Kapitel 19:

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Während wir den restlichen Weg noch zurückfuhren, lachten wir beide immer mal wieder, ohne Grund und ohne etwas zu sagen. Einmal hatte er angefangen, ein Lied zu summen, welches mir nicht bekannt war, aber es hatte mir sehr gut gefallen. Ich hatte es unkommentiert gelassen und war mir sicher, dass er mir bald vielleicht das ganze Lied vorsingen könnte.

Die Zeit bis wir endlich ausstiegen kam mir wie fünf Minuten vor, wobei ich das endlich dann doch strich.

Er begleitete mich auch noch bin zu meinem Haus, mit der Begründung, ich könnte überfallen oder gekidnappt werden. Ich konnte sein Stauen förmlich im Gesicht ablesen, als wir in unsere Straße abbogen. Angekommen an unserem Haus fehlten ihm fast die Worte.

»Hier wohnst du? « stotterte er.

»Ja, aber das bin nicht ich. Vorher haben wir in einem stinknormalem gewohnt, und jetzt das. Ich muss das nicht haben. « seufzte ich, worauf er ein zufriedenen Laut von sich gab.

»Das finde ich gut, weil ich hätte - ehrlich gesagt - auch nicht so gedacht. «

»Ich brauche das echt nicht. «

»Es war ein schöner Tag heute. « sagte er vorsichtig, ohne auf unsere vorheriges Thema einzugehen.

»Fand ich auch. « nickte ich zustimmend. »Können wir ja mal wiederholen, dann unterhalten wir uns vielleicht ein bisschen mehr. « wir lächelten beide automatisch, auch ihm war es anscheinend etwas unangenehm gewesen.

»Dann bis dann. « sagte ich und drehte mich um. Ich ging die zwei Treppen zur Türe hoch und steckte den Schlüssel ins Schloss.

Ich hörte Niall sich hinter mir räuspern. Als ich zu ihm blickte, schaute er mich mit seinen Augen an, seine Hände hatte er in seine Hosentasche gesteckt und seine Haltung war sehr lässig. Ich runzelte die Stirn und fragte mich, was ich vergessen hatte.

Ich tastete meine Taschen ab, mit dem Ziel, dass er sagt, was das Problem nun war. In der Zwischenzeit war er zu mir getreten. Ich schaute zu ihm hoch und konnte seinen Atem hören. Ich schaute tief in seine Augen, ich konnte mich nicht von ihnen lösen. Er starrte mich einfach nur an, seine Miene verzog sich kein bisschen.

Was war jetzt los? Was lag hier in der Luft? Doch ich kam gar nicht dazu, weiterzudenken. Niall führte langsam seine Hand zu meiner Wange und streichelte sie. Ich blieb wie erstarrt und verhinderte nichts. Er näherte sich mit seinem Gesicht. Er hatte doch nicht vor, stutze ich, doch ich konnte gerade noch rechtzeitig meinen Kopf ein wenig wegziehen.

Er ließ meinen Kopf jedoch nicht los. Ich brachte mich dazu, dass ich ihn erneut anschaute und dieses Mal konnte ich mich nicht wehren. Ich wollte protestieren, doch er legte mir vorsichtig seinen Zeigefinger auf die Lippen.

Innerlich begann ich zu schreien, äußerlich bewegte ich mich keinen Zentimeter. Ich konnte das nicht zulassen, nicht jetzt, nicht hier, nicht mit Niall.

Ich spürte seine warmen Lippen auf meinen, leicht presste er sie darauf, wartete, ob ich den Kuss erwiderte. Ich konnte nicht, aber ich tat es. Wie hypnotisiert griff ich zu ihm, meine Hand fuhr durch seinen Nacken, durch seine Haare.

Der anfangs noch lasche Kuss wurde langsam intensiver. Niall hatte die Augen fest geschlossen, so wie ich. Doch was tat ich hier überhaupt? Rebecca, bist du eigentlich völlig Banane? Ich musste das hier beenden, doch ich hatte nicht die Kraft dazu. Ich hatte mich ganz Niall überlassen.

Kurze Zeit später löste er sich von mir, lächelte zufrieden und umarmte mich kurz.

»Wir sehen uns. « flüsterte er und zwinkerte mir zu. Ich fasste mit an den Mund, um ihn mir zu verdecken. Was hatte ich getan?

change your life { niall horan || deutsch }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt