Kapitel 16- Heiratsanträge und Panikattacken

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„Warte, nicht so." Er räusperte sich. "Elba Löwenherz, meine wunderschöne Traumfrau mit dem maroden Tempel, willst du meine Frau werden?"

„Ja, Thomas William Hiddleston, ich will gerne seine Angetraute sein, deinen Tempel entweihen und dich dann arm und verbraucht zurück lassen, wenn ich genug von ihm habe."

„Von dir lasse ich mich gerne verbrauchen." grinste er und steckte mir den Ring an. „Wir sind ziemlich schräg, nicht?"

„Wer will schon normal sein? Darf ich jetzt die Peitsche herausholen?" kicherte ich und rieb meine Hände.

„Erst ein Kuss." murmelte er und stand auf.

Ich fuhr zusammen.

„Oder auch nicht...sorry." raunte er.

„Vielleicht...ein ganz kurzer?" piepste ich.

Sanft zog er mich an sich und ich seufzte glücklich. Es tat so verdammt gut, ich wollte angefasst werden, umarmt werden, geküsst werden. Vor dieser unseligen Nacht war ich jahrelang ungeküsst gewesen! Obwohl mich die Kerle während der Vergewaltigung auch nicht geküsst hatten, das hatte ich im Film sehen können. Nicht, auf den Mund, jedenfalls.

„Worüber denkst du nach?" raunte Tom und strich mir sanft über die Lippen.

Ich hatte ihn die ganze Zeit angeschaut und er mich. Ich verzog den Mund. Gab meine Gedanken kurz wieder und Tom knurrte:

„Ich könnte sie immer noch umbringen. Ich war kurz davor, dem Dicken seinen Schwanz abzuschneiden, und seine ekelhaften Finger." 

Ich zog scharf die Luft ein.

„Entschuldige." murmelte er.

„Nein, ist okay, ich will mit dir darüber sprechen. Ich muss mit jemandem darüber sprechen..." weinte ich leise. „Hätte ich diesen verdammten Film doch nie gesehen! Ich weiß nicht, ob ich mich wirklich erinnere, oder ob es nur die Bilder sind..."

Ich redete die ganze Nacht, sodass wir erst in den frühen Morgenstunden eingeschlafen waren und ich nun doch keinen Kuss mehr bekommen hatte. Ich fühlte mich besser und hatte ohne chemische Hilfe schlafen können, wenn auch nur für ein paar Stunden. Drei, genau gesagt. Tom weckte mich sanft, denn die Beisetzung und Trauerfeier für Rose war für diesen Tag geplant. Ich quälte mich aus dem Bett und guckte ihn verwundert an.

„Du bist doch auch eben erst eingeschlafen, oder?"

„Yep. Und ne Stunde später aufgestanden, um Laufen zu gehen." grinste er.

„Du spinnst." brummte ich und schlurfte unter die Dusche.

„Genau aus dem Grund liebst du mich doch, oder?" lachte er.

„Ja! Und, weil ich auch spinne! Oh, Gott, eine Spinne!" kreischte ich.

Tom kam angeflitzt.

„Die ist fast so groß, wie meine Katzen! Wo sind die, wenn man sie braucht?" piepste ich.

„Nicht mal annähernd so groß. Na, komm her..." murmelte er und nahm sie mit einem Papiertuch auf.

Hubert kam wieder zum Frühstück vorbei, er war ziemlich geknickt. Tom füllte unsere Teller mit Speck und Rührei und setzte sich. Hubert seufzte.

„Mann, diese Leute haben sich nicht einmal blicken lassen, und jetzt soll ich sie den ganzen Nachmittag bewirten!"

„Ach, Hub. Das ist leider so Usus, das weißt du doch. Sollen wir dir beim Aufbau helfen?"

„Nein, das macht alles die Catering- Firma. Ich habe keine Kosten gescheut, bin ja nicht Mum. Du sollst nur da sein, Elbalein." lächelte er. „Blöd, das Paolo nach Palma musste. Hat sein Dad bestimmt mit Absicht so gemacht, er ist kein Befürworter unserer Beziehung. Nett ausgedrückt."

Writer's BlockWhere stories live. Discover now