Kapitel 21

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Saphiras Sicht:


Obwohl wir mittlerweile schon wieder Dienstag hatten und zwei Tage vergangen waren, hingen meine Gedanken immer noch an Vitos Geburtstag und der Übernachtung fest. 

Jede Erinnerung an diese zwei Tage ließ jedes mal dieses unbekannte Kribbeln in meinem Bauch stärker werden und eine sogleich fürchterliche als auch angenehme Gänsehaut sich auf meiner Haut bilden lassen. 

Vito und sein strahlendes Lächeln mit dem er mich in der Schule nur noch ansah, machte es mir zudem auch nicht leichter, irgendwie an etwas anderes zu denken, vor allem nicht daran, dass ich in dieser Nacht, nachdem er sich zu mir gelegt hatte, keinen Albtraum mehr gehabt hatte. 

Nein, alle qualvollen Erlebnisse hatten mich einmal in Ruhe schlafen lassen und das machte es nicht gerade einfach, diese Sache zu vergessen. 

Ich hatte in seinen Armen geschlafen, zu gelassen, dass er meine Stirn küsst und mich enger an sich drückt. 

Ich war nicht zusammen gezuckt, hatte nicht vor Angst angefangen zu zittern und eine Panikattacke bekommen wie sonst fast immer. 

Er hatte mich damals so gequält, missbraucht und misshandelt, dass ich nie damit gerechnet hätte, dass ich es überhaupt mal zu lassen, dass mich jemand anfasst und dann auch noch so.



Tief ein und ausatmend und wirklich nicht bereit auf dieses Aufeinandertreffen klopfte ich schließlich zwei Stunden nach Schulschluss an der Tür von Viktors Büro. 

So kurz war ich schon davor gewesen, mich einfach krank zu stellen um dieses Gespräch nicht führen zu müssen, denn ich wusste genau, dass mein Therapeut sich nicht scheuen würde, um mich auf Samstag an zu sprechen. 

Nein ich konnte sogar schon ahnen, dass Maria ihm und dem Rest alles haargenau vom Morgen erzählt und wohl möglich sogar das Foto gezeigt hatte. 


Mit einem letzten tiefen Einatmen klopfte ich schließlich und betrat kurz darauf das Zimmer. 

Wie erwartet saß Viktor schon auf seinem Sessel und grinste mich vergnügt an, als ich den Raum betrat. 

,,Saphira meine Liebe'' Augen rollend und sein vergnügtes Grinsen ignorierend setzte ich mich auf meinen Stuhl und sah schweigend meinen Therapeuten an. 

,,Musst du mir irgendetwas zu erzählen?'' 

Nicht das ich wüsste, denn mittlerweile kannte ich Viktor gut genug, um sagen zu können, dass dieses Grinsen irgendetwas bedeutete und er es wahrscheinlich sowieso schon wusste. 

,,Nicht? Bist du dir da denn sicher?'' hackte er natürlich gleich nach nachdem ich mit dem Kopf geschüttelt hatte und ließ mich nur auf schnauben. 

Auffälliger konnte er es aber wirklich nicht mehr machen. 


Meinen genervten Blick nahm Viktor nur mit einem leisen Kichern in Kenntnis ehe er mir auch schon sein Handy unter die Nase hielt. 

Fassungslos sah ich das Bild an, dass Vito und mich in seinem Bett zeigte und das ausgerechnet in der Pose, wo ich mich auf seiner Brust abgestützt hatte und zu ihm herauf sah. 

Ein glückliches Lächeln zierte seine Lippen und wenn ich mich nicht täuschte, hatte er mir in diesem Moment zugeflüstert gehabt, dass ich öfters lächeln sollte. 

,,Und das wolltest du mir nicht erzählen?'' schmollend sah er mich an und ließ mich nur mit den Augen rollen. 

,,Da bin ich ja wirklich froh, dass meine Mutter so was nicht für sich behält und uns gleich alle informiert hat'' 

Lächeln unmittelbar ins Herz // #wattys2017Where stories live. Discover now