Kapitel 37

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Mit einem Satz bin ich bei den beiden angekommen und ziehe Aria von Adam. Beide sehen sichtlich überrascht zu mir, doch das ist eigentlich verständlich, denn ich habe sie schließlich beim rummachen erwischt.

"Oh.. Mia.", trällert meine beste Freundin und ich kann nicht anders als mein Gesicht zu verziehen.

Verdammt.

Sie kann doch nicht wirklich betrunken sein?!

"Von wo hast du das verdammte Alkohol?", fauche ich dann aufgebracht und halte Aria fast, da sie wirklich viel intus hat und droht jede Sekunde umzukippen.

Die Frage warum sie mit dem besten Freund von Kolin rummacht kann ich mir nun ja auch sparen, denn das würde sie niemals im nüchternen Zustand tun. Dennoch kann ich nichts gegen den Hauch von Wut tun, der sich in mir breit macht.

Aria kichert wie eine verrückte. "Alkohol? Ach, du möchtest auch.. asoo. Geh einfach auf den hinteren Stand zu, Nathan hat einige Kisten Alkohol mitgebracht. Es gibt auch Bier, wenn du mehr Lust darauf hast."

Ich verdrehe meine Augen, da Aria total dummes Zeug brabbelt, doch das tut sie eigentlich auch im nüchternen Zustand. Schluckend sehe ich zu Adam, der immer noch hinter Aria steht, doch anscheinend scheint er nichts getrunken zu haben, da er weder nach Alkohol riecht oder so aussieht, als hätte er irgendwie intus.

"Adam." Ich nicke und seufze dann, da ich einfach zu überfordert von der ganzen Situation bin.

"Mia.", entgegnet er und scheint sich auch nicht sehr wohl zu fühlen.

"Hast du etwas getrunken?", frage ich dann und versuche monoton zu bleiben, doch das ist wirklich schwer, da mich die ganzen Wildfremden Menschen die sich gerade in meinem Haus befinden unglaublich nervös machen.

Verdammt, wie soll ich das alles in Ordnung bringen und das bevor meine Eltern morgen Abend zurückkommen?

"Nein. Ich habe nichts getrunken."

Überrascht schrecke ich aus meinen Gedanken und starre Adam einige Sekunden ratlos an, ehe ich seufze und versuche Aria gerade zu halten.

Eigentlich wollte ich Adam fragen ob er Aria Nachhause fahren kann, doch nun erscheint mir die Idee doch nicht mehr als gut. Ich weiß das Adam eigentlich kein schlechter Kerl ist und das obwohl er mit Kolin befreundet ist, doch ich habe nicht genügend vertrauen in ihm um ihn mit Aria alleine zu lassen.

Und das auch noch in ihrem Zustand. Er könnte sonst was mit ihr anstellen und wenn wirklich etwas passieren würde, könnte ich mir das wahrscheinlich niemals verzeihen.

Seufzend schüttle ich den Kopf. "Ach, egal. Kannst du mich vielleicht einfach mit Aria alleine lassen?", frage ich stattdessen und sehe ungeduldig zu ihm.

Nach einigen Sekunden nickt er und verschwindet dann auch, nachdem er einen letzten Blick auf Aria geworfen hat stumm in die Menge.

Erleichtert atme ich aus und hefte meinen Blick wieder auf meine beste Freundin die immer noch wie eine bescheuerte vor sich hin kichert. "Schade das er so schnell weggehen musste. Adam ist nämlich schon schnuckelig, findest du nicht auch?"

Über Aria's Worte kann ich nur die Augen verdrehen. Sie muss wirklich viel getrunken haben, da sie sich nur noch schwer auf den Beinen halten kann und immer wieder zu lachen beginnt.

"Ich denke es ist Zeit für dich ins Bett zu gehen.", murmle ich dann noch, ehe ich mit Aria zusammen auf die Treppe zusteure. Ich versuche sie halbwegs gut zu stützen, was wirklich schwer ist, da sie mir ihr ganzes Gewicht aufdrückt und ich die ganze Zeit aufpassen muss, um nicht mit ihr zusammen zu stolpern.

"Du bist wirklich meine beste Freundin, Mia."

Ihr Kommentar bringt mich sogar kurz zum Lächeln, doch als ich dann gegen eine Person laufe und dabei für eine kurze Zeit mein Gleichgewicht verliere vergeht mein Lächeln schnell wieder.

"Komm, wir gehen hoch auf mein Zimmer." Und mit diesen Worten möchte ich gerade die erste Treppenstufe hochsteigen, doch genau in diesem Moment rutsche ich mit Aria zusammen aus und währe beinahe zurückgefallen, hätte sich nicht genau in diesem Moment ein starker Arm um mich geschlungen.

Überrascht sehe ich nach rechts und erblicke erst jetzt Ames, der mich sowohl Aria vor der nicht sehr schönen Begegnung mit dem Boden gerettet hat. Mein Herz stolpert in dem Moment als seine Augen auf meine treffen und ich kann erneut nichts gegen die Röte tun, die sich in meinem Gesicht breitmacht.

"Danke.", hauche ich nachdem ich mich wieder gefangen habe und richtig hinstelle. Auch Aria versuche ich in gut meinen Armen zu halten, doch so langsam wird sie schwer und ich werde es unmöglich schaffen sie alleine hoch bis in mein Zimmer zu bringen.

"Kannst du mir einen Gefallen tun und mir dabei helfen Aria in mein Zimmer zu tragen? Ich schaffe es einfach nicht alleine." Flehend sehe ich zu Ames, der sofort nickt und Aria keinen Moment später im Brautstyle die Treppen hochträgt.

Etwas benommen starre ich ihnen einige Sekunden hinterher, ehe auch ich mich endlich wieder konzentriere und ihnen hastig hinterherlaufe.

Als ich nach einigen Sekunden neben ihnen vor meinem Zimmer zum stehen komme kann ich nicht anders, als entsetzt nach vorne zu starren. Denn meine Zimmertür ist nicht wie erwartet zu, sondern offen.

Überall auf dem Boden befinden sich leere Pappbecher und mein Bett sieht vollkommen verwüstet aus. Angeekelt verziehe ich mein Gesicht, denn ich weiß genau was die Personen dort drinnen gemacht haben.

Verdammt, ich habe tatsächlich vergessen wieder abzuschließen.

"Wo soll ich sie hinlegen?"

Ames Stimme reißt mich aus meinen Gedanken, doch ich brauche einige Sekunden um mich zu sammeln und mit einer Handbewegung auf mein Bett zu deuten.

Eigentlich würde ich sowas nie tun, doch ich bin wirklich wütend auf Aria und das ist eben meine Rache dafür, dass sie mit Adam rumgemacht hat und nicht aufgepasst hat, als ich eine kurze Zeit mal nicht da war.

Ames zögert kurz, ehe er sie in mein Bett legt und dann wieder zu mir sieht.

"Ist alles okay?" Seine wunderschöne Stimme dringt nur halbwegs zu mir durch, da mich die blanke Panik übermannt. Ich habe wirklich keine Ahnung, was ich nun tun soll.

"Ja, alles in Ordnung. Es wäre schön wenn du mich kurz alleine lassen könntest.", hauche ich dann und hebe meinen Blick langsam wieder.

Ames sieht mir geradewegs in die Augen und kurz spiele ich sogar mit dem Gedanken, nun einfach auf ihn zuzulaufen und meine Arme um ihn zu schlingen, doch das erscheint mir dann doch als eine nicht so gute Idee.

Ames nickt schwach. "Ich bin dann unten, falls du mich suchst."

Und mit diesen Worten verschwindet er tatsächlich aus meinem Zimmer und lässt mich alleine. Alleine mit meinen Gedanken, die sich überschlagen. Ich habe keine Ahnung, wie ich das alles nun retten soll, doch um ehrlich zu sein bin ich auch viel zu erschöpft um mir weitere Gedanken darüber zu machen.

Langsam lasse ich mich an meiner kühlen Zimmerwand heruntergleiten und lehne meinen Kopf Sekunden später dagegen.

Das war ein wirklich ereignisreicher Abend.

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