Kapitel 30:

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Es war immer noch alles wie in einem schrecklichen Traum, aus welchem ich nur aufgeweckt werden wollte. Doch es würde kein Wecker klingeln, niemand würde in mein Zimmer platzen und mir mitteilen, dass ich verschlafen hätte.

Meine Nerven wurden erneut auf die Probe gestellt, Jemand versuchte mich bis zur Eskalation zu treiben. Ich konnte nicht mehr, ich war mental am Boden. Und dabei war das alles erst der Anfang eines neuen Kapitels in meinem Leben. Nach dem Bild musste noch etwas kommen, das konnte nicht alles gewesen sein. Und jetzt war es da.

Nun konnte ich nur schwer noch daran zweifeln, dass es unbeachtet blieb und nicht zu einem Aufstand führen würde.

Immer wieder überflog ich den Artikel, in dem stand, was für ein geldgieriges und ruhmsüchtiges Mädchen ich doch wäre, daneben ein großes Bild von mir. Es war von meiner Facebook-Seite. Mir war es unbegreiflich, wie sie daran gekommen waren, da mein Profil geschützt war. Gleichzeitig war ich empört, wie dreist Journalisten waren.

Meine Privatsphäre war ihnen anscheinend völlig egal. Sie urteilten über Menschen, die sie nicht ansatzweise kannten und verbreiteten zudem noch Lügen.

Ich war nichts von dem, was in der Zeitung stand. Lauren erklärte mir, dass es für the dailymirror nichts neues wäre, so schlecht und unwahr zu berichten, jedoch war es auch eine der meist gelesenen Zeitungen. Folglich konnte ich daraus schließen, dass ich geliefert war – und Niall auch, der für mich noch einzige Grund ist, warum England eine gute Entscheidung war.

Lauren war den ganzen Vormittag bei mir geblieben. Sie vermittelte mir eindeutig den Eindruck, dass sie daran nicht schuld war und das es ihr aufrichtig leid tat. Trotzdem fragte ich mich, warum sie ausgerechnet jetzt zu mir kam und nicht vorher, um mich seelisch darauf vorzubereiten.

Sie fragte kaum nach wegen Niall, weshalb ich ihr sehr dankbar war. Sie glaubte der Zeitung natürlich nicht, auch Alex Vertrauen wollte sie von nun an erst einmal vermeiden, sie wusste wie ich wirklich war und stand nun voll und ganz hinter mir. Ich hatte sie mehr oder weniger auf meine Seite gezogen, obwohl ich gar keinen Krieg anfangen wollte.

Lauren blieb auch bis zum Mittag. Wir entschieden uns dazu, Eis essen zu gehen, damit meine Sorgen und Laurens Schuldgefühle auf weiteres gedämmt werden könnten. Niall würde dort auch auf uns treffen, jedoch wusste Lauren davon nichts. Ich hatte ihn angerufen, nachdem ich behauptet hatte, mir kurz eine Kopfschmerztablette unten in der Küche zu holen.

Er hatte noch gar nichts mitbekommen, war noch am schlafen, aber Sekunden später war bei ihm die Hölle los. Er konnte sich gerade noch befreien und fuhr nun unkoordiniert durch London, ein kleines Hotel suchend, wo er sich etwas verkleiden konnte, um in der Öffentlichkeit nicht erkannt zu werden. Er wollte erst mit mir reden, bevor etwas anderes passierte.

Er war sauer und traurig zugleich gewesen, er wollte einfach nur ein ansatzweises normales Leben führen.

Lauren und ich machten uns fertig. Ich zog eine Mütze und große Sonnenbrille an, nachher würde ich noch von irgendwem erkannt werden. Da ist ja die aus der Zeitung, oder sowas in der Art. Das war das letzte, was ich grade noch gebrauchen konnte.

Wir nahmen den Bus. 10 Minuten später waren wir in einem anderen Viertel von London, wo eine kleine Eisdiele mit sehr leckerem Eis war, laut Niall. Es war fast kein Mensch in dem Lokal, nur ein älteres Ehepaar, das draußen noch die letzten Sonnenstrahlen für dieses Jahr aufschnappte und eine Mutter mit ihrem Kind, die nur genervt mit ihrem Handy rumspielte.

Wir verzogen uns also in die hinterste Ecke und bestellten uns einen großen Eisbecher.

Ich atmete tief durch, als mir das kalte Eis den Rachen hinunter lief. Im gleichen Moment trat ein Junge in das Lokal ein. Ich erkannte Niall sofort, auch wenn er komplett verändert war. Sein Blick schweifte über die leeren Tische und blieb in meinen Augen hängen. Dann viel sein Blick auf Lauren.

change your life { niall horan || deutsch }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt