Epilog

1K 36 84
                                    

Noch nicht übearbeitet!
Dazu kenne ich mich beim Verfahren nicht sonderlich aus, also bin ich relativ offen, was eine Belehrung angelangt.

"Can I love like this?"
-Sabrina Claudio

"Don't be scared about it
Don't forget it was real"
-Jarryd James

~•~•

Dylan

Einige Reihen von Sitzbänken waren hier vorzufinden. Aus dunklem Holz. Der Raum war nicht sonderlich klein und besaß eine gewisse Kälte. Ich saß vorne, auf eine dieser unbequemen Holzbänke. Vorne spielte sich die Tortur ab und der Richter, Mister Evens, setzte sich mit seinen Angehörigen an den Platz.

Mister Evens war ein strenger Mann, doch er hatte großen Respekt vor meinem Vater gehabt und ihn verehrt- wenn nicht sogar vergöttert. Jahrelang hatte mein Vater ihn unterstützt. Sie waren fast wie Brüder gewesen und aus diesem Grund war Mister Evens genauso verstreut wie ich gewesen, als Dads Diagnose durchgegangen war.

Ein Tumor, der ihn letztendlich bis in den Tod führte. Liebende Menschen fanden immer den Tod, doch bei Rosalie hatte ich ihn später gewollt. Ich wollte so sehr, dass sie sah wie man lebte. Und doch hatte sie es nie gesehen.

Ich seufzte und fuhr durch mein Haar. Kate und Mason betraten den Raum, waren völlig fertig von dem ganzen Spektakel. Doch ein wichtiges Merkmal war nicht zu sehen: Sie hielten Händchen. Ich wandte meinen Kopf wieder nach vorne. Die beiden setzten sich nach einem stillen Gruß neben mich und als Kyle den Raum betrat, kehrte eisige Stille ein. Masons linke Hand ballte sich zu Fäusten und ich blickte direkt in blaue Augen, vor denen ich mich noch nie so sehr geekelt hatte. Er hatte einem Menschen alles angetan, das mehr als nur unwürdig war. Er hatte Rosalie getötet. Von innen getötet.

Sie war aus guten Gründen gestorben, doch dass einer dieser Gründe war, dass ihre Eltern sie verfolgen würden, brachte mich zur Weißglut. Rosalies Eltern lebten nicht mehr. Ihr Großvater ist wegen einem Herzinfarkt gestorben und ihre Eltern bei einem Autounfall umgekommen. So ist ihre Großmutter mittlerweile im Altersheim, die höchstwahrscheinlich nur von Kyle besucht wurde, da er die Kosten übernommen hatte. Letztendlich bekam er das ganze Geld, doch das würde ihm zukünftig auch nichts bringen. Mason hatte es nicht für Relevanz gehalten, Rosalie darüber zu informieren. Ein Jahr sollte der Unfall her sein. Kate hatte mir erzählt, dass Kyle Rosalie etwas vorgegaukelt hatte, ihr Druck gemacht hatte. Nach einem Telefonat war sie zu mir gehechtet, an dem Tag, an dem sie mir eine geklatscht hatte. Und es hatte funktioniert, er hatte ihr das perfekte Druckmittel geliefert, doch leider das falsche Ziel erreicht. Ich blickte bitter zu Boden, denn dieser Tag war Rosalies Todestag gewesen.

So sehr bereute ich es, einen schwanzgesteuerten und dazu egozentrischen Freund gehabt zu haben. Er hatte ihr zu viele Gründe zum Sterben gegeben. Ich verschränkte meine Hände und lauschte dem zweiten Verfahren. Heute würde die Entscheidung gefällt werden und heute würde ich das Schicksal spielen.

Ich schloss meine Augen, als Mister Evens erneut zu reden begann. Alles war verschleiert, es lag auch an den Koks. Ich hatte nicht viel genommen und ich war auch nicht der Typ Mensch, der Drogen nahm, doch das weiße Pulver ließ mich diesen Tag überleben und ausnahmsweise hatte ich nicht den Drang Kyles Visage zu polieren.
Mr. Evens bedachten Worte waren strikt und ohne Widerrede perfekt ausgewählt. Autoritär war er auf alle Fälle. Er wusste wie er als Richter zu handeln hatte, was ziemlich seltsam wäre wenn nicht, doch er sprach mit solch starker Stimme und mit solchem Nachdruck, dass man sich nicht trauen konnte, ihm zu widersprechen.

Unforgettable Where stories live. Discover now