3. Rote Augen

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Flashback

Mit angewinkelten Beinen sahs ich auf meinem Bett. Eine Träne rollte meine Wangen runter.

Wie paralysiert hörte ich still weinend zu.

"WENN DU SO WEITER MACHST, WILL ICH DIE SCHEIDUNG!"

"JA,JA SO OFT WIE DU MIR DASS ANDROHST WEIB!"

"Jan...ES GEHT SO NICHT MEHR WEITER"

"ACH ECHT? WER IST DEN SCHULD DRAN?!"

Kurz darauf hörte man unsere Haustür zuknallen. Seid Jahren geht das schon so zwischen den beiden. Wie lange das schon so war wusste ich nicht mehr..vielleicht schon 3-4 Jahre?

Sie denken zwar ich bekomme das nicht mit aber da irren sie sich, so wie alle es tun. Alle denken ich wäre perfekt, einfach ohne Fehler. Ein schönes Leben ohne Probleme. Es ist schlimm genug das alle in unserer Nachbarschaft denken wir Leben wie Götter da unsere 'Villa' sehr groß ist und wir nur zu dritt sind. Davor stehen mindestens immer zwei teure Autos. Eine unglaubliche verschwendung wenn ihr mich fragt. Reicht denn keine Wohnung und vielleicht ein Auto was kein luxus Sportwagen ist?

Leider ist das nicht so. Mittlerweile stehe ich am Abgrund und niemand merkt etwas. Vielleicht will ich auch nicht das es jemand mitbekommt. Die Menschen die sich meine Freunde nennen sind an dem Geld meiner Eltern interessiert und auf die ganzen protzigen Sachen die wir haben. Wenn es mir schlecht geht interessiert es dort niemanden. Selbst die Lehrer kümmern sich einen Dreck darum ...selbst meinen Eltern fällt es nicht auf wie es ihrer Tochter geht.

Es ist wirklich traurig nicht?

Dummerweise habe ich auch keine Geschwister mit denen ich darüber vielleicht reden könnte. Andererseits ist das auch gut so da sie diesen scheiß hier nicht miterleben müssten. Eigentlich hätte ich ja eine Schwester ...sie müsste jetzt 21 sein. Aber sie ist noch vor der Geburt gestorben da sich die Nabelschnur um ihren Hals gewickelt hat...

Sie sollte Mia heißen.

Durch ein leises Klopfen wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Schnell wischte ich mir die Tränen weg und setzte mich aufrecht hin. "Herein?", die Tür öffnete sich einen Spalt und mein Vater sah in mein Zimmer. "Alles gut kleines?", ich nickte. Nein nicht war gut. Trotzdem hatte ich mich schon dran gewöhnt allen anderen zu sagen. 'Ja, danke mir gehts gut', es war normal für mich allen und jedem diese Lüge aufzutischen. "Ich wollte nur bescheid sagen das ich für ein paar Stunden weg bin..", "aber es dämmert schon..ist Mum denn da?", natürlich wusste ich das sie mal wieder weg war. Wie immer.

Mit einem komischm Blick sah er zur Seite. "Nein..ähm..sie meinte vorhin noch zu mir dass sie auf einem Geburstag eingeladen wurde..eh..spontan",

"und wo willst du hin?", er lächelte. "Kurz zu einem Kumpel was abholen", im zuliebe stellte ich dann doch keine Fragen mehr. "Dann ..wünsche ich dir viel spaß", murmelte ich leise. Er merkte nicht mal das ich geweint hatte. Dann verließ er mein Zimmer, kurz darauf war wieder unsere Haustür zuhören..und natürlich die Alarmanlage. Zu meiner überraschung schlurzte ich laut auf, schnell vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen und fing wieder an zu weinen.

"Es macht keinen Unterschied wenn du weinst, dein Schicksal wird sich dadurch nicht ändern", abrupt sah ich auf als ich diese komische Stimme hörte. Aber niemand war hier..

Was war das?

Mich überkam das Gefühl beobachtet zu werden also beschloss ich mich einfach im Bad umzuziehen. Vielleicht ist es lächerlich da ich hier ja auch nichts sehe..aber ich will mich lieber nicht im Zimmer unziehen. Schnell zog ich meine Gardinen zu und schnappte mir meine kurzen Schlafsachen.  Schnell putzte ich mir noch ide Zähne bis ich eine leise Melodie hörte..

Ich kannte diese Melodie..sie klang verdächtig nach einer Ocarina. Es kam definitiv aus dem nebenzimmer..also kurz gesagt meinem Schlafzimmer. Natürlich musste es eine Ocarina sein..ich wüsste kein Instrument was diese Melodie von Song of Healing so perfekt nachspielt wie aus dem Spiel. Ich war vor einem Jahr ein kleiner Zalda fan.. hatte aber nie eins dieser Spiele gespielt. Etwas ängstlich tabste ich zu meinem Zimmer um durch den Türspalt zusehen..

Als ich leicht gegen die Tür stieß verstummte die Melodie und es wurde still..

Niemand war im Zimmer zusehen also schloss ich doch die Tür hinter mir und legte mich in mein Bett.. vielleicht bilde ich mir alles auch nur ein.

Ich wälzte mich etwas rum bis ich kurz vor dem einschlafen war.

Plötzlich sah ich in rote Augen

"Süße Träume kleines..", hauchte diese Stimme.

My drowned girl Ben drownedWhere stories live. Discover now