12. Seelenspiegel

91 13 1
                                    

Es war bereits Mittag und ich saß wieder mit Ben im Zimmer auf meinem Bett-ja diesmal mein Zimmer. Er erklärte mir gerade ein paar Dinge über Beziehungen und sowas. Gespannt hörte ich ihm zu. "Vielleicht solltest du mal auf ein Date gehen..?", erschrocken sah ich ihn an. "Wir beide?", er schüttelte den Kopf. "Nein..ich such dir einen aus..jemanden den du am ende noch umbringen kannst wenn es schlecht läuft",

"Warum wolltest du mit ihm gestern nicht alleine sein?", fragte er plötzlich. Es passte nicht zum Thema. Mir war sofort klar das er auf Jeff anspielte.

Unbewusst starrte ich auf meine graue Decke. "Ehrlich gesagt wurde mir bei dem Gedanken unwohl", er legte den Kopf schief. "Wie genau meinst du das? Unwohl?", leicht zeichnete ich kleine Kreise ins Laken. "Mit Jeff ganz allein zu sein ohne das du bei mir warst ", murmelte ich leise. Fragend sah er mich an "Wasss?", kurz verdrehte ich die Augen. "Ich wollte halt nicht das du weg gehst ,ok?!", zischte ich. Jetzt lachte er und umarmte mich. "Du bist wirklich das süßste Mädchen was ich kennenlernen durfte", meine Wangen färbten sich rot. Mal wieder.

Ein kleines Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. "Darf ich dich etwas fragen?", er nickte. "Klar.",

"Bist du verliebt?", schoss es viel zu schnell aus meinem Mund. Seine Miene verfinsterte sich etwas. "Das Leben ist zu kurz und der größte Fluch ist sich zu verlieben, weißt du Jil?", er sah etwas traurig aus. "Tut mir Leid..ich wusste nicht das du so dazu stehs-", er lachte wieder. "Ne ist ok, ich helfe dir dabei wenn du dadurch glücklich bist. Du musst dich dafür nicht entschuldigen..", er musterte mein Gesicht wieder.

Erneut kam er mir wieder näher..

"Deine Augen..", er strich mir die Haare zurück. "..es ist wirklich interessant wie sie auf meine Nähe reagieren..wie sie dann leuchten..", verwirrt sah ich ihn an. "Wie meinst du das?",

"Wenn ich dir so nah bin fangen deine roten Augen immer ein bisschen an zu leuchten..was sehr süß ist. Ok..für normale Menschen wäre es verstörend aber wer hat je gesagt das wir hier normal sind?", ich nickte. Wie sonst auch immer.

Ben konnte mir wahrscheinlich erzählen das es pinke flauschige Einhörner gibt und ich wäre so naiv und würde ihm glauben. Trotzdem ist es mir relativ egal.

Aber wie konnte man nur so interessiert an meinen Augen sein? Wir hatten schließlich fast die gleichen..

"jetzt besorgen wir dir mal einen trottel der den Kram mit macht", er nahm meine Hand.- was er mittlerweile auch durch, zwar lief ich noch an wie eine Tomate aber egal.

"Wofür ich hab doch dich", jetzt lachte auch er. "Sei froh das ich dir nicht weh tun könnte..sonst wärst du jetzt dran", draußen lief er mit mir richtung Stadt.

Natürlich redeten wir über alle Themen die uns eben einfielen bis ein Thema aufkam was mir ganz und garnicht gefiel.

Der Tod.

Seiner, meiner und schließlich noch das schlimmste.

Diese eine Frage die ich mir immer noch stelle.

"Weißt du wie schmerzhaft es ist zu ertrinken?!"

Ich blieb still.

My drowned girl Ben drownedWhere stories live. Discover now