Chapter 28 [Liz Sicht]✔

856 29 2
                                    

Überarbeitet am: 18.10.2017

Chapter 28

[Liz Sicht]

Und wieder einmal war es Montag, wo man früh aufstehen musste und sich durch die Schule quälen musste. Man sah Menschen, die man am liebsten umbringen möchte oder in die Hölle schicken möchte. Jeder möchte doch an einem Montag im Bett liegen bleiben und zuhause bleiben anstatt zu einem Ort zu gehen, der sich ‚Schule' nannte.
Jedoch hatte ich nicht lange meine schöne Ruhe, da mein geliebter Wecker meinte sich zu melden und somit mir zu verdeutlichen, dass ich aufstehen musste.
Anstatt ihn an zu machen und mich von dem nervigen Geräusch zu befreien, ließ ich den Wecker einfach meckern und versuchte das komische Geräusch, was von meinem Nachtisch kam zu ignorieren.
Die Idee, den Wecker zu ignorieren, war alles andere als schlau gewesen, da ich mir nach kürzester Zeit das nervige Teil schnappte und das Ding gegen die Wand schleuderte.
Endlich.
Ruhe.
Kein nerviges Geräusch mehr, was meinte mich zu stören und mich zu nerven. Leider änderte sich an der Situation, dass ich aufstehen musste nichts, was meine Laune noch viel mehr verbesserte.
Ich wollte lieber in meinem Bett bleiben und schlafen. Schon seit Tagen bin ich Alejandro aus dem Weg gegangen, was ich auch glücklicher weise irgendwie hinbekommen hatte. Gut, es war auch keine Schwierigkeit gewesen Alejandro aus dem Weg zu gehen, wenn man die ganze im Zimmer war und dies auch nicht verließ.
Sein Verhalten an jenem Tag war für mich immer noch ein Rätsel, was ich mir einfach nicht erklären konnte. Ich sagte, doch dass der Junge komisch war und auch für immer komisch sein wird.
Seufzend verließ ich schließlich mein Bett, da es eh nichts brachte sich im Bett zu verkriechen und die Welt da draußen zu ignorieren.
Nachdem ich mit dem ganzen Kram fertig war, was ich jeden Morgen machte. Noch einmal schaue ich mich im Spiegel an bevor ich das Badezimmer verließ und wie jedes Mal sah ich dasselbe Mädchen, was langweilig und lustlos schaute. Meine Haare hatte ich zu einem strengen Zopf gebunden, ich trug eine graue Jogginghose und ein schwarzes Top, was für mich nicht normal war.
Seufzend schulterte ich meine Schultasche und verließ lustlos mein Zimmer. Warum gab es hier eine sogenannte Schulpflicht? Warum musste Mark mich auch hier an einer Schule anmelden? Hätte er dies nicht später machen können?
Man konnte sehr deutlich sehen, dass meine Laune sehr deutlich im Arsch war aber jedes Mädchen in meinen Alter hatte schon mal einen schlechten Tag sowie ich heute ein schlechten Tag hatte.
In der Küche angekommen schauten mich die Familie, die hier saß irritiert an nur weil ich eine Jogginghose trug, drauf hin konnte ich nichts anderes machen als meine Augen zu verdrehen und mich schweigend an den Tisch hin zu setzten.
Wie jeden Morgen schluckte ich meine nervigen Tabletten, die ich am liebsten absetzten möchte aber was leider nicht ging. Es war schrecklich immer wieder von Rückanfällen gequält zu sein und sich sorgen zu machen, dass man wieder an Magersucht leiden könnte. Es war einfach nicht schön immer wieder, jeden Tag Tabletten zu schlugen damit man nicht mehr Magersüchtig wird und den Anblick, der mir immer zu geworfen wird, wenn ich diese Tabletten schluckte, konnte ich mir wirklich sparen.
Leider hatten diese verdammten Tabletten auch verdammte Nebenwirkungen, die alles andere als toll waren. Man aß nicht mehr regelmäßig, da man sich satt fühlte oder weil mein nichts mehr runterbekam.
„Liz?", holte mich eine sanfte Stimme aus meinen Träumereien und kaum merklich zuckte ich auch noch zusammen: „Geht es dir gut?" Es war wieder dieselbe Stimme, die mich vorhin angesprochen hatte. Zum ersten Mal seit ich hier am Tisch saß schaute ich auf und schaute natürlich in das besorgte Gesicht von Franzi.
Ich wusste ganz genau, dass sie etwas vermutete, dass sie sich Gedanken darum machte wie es mir ging, was mich beschäftigte.
Obwohl es mir überhaupt nicht gut ging nickte ich schweigend, da ich nicht wirklich darüber reden wollte, was los war.
Ich hatte noch nie wirklich über meine Probleme geredet sowie ich noch nie wirklich über meine Gefühle offen geredet hatte. Ich konnte noch nie mit jemanden über solche Sachen reden und ich werde auch in der Zukunft auch mit niemand über meine Probleme und über meine Gefühle reden.
Ich wollte nicht das sich die Latina Sorgen um mich machte, dass sie sich Gedanken um mich machte, doch der Blick von meiner Freundin verriet mir, dass sie mir kein bisschen glaubte.
