Kapitel 4

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Sobald Isobell die Tür geöffnet hatte, war alles, was sie sah, nur Marcies dickes, lockiges Haar, dass auf sie zustürmte, bevor sie in eine ungestüme Umarmung gehüllt wurde.

„Issy, Issy, Issy, es tut mir so leid."

Isobell spürte einmal mehr, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen, aber sie schaffte es, sie zurückzuhalten, indem sie an die lustigen Dinge dachte, die der Mann am Telefon losgelassen hatte. Sie glaubte nicht, dass Ritter in schillernder Rüstung existierten, aber an diesen Nachmittag, war er ihrer gewesen.

Sie befreite sich aus der Umarmung, schaute Marcie in die Augen, und schaffte es ihr ein wässriges Lächeln entgegenzubringen.

„Es geht mir gut."

Marcie schenkte ihr einen ungläubigen Blick.

„Okay, mir wird es gut gehen." verbesserte sich Isobell. „Woher weißt du es?"

„Marcus hat mich angerufen, um sicherzugehen, dass es dir gut geht, und hat mir die ganze Sache erzählt, sobald er damit fertig war, hab ich ihn Scheißkerl genannt, aufgelegt, mir die Schokolade gepackt und mich auf den Weg hier hergemacht."

Isobell lachte ein wenig über ihre Freundin und als sie sie von oben bis unten ansah, war sie sich mehr als sicher, dass sie genau das getan hatte. Sie hatte immer noch ihren Maler-Overall an, der mit getrockneter Farbe bedeckt war. Ihr lockiges Haar, zeigte wie wild in alle Richtungen, einige der Spitzen, waren ebenfalls mit Farbe bedeckt. Isobell machte Platz und ließ Marcie in ihre Wohnung eintreten.

„Möchtest du was trinken?"

„Unsinn. Dein Freund hat dich gerade betrogen, auf keinen Fall spielst du Gastgeber. Ich habe eine Flasche Wein mit unseren Namen darauf, ich weiß, wo sich alles in deiner Küche befindet. Also setz dich einfach mit deinem Hintern auf dein Sofa und ich bringe alles zu dir." kündigte Marcie an, bevor sie an Isobell vorbei und in die Küche tänzelte.

Isobell hatte keine Einwände dagegen und setzte sich, plötzlich ziemlich erschöpft, auf ihr Plüschsofa. Ihre Gedanken wanderten zu dem Gespräch, dass sie mit dem Fremden am Telefon hatte. Sie konnte immer noch nicht glauben, wie nett er war, nachdem sie ihm am Telefon zu geheult hatte. Die Tatsache, dass er es geschafft hatte, sie zum Lachen zu bringen, erstaunte sie ebenfalls. Sie konnte nicht anders, als über die Unterhaltung die sie geführt hatten, zu lächeln. Ihr hatte gefallen, dass seine Stimme einen rauen Klang an sich hatte, der sie durchströmte.

Isobell wusste, dass sie an Marcus denken sollte, aber es war zu schmerzhaft, stattdessen wollte sie sich lieber vorstellen, wie der Fremde aussah. Erst da bemerkte sie, dass sie ihn nicht mal nach seinen Namen gefragt hatte. Sie seufzte und konnte nicht glauben, wie unhöflich sie gewesen war.

Ihr Blick wanderte hinüber zu der Stelle, wo ihr Telefon stand. Vielleicht sollte sie seine Nummer aufschreiben, nur um sich richtig bei ihm zu bedanken.

Sobald sie das gedacht hatte, war es, als hätte das Telefon es gewusst, und begann plötzlich mit einem schrillen Klingelton zu läuten. Isobells Herz rutschte ihr in die Hose. Könnte er möglicherweise zurückrufen?

Sie nahm den Hörer ab, murmelte ein leises Hallo hinein, und war sich bewusst, dass Marcie sie nun von der Küchentür aus, genau beobachtete.

„Isobell? Oh, ich bin so froh, dass du abgenommen hast, Schatz." kam Marcus Stimme durch das Telefon.

Der Klang seiner Stimme ließ ihren Magen wie ein Bleigewicht in die Füße rutschen und eine plötzliche Kälteflut überkam sie.

„Isobell? Issy? Bist du noch dran?" ein fast flehender Ton lag in seiner Stimme.

Wrong Number | deutsche ÜbersetzungOù les histoires vivent. Découvrez maintenant