Kapitel 24

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Saphiras Sicht:


Fassungslos sah ich meinen Therapeuten an und schüttelte dann perplex und unglaubwürdig den Kopf.

Nur über meine Leiche. Wirklich nein, dass konnte er vergessen.

,,Sie haben hier angerufen und nach dir gefragt Saphira''

Und genau das war mit Grund dafür, dass ich sie nicht sehen wollte. Sie nahmen sich ja noch nicht mal die Zeit um vorbei zu schauen.

Nein sie griffen einfach nach dem Telefon um es sich auch ganz einfach zu machen.

,,Sie wollen dich gerne übers Wochenende bei sich Zuhause haben''

Und mich danach dann einfach wieder in die Psychiatrie stecken oder was? Für wen hielten sie mich denn bitte?

Ich war vielleicht krank und psychisch instabil, aber noch lange keine Puppe, die sie nach ihrer Laune heraus bei sich aufnehmen konnten.

,,Ich will das nicht Viktor. Ich will sie nicht sehen''

Ich konnte sie jetzt nicht einfach wiedersehen nachdem sie mich einfach abgeschoben hatten.

Ich konnte jetzt nicht einfach das Wochenende über einen auf heile Familie machen, wenn meine Geschwister bis vor ein paar Monaten nicht mal wirklich sich noch an mich erinnern konnten.

Das ging einfach nicht.

,,Keiner zwingt dich Saphira, aber denkst du nicht, dass es eine gute Möglichkeit wäre um deiner Familie wieder näher zu kommen?''

Also erstens hatte ich nicht das Gefühl, dass ich ihnen irgendwie wichtig war sonst hätten sie mich nicht einfach ohne etwas zu sagen in eine Psychiatrie gesteckt und zweitens hatte ich auch so wenig Lust darauf meine Familie näher kennen zu lernen.

Das was ich von damals noch wusste, reichte mir aus.


Auf seine Frage schüttelte ich nur den Kopf und ließ ihn folglich leise aus atmen. Viktor fuhr sich kurz durch seine Haare, zog seine Stirn zusammen und riss dann leicht die Augen auf.

,,Ich hab eine Idee Saphira''

Und die wäre?

,,Ich kann sie dir jetzt noch nicht sagen, weil ich noch mit ein paar Leuten sprechen muss, aber wir machen es so. Ich hol dich morgen nach der Schule ab, erzähl dir von meiner Idee falls sie klappen sollte und wenn du dann immer noch nicht zu deiner Familie übers Wochenende willst, dann fahr ich dich ganz normal in die Psychiatrie''

Etwas zögerlich nickte ich nur und schneller als ich gucken konnte verging der restliche Tag und Freitag Nachmittag stand ich nervös auf dem Schulhof und wartete ungeduldig auf meinen Therapeuten.

Vito neben mir grinste sich aus irgendeinem Grund einen ab, hatte selbstverständlich seinen Arm um meine Schulter gelegt und verwirrte mich damit nur noch mehr.

Die ganze Woche über verhielt er sich eigentlich schon komisch, doch toppte sein aktuelles Verhalten alles.

Das Vito eigentlich immer gute Laune hatte war mir mittlerweile bekannt, doch verwirrte mich sein Grinsen trotzdem.

Wieso zum Teufel grinste er den ganzen Tag jetzt schon?

Gerade als ich ihn darauf ansprechen wollte, fuhr Viktor auf den Parkplatz und aufgeregt lief Vito auf seinen Bruder zu und zog mich dabei mit sich.

,,Na können wir los?'' Freude strahlend blieb er vor seinem großen Bruder stehen und ließ diesen kurz lachen und dann zu mir blicken.

,,Vorher müssen wir uns aber noch Saphiras Einverständnis holen''

Lächeln unmittelbar ins Herz // #wattys2017Where stories live. Discover now