Chapter 3

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Yael P.o.V
Nun, wo Damari von meinen Albträumen wusste schlief ich die nächsten Wochen bei ihm.
Trotzdem ritt ich weiter aus, bis mich dann eine Nachricht erreichte.
Mein Bruder befand sich nicht mehr in Sōgen.
Er war nach Fågel geflogen.
Ein anderes Königreich.
Ich durfte meinem Bruder ohne Genehmigung nicht folgen.
Die Ritter des Königs von Fågel kümmerten sich nun um ihn.
Trotzdem schaffte Damari es Kontakt aufzubauen.
Wir ritten also mit hundert Männern nach Fågel.

*Wenige Stunden vor dem Öffnen des Tores in die Welt der Toten*

Damari ritt direkt neben mir.
Sein weißes Pferd fing an mich mit jeder Minute die ich es betrachtete eifersüchtiger zu machen.
Er hätte wenigstens ein Pferd mit anderer Fellfarbe wählen können.
Ich wollte eigentlich mit dem Streiten anfangen, als wir früher als erwartet die Grenze überschritten.
Nun befanden wir uns in Fågel.
Kein Bambus mehr, keine Kirschwälder mehr.
Im Nord Osten lag Avkroh.
Ich hatte diesen Ort lange nicht mehr gesehen.
Aber etwas anderes fing meine Aufmerksamkeit.
Die verwüstete Stadt vor uns.
Die letzten Zungen des riesigen Feuers tanzten auf den hölzernen Dächern der Stadt.
Alles lag in Schutt und Asche.
Die steinerne Stadtmauer war komplett eingerissen worden.
Zerelth musste mit seinem ganzen Körper durch die Mauer geflogen sein.
Der Angriff war nicht lange her!
Ritter und Ärzte versorgten die Überlebenden.
Ich sprang von meinem Pferd und schielte kurz zu Damari.
"Er hat diese Stadt nicht ohne Grund gewählt! Verdammt ich weiß wohin er ist!"
Ich schrie Damari zu und sprang zurück auf mein Pferd.
Sofort ritt ich zurück, so schnell wie ich konnte ritt ich in den Norden.
Avkroh.
Zerelth war nach Avkroh geflogen.
Damari und all seine Männer folgten mir, bis wir durch die verlassene Stadt vor Avkroh ritten und halt machten.
Als ich noch ein Junge war, hatte ich hier oft gespielt.
Damals lebten hier noch Menschen und Drachen in Harmonie.
Jetzt war alles nur noch eine Ruine.
Mein Blick wanderte zu den Bergen hinter denen Avkroh lag.
Keine Chance.
Wir würden niemals unbemerkt dort ankommen.
Es würde zu lange dauern, Zerelth würde uns bemerken.
Wieder stieg ich von meinem Pferd und musterte meinen Arm.
Mein Gesicht verzog sich schmerzerfüllt, als sich ein paar Schuppen auf meinem Unterarm breit machten.
Mehr.
Ich versuchte immer mehr erscheinen zu lassen.
Meine Hand wurde zu einer Klaue, die Schuppen wanderten meinen Arm herauf, zu meiner Brust.
Dort stoppten sie mit einem stechenden Schmerz.
Ich riss mich zusammen nicht loszuschreien und keuchte kurz.
Damari blickte mich mit weiten Augen an.

"Wir werden nicht ungesehen dort rüber kommen.
Keiner weiß wie viel Zeit uns noch bleibt."
Damari, drei Generäle und ich hatten uns in einer der Ruinen niedergelassen und besprochen unsere Handlungen.
Wir hatten keinen Plan.
Wir verließen die Ruine ohne Plan.
Doch plötzlich ertönte ein leises Grollen.
Es war tief und gleichzeitig hoch. Leise und doch irgendwie laut.
Nichts von dieser Welt.
Noch seltsamer war, dass nur ich es zu hören schien.
Keiner der Umstehenden verhielt sich anders.
Selbst Damari nicht.
Und dann plötzlich dieses Knacken.
Ich weitete meine Augen und stieß Damari zu Boden.
Schützend legte ich meinen Körper über ihn.
Ich schrie die Männer an, doch meine Worte gingen in der plötzlichen Druckwelle unter.

Eine gewaltige Druckwelle, durch Staub und Schutt sichtbar gemacht, raste die Berge herab und auf uns zu.
Sie riss Steine und alles, was lose war mit sich.
Ich schrie, als meine Arme zu Klauen wurden, ich einen in die Erde rammte und mit dem anderen Damari fest an mich drückte.
Dann kam die zweite Druckwelle.
Ich schrie voller Schmerzen.
Jede weitere Sekunde in der meine Hände Klauen blieben schmerzte mehr.
Die Druckwelle riss an mir, mit ihr fliegende Gegenstände rissen meine Hand auf, aber ich hielt stand.
Ich hielt stand und beschützte Damari.

Als alles vorbei war wurden meine Hände wieder menschlich. In ihnen blieb jedoch ein pochender Schmerz.
Ich keuchte hektisch, als ich mich von Damari schob und mich wieder aufrappelte.
Hinter uns lag der Tod.
So viele Tote.
Männer und Pferde.
Damari hustete und stand wackelig auf.
"Yael!"
Er sah mich entsetzt an und strich das rote Blut von meinen Wunden ehe er mich zitternd umarmte.
"Yael du darfst sowas nicht mehr tun! Du bist verletzlich wie ein Mensch."
Damari drückte mich besorgt an sich.
"Was soll ich denn sonst tun um dich zu beschützen? Du bist der König...und mein kleiner Mensch."
Den letzten Satz sprach ich vorsichtig und leise aus, wobei sich ein Grinsen auf meinen Lippen bildete.
Eigentlich war mir rein garnicht danach zu grinsen.
Trotzdem tat ich es für ihn.
Mein Grinsen verschwand so schnell wie es erschienen war.
"Wir haben ihn verloren..."

Yael hat wohl versagt seinen Bruder aufzuhalten...noch dazu geht es ihm in den menschlichen Körper garnicht gut
Mm ich denke der Fakt, dass er in dem menschlichen Körper altert macht ihm besonders Angst
Shin-Yu und Damari sind ja ziemlich unterschiedlich...findet ihr sie passen zu Zerelth und Yael? Oder mögt ihr einen der beiden nicht xD?
Hoffe das Kapitel hat euch gefallen^^ ich genieße jetzt meinen letzten Tag in Tokyo

Tenebris 3 | Boy x BoyWhere stories live. Discover now