„No te lo cero (Das glaube ich dir nicht.)", meldete sich Franzi wieder zu Wort, was ich mit einem schwachen Lächeln erwiderte, was nicht wirklich überzeugend aussah.
„Wir müssen los.", meldete sich die Stimme von Andriano, was mich dazu brachte innerlich erleichtert auf zu seufzen. Ich möchte Franzi wirklich erklären, warum ich so geworden bin, warum ich mich so benahm, was mit mir los war, was in mir vor sich ging aber ich konnte dies nicht.
Ich wusste nicht, wie ich all das, was ich zu erzählen hatte mit meinen eigenen Wörtern formulieren sollte. Es waren Probleme, Sorgen und Ängste, die ich in all den Jahren runter geschluckt hatte und die sich in mir fest gewachsen hatten und nie wieder raus kommen sollten.
Ich war noch nie in meinem Leben das brave und liebe Mädchen von neben an gewesen und dies werde ich auch niemals in meinem restlichen Leben sein. Die ganze Zeit über, wo wir im Auto saßen sprach keiner von uns auch ein Wort. Es herrschte eine schöne Stille, worüber ich auch wirklich dankbar bin, da ich wirklich keine Lust hatte mich zu unterhalten.
Die Fahrt dauerte nach meinem Geschmack viel zu kurz, da wir leider viel zu schnell an der Schule ankamen, die voller Spanier und Spanierinnen war. Es waren wie immer dieselben Blicke, die mir zugeworfen waren als ich aus dem Auto ausstieg.
Warum sollte ich die Schule überhaupt mögen? Ich kannte so gut nur Fabio und Sky hier, die Familie, die hier drauf ging zählte ich jetzt einfach nicht mit, da ich sie eh schon kannte durch Mark und Carlos.
Stellt euch mal vor, egal was ihr macht, egal was ihr tut, egal was ihr sagt jeder beobachtet dich und prüft ganz genau deine Schritte die du machst. Genau so war es gerade.
Die Blicke waren einfach nur unangenehm.
Die Schule war voller Latinas und Latinos und da war es nicht gerade so schön wenn man die einzige Amerikanerin war und keiner ein wirklich leiden konnte und man überall gleich behandelt wurde.
Abschaum.
So wurde ich gesehen und dies hatte und wird sich auch nicht ändern. Sie schauten mich an als wäre ich ein Monster, als wäre ich ein Unmensch oder irgendetwas anderes, was nicht normal.
Wie jedes Mal unterdrückte ich den Schmerz in mir, der sich langsam in mir ausbreitete und setzte wie immer meine Maske auf.
Während die Jungs, Franzi und Sky in ihre Ecke liefen, wo ihre Freunde schon auf sie warteten setzte ich mich auf irgendeine Bank hin, um wenigstens etwas Ruhe zu haben.
Warum konnte ich nicht einmal irgendwo sein, wo mich keiner mit diesen dummen Blickte an schaute? Warum konnte ich nicht irgendwo auf der Welt sein, wo ich als Mensch angesehen werde und nicht als Abschaum.
Selbst zuhause hatte sich nicht viel verändert. Dario und Diego schauten mich noch immer so kritisch an genauso wie Alejandro und sein jüngerer Bruder Andriano dies tut. Die einzigen, die mich halbwegs akzeptiert hatten waren Emilio, Franzi und Sky. Sonst hatte mich keiner akzeptiert und sonst sieht mich keiner wirklich als ein Mensch.
„Alles gut bei dir?", fragte mich plötzlich eine männliche Stimme, sodass mein Kopf in die Höhe schoss, da ich die ganze Zeit auf meinen Schoß gestarrt hatte.
Ein braunhaariger Junge mit braunen Augen lächelte mich sanft an, was ich jedoch kein bisschen erwiderte.
Mit einer neutralen Stimme beantwortete ich seine Frage als ich aufstand: „Ja." Ich wollte gerade gehen und irgendwo alleine sein, doch der Idiot ließ mich natürlich nicht so weit kommen, da er mich an meinem Handgelenk anpackte und mich somit aufhielt.
„Was?", fauchte ich ihn an, was ihm zum Schmunzeln brachte.
„Ich wollte nur fragen ob ich deine Nummer bekomme.", lächelte mich der Kerl an.
„Vergiss es.", zischte ich und wollte mich aus meinem Griff befreien als er mich plötzlich zu sich heran zog und seine Hand auf meinen Po, wo mich zu vor noch nie ein Kerl berührt hatte.
„Vete a la mierda! (verzieh dich)", schrie ich dieses Arschloch an, schubste ihn mit meiner ganzen Kraft weg, doch leider verstand er meine Sprache nicht, obwohl ich mit ihm spanisch gesprochen hatte.
Der widerliche Kerl kam auf mich zu gelaufen und bevor das Arschloch irgendetwas machen konnte reagierte ich sofort und gab diesem Idioten einen ordentlichen Kinnhaken sodass er auf den Boden hinfiel und mich von unten unglaubwürdig anschaute.
Dass hatte gut getan!

Der Latino-Badboy und ich?! ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt