Chapter 8

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Yael P.o.V
Ich hatte keinen blassen Schimmer mehr vor wie vielen Monaten Zerelth in die Welt der Toten gegangen war.
Er war noch nicht wiedergekehrt.
Im Moment kümmerte es mich auch nicht. Ich hatte ihm damals noch gesagt er sei nicht verrückt...ich hatte mich geirrt.
Ich musste mich vorbereiten—wenn Zerelth wiederkommen würde.

Aber jetzt saß ich in meinem Schrein und hielt meine Beine in den kleinen Teich unter mir.
Meine Augen hatte ich geschlossen und versuchte mich auf einen kleinen Punkt in mir zu konzentrieren.
Ich hatte es geschafft mit Vater zu kommunizieren...ich wollte es wieder versuchen.

Yael du rufst mich.
Es dauerte lange, bis er tatsächlich antwortete.
Ich hatte nicht erwartet er würde es wirklich tun...er hatte mich schon oft allein gelassen.
Ich verstehe deine Wut...aber dein Bruder ist doch nun wieder bei dir. Ich habe ihn zurückgeschickt.
"Er ist in der Welt der Toten..."
Ich weiß. Er will den Menschen mitnehmen.
"Es ist unmöglich."
Das ist es nicht. Wenn Zerelth sich durch all die Prüfungen steht wird er ihn mitnehmen können. Aber du solltest dir Sorgen machen Yael. In der Welt der Toten sind die Körperlosen zuhause. Die gleichen Dämonen, die deine Schwester damals in den Wahnsinn getrieben haben.
"Zerelth hat sich selbst schon in den Wahnsinn getrieben. Es kann doch nicht sein, dass weder du, noch die Götter etwas unternehmen. Zerelth wird alles vernichten."
Zerelth wird nichts vernichten mein Sohn. Ich habe seine Zukunft gesehen. Wenn er es lebendig in die Welt der Lebenden schafft wird er in Avkroh erscheinen. Er wird gestoppt Yael...und die weißen Schuppen werden ihn auf den Boden zwängen. Die Flammen der Gerechtigkeit werden sich durch den Weg des Himmels beißen.
"Ich verstehe nicht ganz...wirst du mir ein Zeichen geben? Ich werde nach Avkroh reiten wenn er erscheint."
Du musst dort sein Yael. Auf den weißen Steinen wirst du entscheiden ob sein Blut vergossen wird oder nicht. Wenn dein Bruder vor dir steht wirst du ihm nicht sein Licht nehmen, wenn dort jedoch ein Körperloser vor dir steht wird sein Blut die weißen Steine tränken.
Nach kurzem Zögern nickte ich schließlich.
"Ich werde es versuchen. Aber wie soll ich etwas in diesem menschlichen Körper ausrichten?"
Dein Körper schläft in der Welt der Toten. Ein Mann wird zurückgelassen um dich zu wecken.
Ich öffnete verwirrt meine Augen. Die Aura meines Vater verschwand sofort.
All das was er gesagt hatte, hatte sich in meinen Kopf gebrannt.
Jedes einzelne Wort.
Jedoch wusste ich noch nicht viel damit anzufangen.
Ich hoffte, dass Vater mir wenigstens ein Zeichen geben würde.
Wenn Zerelth wiederkam, würde ich dort stehen—ich würde ihn entweder töten müssen, oder ihn verschonen.

Wie ein kleines Kind weinte ich mich in den Schlaf.
Was, wenn dort nicht mehr Zerelth stehen würde?
Ich konnte ihn nicht töten! Ich wollte ihn nicht nochmal verlieren.
Trotz all dem was er getan hatte—was er geworden war...ich war noch immer der kleine Junge, der zu seinem großen Bruder hinauf sah.
Es ging nicht.
Ohne uns würde alles zusammenbrechen. Wir konnten nur gemeinsam existieren—zusammen.
"Zerelth...wenn du wiederkommst...bitte sei du."
Ich starrte die kunstvolle Decke aus dunklem Holz an.
Was wenn ich in meinen Albträumen Zerelth tötete?
"Wenn du dort stehst—du selbst...dann schlag ich dich zu Boden. Erst danach werde ich dich umarmen."
Meine Augen fielen zu.
Morgen früh würde ich entscheiden ob ich Damari von all dem erzählen sollte oder nicht.

Nochmal ein Kap aus Yaels Sicht. Wie man sieht vergeht die Zeit in der Welt der Toten viel viel langsamer als in der Welt der Lebenden. Bestimmt war Zerelth nur ein paar Tage dort und nun sind in der Welt der Lebenden schon mehrere Monate vergangen.
Was denkt ihr, was der Urdrache meinte? Habt ihr vielleicht Ideen, was es bedeuten könnte? ^^
Außerdem hat er gesagt, dass Zerelth Yu tatsächlich zurückholen kann^^
Hoffe das Kapitel hat euch gefallen...ich vermisse Japan noch immer so so sehr rip

Tenebris 3 | Boy x BoyWhere stories live. Discover now