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19th December 2015, Timmins, Ontario, Canada

Nach zehn Tagen des Vorfalles konnte Cora ihre Gedanken noch immer nicht von dem jungen Mann entfernen. Es kam ihr schon etwas komisch vor. Als hätte er sie mit einem Liebeszauber belegt. Cora schüttelte aufgebracht den Kopf. Von Liebe konnte man nach so einer kurzen Zeit nun wirklich nicht reden.

Es war ein sehr kühler, verschneiter Samstag morgen und Weihnachten war nicht mehr weit. Cora hatte sich für heute vorgenommen, den Großteil der Geschenke für ihre Familie zu besorgen, damit sie dies nicht kurzfristig vor dem Fest machen musste. Coras langen Haare lagen verwuschelt an den Seiten ihres Kopfes, einige Strähnen hatten sich in ihrem Gesicht verirrt und kitzelten ihre Nase. Sie atmete laut aus, strich die Haare zur Seite und rieb sich die Augen. Die Illusion, man würde beim Aufwachen aussehen wie eine Barbiepuppe, hat man nur Walt Disney zu verdanken. Cora fühlte sich an diesem Samstag morgen überhaupt nicht wie eine Disneyprinzessin, die in einem Farbtopf geschlafen hatte.

Nur schweren Herzens konnte sie ihre langen Beine über die Bettkante befördern und sich aufrecht hinstellen. Am liebsten wäre sie heute im gemütlichen Bett geblieben und hätte das ein oder andere Buch gelesen, aber sie hat sich eine Aufgabe gesetzt, welche sie gerne erfüllen möchte. Und wer geht nicht gerne in der Weihnachtszeit shoppen?

Cora hatte sich für ein simples Outfit entschieden, sprich eine verwaschene Jeans, einen gemütlichen Sweater und einen passenden Schal, der das ganze Outfit abrundet. Nachdem sie auch ihre Zähne geputzt, ihre Haare gebürstet und unter einer Beanie versteckt hatte, trottete sie die Stufen hinunter in den Eingangsbereich, wo sie in ihre Schuhe schlüpfte, ihren Mantel überzog und nach ihrer kleinen Handtasche griff. "Ich bin erst gegen Abend wieder Zuhause, bis dann! Ich habe euch lieb!", rief sie ins Wohnzimmer, ehe sie das Haus verließ und die Tür hinter sich zuzog.

Der Schnee war noch einige Zentimeter höher geworden, weshalb Cora ihre Beine immer wieder heben musste, um nicht völlig im Schnee zu versinken. Sie sah noch ein letztes Mal auf den mit Schnee überfluteten Gehsteig und achtete ein letztes Mal darauf, keinen falschen Schritt zu wagen, ehe sie aufsah und die Passanten, die ihr entgegen kamen, mit einem warmen Lächeln begrüßte.

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