Suicide Squad

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Vorweg, das Kapitel hat nichts mit dem gleichnamigen Film zu tun. Sorry, wenn ich jetzt einige enttäusche😂

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Tränen strömten über meine Wangen. Meine Augen waren vom ganzen Weinen völlig rot und ich hastete immer weiter auf die Brücke zu. Ich würde es beenden!

Ich komme aus dem Dorf namens Berk, wo ich seit Geburt an lebe. Dort hatte ich sogar einen festen Freund, doch durch den begann das Unheil erst.

Mein Blick fiel auf meine Unterarme. Sofort sah ich weg und ich schluchzte hysterisch auf. Unzählige Narben zierten meine Unterarme. Ich habe mich geritzt. Ich konnte die Brücke bereits sehen. An der wollte ich es beenden. Mein Leben, um genau zu sein.

Die Brücke war genau 172 Meter hoch, doch das war noch auf dem Stand, wo der Fluss noch nicht ausgetrocknet war. Mittlerweile war sie gut 8 Meter höher. Berk lag nämlich, passend zum Namen, in den Bergen. Die Brücke die ich ansteuerte, führte zu dem "Berserkerdorf", doch sie wurde aufgrund von Unstabilität gesperrt, da die Gefahr, dass sie einstürzte wenn ein Auto drüber fuhr einfach zu groß war. Und das machte ich mir nun zum Vorteil.  Niemand kam hier her.

Ich hatte die Brücke erreicht und lehnte mich über das Geländer. Ich starrte in die Tiefe und wich einen Schritt zurück. Nackte Panik überkam mich, dazu zitterte ich und mein Herz schlug kräftig gegen meine Brust. "Du hast nur ein Leben", flüsterte das Engelchen in meinem Kopf. "Willst du es wirklich beenden?" Ich starrte stumm in das Tal. "Denk an all das, was sie dir angetan haben", warf Teufelchen nun ein. Und da besiegte ich meine Angst. Ich kletterte über das hölzerne, nicht mehr ganz stabile Geländer. Nur wenige Zentimeter trennten mich von dem Tod. Ich hielt den Atem an und schloss die Augen. Dann machte ich einen Schritt nach vorne und stürzte.






Das Gefühl des Fallens war noch nicht mal da, als ein kräftiger Ruck durch meinen rechten Arm ging. Erschrocken öffnete ich die Augen. "Ich habe dich!", presste eine Person zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Diese Person schaffte es tatsächlich mich hochzuziehen.

Er hob mich kurzerhand über das Geländer, wo ich zusammenbrach. Ich heulte Rotz und Wasser, ich zitterte wie Espenlaub und mein Herz lief einen Marathon nach dem Anderen. Ich hockte zusammengekauert auf dem Boden. Ich war eben ganz knapp dem Tod entwischt. Die Person, ein junger Mann, ergriff sachte meine Hand und zog mich zurück auf die Beine. Dann nahm er mich einfach in den Arm.

Ich hatte den Kopf an seine Brust gepresst und lies meinen Tränen freien Lauf. Ich weinte und weinte, bis ein großer Fleck an seinem T-Shirt entstand. Ich wich zurück und sah zu Boden. "Tschuldigung", murmelte ich. Meine Tränendrüsen waren offenbar aufgebraucht, denn ich hörte auf zu weinen. Erst dann hob ich zaghaft den Kopf und sah meinen Retter an. Er war vielleicht 18 oder 19, also nur 1 bis 2 Jahre älter als ich. Außerdem war er überraschend schmächtig, ich wunderte mich, wie er es bitte geschafft hatte mich hochzuziehen.

Doch ein Blick an mir herunter war die Antwort. Meine gerade überstandene Magersucht war der Grund. Ich war spindeldürr und wog immer noch zu wenig für mein Alter und meine Größe. Dann musterte ich wieder den Jungen. Er hatte braune, wuschelige Haare und grüne, strahlende Augen. Ein schiefes Grinsen lag auf seinen Lippen.

"Du hast es auch versucht, hm?", fragte er. Ich sah ihn etwas überrascht an. "Auch?" Er lies sich mit der Antwort Zeit und reichte mir ein Taschentuch, welches ich dankbar annahm und über mein Gesicht wischte. Er verzog das Gesicht. "Vor ungefähr einem Jahr stand ich auch hier und habe es versucht", sagte er. Ich starrte ihn überrascht an. "Echt?" Er lachte bitter auf. "Ja, leider!" "Wie hast du mich eigentlich gefunden?" Er lächelte milde. "Hier kommt doch sonst kein Schwein her", murmelte ich. "Durch ihn", er deutete auf einen schwarzen Hund, der plötzlich angehüpft kam. Der schwarze Hund bellte mich freudig an und schmiegte sich an mich, als würde er mich schon seit Jahren kennen. "Huch", sagte ich und musste unwillkürlich lachen. Ich hatte ewig nicht mehr gelacht. Tiere konnten eben Wunder bewirken.

HTTYD - One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt