre meine Laune und mein Herz mit ihm gegangen.

Ich bin müde, erschöpft, enttäuscht und unfassbar traurig. Ich weiß nicht was ich tun soll und sogar meine Mutter hat bemerkt das etwas mit mir los ist, obwohl ich das sonst recht gut verstecken kann. Und verdammt, dass ist ein Zeichen.

Mir geht es so miserabel, dass man meinen könnte, ich wäre eine lebendige Leiche und die Vorstellung das morgen offiziell ist das Ames und ich nicht mehr zusammen sind, lässt mein Herz schmerzen.

Obwohl das alles nur eine Scheinbeziehung war, habe ich jede Sekunde die ich mit Ames verbracht habe genossen. Ich habe jede seiner Berührungen und am meisten seine Worte genossen. Wie er mir Mut zugesprochen hat, wie er mich aufgezogen hat und am meisten wie er versucht hat mich aufzuheitern, wenn es mir mal schlecht ging.

Verdammt, mir wird immer bewusster wie sehr ich Ames eigentlich vermissen werde.

Wie sehr ich ihn nun schon vermisse.

Müde stoße ich die angestaute Luft aus, ehe ich mich langsam auf meinem Bett aufsetzte. Dabei fällt mein Blick auf mein Handy, dass immer noch auf dem Nachtisch liegt und auf mich wartet.

Als mir dann auch noch die Nachrichten einfallen, die mir Ames geschickt hat kann ich nicht anders, als direkt nach meinem Handy zu greifen. Schnell entsperre ich es und gehe auf WhatsApp, um mir endlich seine Nachrichten durchzulesen.

Um ehrlich zu sein habe ich keinen einzigen Blick darauf geworfen, da ich Angst hatte das ich weich werde, aber das bin ich sowieso schon geworden und es macht nun keinen Unterschied mehr, ob ich sie mir durchlese oder nicht.

Neugierig klicke ich auf unseren Chat und lese mir langsam seine Nachrichten durch.

Kommt es mir nur so vor, oder gehst du mir aus dem Weg?

Ich kann nicht anders als zu schmunzeln. Genau das hat er mich beim Gespräch vorhin auch gefragt, aber leider hat er keine Antwort von mir bekommen. Genauso wie er sie auch jetzt nicht bekommen wird.

Du verhältst dich komisch.

Lese ich die nächste Nachricht und kann nicht anders als zu schnauben. Nein, ich verhalte mich nicht komisch, Ames. Ich verhalte mich wie es ein Mädchen tut, dass in ihren Gefaketen Freund verliebt ist.

Mia bitte antworte mir

Ich mache mir langsam Sorgen.

Schluckend lese ich mir seine letzte Nachricht durch und kann nicht anders, als kurz meine Augen zu schließen. Denn sie haben erneut angefangen zu brennen.

Ich kann das nicht.

Ich bin so schwach und seid dem mir bewusst ist, dass ich mich in ihn verliebt habe bin ich unglaublich nah am Wasser gebaut. Obwohl ich das sonst eigentlich nie bin.

"Mia, komm runter. Essen ist fertig.", höre ich meine Mutter rufen.

Zittrig atme ich aus und lege mein Handy wieder zurück auf meinen Nachttisch, ehe ich aufstehe und mich langsam auf dem Weg nach unten in die Küche mache.

"Ich hab dein Lieblingsessen gemacht.", trällert meine Mutter gut gelaunt und deutet mit einem nicken auf die Kartoffelsuppe, die ich über alles liebe.

Ein schwaches Lächeln schleicht sich auf meine Lippen, während ich mich auf dem Platz vor ihr niederlasse und ein leises "Danke..", murmle.

"Ist alles okay?" Ihr Blick brennt sich in meinen, was mich unwohl schlucken lässt.

"Wo ist Dad?", frage ich ohne auf ihre Worte einzugehen und greife nach einem Stück Brot, ehe ich wieder zu meiner Mutter aufsehe und sie abwartend betrachte.

"Er ist bei der Arbeit. Wie jeden Tag.", entgegnet sie nur misstrauisch und beugt mich nun nur noch mehr als vorher. "Sicher das es dir gut geht? Wenn du willst kannst du morgen Zuhause bleiben. Du siehst wirklich nicht gut aus."

Ich seufze. "Mir geht's gut."

Auch wenn ich liebend gerne Zuhause bleiben würde, um morgen nicht in die Schule gehen zu müssen, kann ich das nicht. Ames darf nicht denken das es wegen dem Interview ist und ich möchte einfach nicht schwach wirken.

Keinem gegenüber.

"Gut, wenn du das denkst.."

Ich nicke nur stumm, ehe ich wieder auf meinen Teller hinuntersehe. Um ehrlich zu sein ist mir der Appetit vergangen.

Denn sogar beim Essen schweifen meine Gedanken nur zu Ames, was einfach nervig ist.

Fühlt sich so richtiger Liebeskummer an?

Wahrscheinlich schon, denn das ist nicht mein erster. Doch es fühlt sich wesentlich schlimmer an, als bei Kolin.

Denn ich habe die Schuld.

Es ist meine Schuld, da ich mich einfach nicht getraut habe Ames die Wahrheit zu sagen.

Und damit muss ich jetzt leben.

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