Chapter 9

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Zerelth P.o.V
In der Luft wurde mir langsam klar wie schmerzhaft meine nächsten Sekunden werden würden.
Mit jedem Meter den ich höher oder weiter flog wurden meine Flügel schwerer.
Formlose Schatten umschlangen die schimmernden schwarzen Schwingen und zogen mich herab.
Diese Gewichte würden meine Flügel zum brechen bringen—ich würde zu Boden gehen und von den Körperlosen verschlungen werden.
Mein Körper machte sich bereit, ich schoss auf den Boden zu.
Es war eine Bruchlandung.
Meine Beine trafen viel zu heftig auf den Boden—das Geräusch von brechenden Knochen hallte in meinen Ohren.
Ich schrie gequält auf.
Aber für sowas hatte ich keine Zeit.
Ich riss mich trotz der unerträglichen Schmerzen in einem meiner vorderen Beinen zusammen und rannte weiter, die Schatten wenige Meter hinter mir.

Das Laufen wurde immer schmerzhafter.
Ich hatte schon angefangen meine Flügel als Stützen zu verwenden.
Meine Zunge hing aus meinem offenen Maul und Speichel tropfte zu Boden.
Aus meiner Kehle drang nur noch ein Röcheln.
Ich war wie Wild was man jagte.
Schließlich hatten mich die Schatten eingeholt.
Sie sprangen an meine Schultern und kletterten meinen Hals hinauf.
Ich schüttelte mich, brüllte.
Dann plötzlich spürte ich eine unsichtbare Kraft in meinem Verstand—meinen Gedanken.
Die Kraft riss daran, versuchte meinen Verstand zu brechen, versuchte mich in den Wahnsinn zu treiben.
Ich schrie, immer wieder.
Mein Körper stolperte unkontrolliert über den Boden.
Ich musste gegen diese Kraft kämpfen oder ich würde nur noch eine Hülle sein.
Mein Kopf schlug gegen einen Baum, mein Körper hielt sich nicht mehr auf meinen Beinen und brach zu Boden.
Jeder meiner Muskeln zuckte unkontrolliert, ich konnte mich nicht mehr bewegen.
Aus meinem Maul quoll Blut, ich erkannte es an dem Geschmack.
Ich war kurz davor meine Augen zu schließen, das durfte nicht passieren.
Also riss auch ich an meinen Gedanken und meinem Verstand.
Mit all meiner Kraft riss ich daran.
Ich konnte meinen Kopf heben.
Sofort drangen endlose Flammen aus meinem Maul, größer, heißer als die vorherigen.
Die Schatten auf mir wurden zu Asche, die fremde Kraft verschwand aus meinem Verstand.
Mein Kopf fiel wieder zu Boden.
Mein Herz schlägt noch ihr Viecher. Versucht mich zu holen wenn ich tot bin.

Es dauerte eine ganze Weile bis ich wieder auf die Beine kam.
Mein Körper war mit Asche übersät.
Meine Schnauze voll von meinem eigenen Blut.
Unter meinen Augen noch immer die nassen Überreste von Tränen.
Humpelnd lief ich einfach weiter geradeaus.
Irgendwann musste ich ja am Ziel sein.
Shin-Yu du machst es mir wirklich nicht leicht.
Mein Blick wanderte immer wieder hektisch umher.
Diesmal hielten die Schatten Abstand.
Niemand kam mir zu nahe, trotzdem folgten sie mir.

Ich hatte eine kleine Pause gemacht, in meiner menschlichen Form und hatte mir meinen Arm verbunden. Ich vermutete mal, dass er gebrochen war.
Regen wusch die Asche von meinem nackten Körper und machte die vielen Narben nur noch sichtbarer.
Doch sobald ich wieder aufbrach wurde der Regen nur noch schlimmer.
Ich dachte schon ich müsste hier ertrinken, doch mein Wille brannte wie Feuer.
Ich würde meinen geliebten kleinen Menschen wieder in den Arm nehmen!

Irgendwann wachte ich auf einer Lichtung auf.
Ich wusste nicht wie ich hierher gekommen war, doch ich befand mich wieder in mein meiner wahren Gestalt.
Die Sonne schien und das Gras war in ein saftiges Grün getunkt worden.
Ich hörte Vögel im Hintergrund und drehte langsam meinen Kopf.
Ein sanfter Windstoß streifte meine lederne Haut.
Für einen kurzen Moment bekam ich einen Schreck und dachte ich sei wieder in der Welt der Lebenden—aber das war ich nicht.
Als ich mir meine Umgebung genau ansah erkannte ich all diese bunten Lichter, Seelen von Tieren.
Mein Körper nahm wieder meine menschliche Form an, erstaunlicherweise war ich in ein schwarzes Gewand gegüllt.
Vorsichtig streifte ich mit meinen Fingern ein kleinen blaues Licht.
Es tanzte wie all die anderen Lichter in der Luft.
An meinen Fingerspitzen blieb ein leichternder blauer Staub zurück.
Immer mehr der Lichter näherten sich mir und hinterließen ihre leuchtenden Spuren an meinem Körper.
Der Kontakt kitzelte an manchen Stellen und ich musste etwas lächeln—meinen gebrochenen Arm vergaß ich sofort.
Plötzlich ertönte ein Lachen hinter mir.
Ich zuckte zusammen—all die Lichter flogen ruckartig von mir.

Zu wem wohl dieses Lachen gehört...^^ mmm wer weiß xD
Hoffe das Kapitel hat euch gefallen.
Ich hab schon wieder so miese Laune und ich kann nichtmal sagen warum...ich hasse das an mir rip

Tenebris 3 | Boy x BoyDonde viven las historias. Descúbrelo ahora