Uns? 

Mein Blick fiel gleich wieder auf das Bild und dann auf den Namen der Gruppe, in die das Bild geschickt wurde. 

'Maria und Co.' stand dort klar und deutlich und kurz warf ich einen Blick auf die ganzen Gruppenmitglieder und ließ dann die Schultern hängen. 

Dieses Bild hatten wirklich alle bekommen. 

Alle die an seinem Geburtstag dagewesen waren und sogar darüber hinaus, denn da standen mindestens zehn weitere Namen, die mir nichts sagten. 

,,Meine Mutter hat das Bild gefühlt an alle ihre Kontakte geschickt. Es haben also auch alle unsere Tanten und Onkels plus Großeltern und Cousins bekommen. Venus hat noch versucht sie auf zu halten, aber du kennst ja meine Mutter mittlerweile um wahrscheinlich zu wissen, dass das bei ihr nichts gebracht hat'' fast schon entschuldigend sah Viktor mich an und ließ mich nur ihm das Handy wieder geben.

Einen kurzen Moment lang blieb es still zwischen Viktor und mir, doch seufzte dieser schließlich leise auf und sah mich beruhigend an. 

,,Mach dir nicht so einen Kopf Saphira. Es werden bald alle dieses Bild wieder vergessen haben'' 

Das glaubte er doch selber nicht. 

,,Ich würde echt gerne wissen wie es dazu kam Saphira, denn soweit ich weiß, solltet ihr eigentlich in getrennten Zimmern schlafen'' neugierig sah mein Therapeut mich an und ließ mich nur unruhig und nervös mit meinen Händen spielen. 

,,Ich hatte einen Albtraum'' flüsterte ich schließlich eher zu mir selbst als zu Viktor und ließ diesen mit etwas geweiteten Augen mich ansehen. 

,,Vito muss irgendwie wach gewesen sein und mich gehört haben und hat mich dann versucht zu wecken'' erzählte ich leise weiter und ließ Viktor kurz durch seine Haare fahren. 

,,Und dann?'' 

Dann ist etwas passiert, dass ich hätte eigentlich verhindern sollen, doch stattdessen hatte ich genau das Gegenteil gemacht. 

,,Er wollte mich nicht mehr alleine lassen, wahrscheinlich weil er mir die Angst angesehen hat. Ich-ich war so durcheinander von dem Albtraum, dass ich es zugelassen habe, dass er mich in seine Arme zieht und ich halb auf ihm einschlafe. Ich-ich weiß einfach nicht wie das passieren konnte'' kurz davor wieder die Nerven zu verlieren sah ich runter auf meine Hände und ließ meinen Therapeuten schwer ausatmen. 

,,Saphira das ist doch nichts schlimmes'' 

Doch das war was schlimmes. 

Das hätte einfach nicht passieren sollen. 

Ich durfte Vito nicht an mich heran lassen. 

Ich durfte nicht zu lassen, dass er sich an mich gewöhnt, wenn ich doch vielleicht schon in wenigen Monaten tot bin. 

Ich durfte nicht so egoistisch sein und ihm das antun. 

Ich musste das verhindern. 

Verhindern, dass sich einer von uns beiden noch verliebt, im schlimmsten Fall sogar wir beide. 


,,Saphira sieh mich bitte an'' nach kurzem Zögern sah ich hoch zu meinem Therapeuten und fing sein beruhigtes Lächeln ab. 

,,Es ist alles okay Saphira. Das was am Wochenende passiert ist, ist nicht schlimmes. Du darfst Vito ruhig mögen und du darfst dich auch in ihn verlieben, genauso wie er sich auch in dich verlieben darf. Dass ist nichts schlimmes'' 

Doch das war es eben schon. 

Ich war ganz sicher nicht in der Fassung mich zu verlieben. 

Ich war kaputt, krank und so gut wie tot. 

Ich würde Vito und mir nur unnötig weh tun und alles erschweren und auch wenn Viktor im Moment noch dachte, dass ich regelmäßig zu meinen Arztterminen ging, würde ihm bald auch noch klar werden, wieso ich so von Vito und mir zusammen dachte. 

Er würde mir irgendwann noch danken, dass ich seinen kleinen Bruder nicht mit mir gezogen und wohl möglich verletzt hatte.


Die nächsten Minuten schwiegen mein Therapeut und ich uns nur an und irgendwann seufzte Viktor schließlich auf und erhob sich. 

,,Ich glaube wir sollten hier lieber schluss machen'' 

Und da konnte ich ihm nur zu stimmen.


Gemeinsam mit Viktor verließ ich sein Arbeitszimmer, folgte ihm dann schweigend den Gang hinunter und blieb dann wie erstarrt vor meinem Zimmer stehen. 

,,Vito?'' fassungslos sah Viktor seinen kleinen Bruder an, der grinsend neben meiner Tür lehnte, sich abstieß als er uns bemerkte und dann grinsend auf uns zu gelaufen kam. 

,,Viktor, Juwel, was für eine Überraschung euch hier zu sehen'' 

Das war doch jetzt nicht sein Ernst? 

Er befand sich in einer Psychiatrie, in der sein Bruder vorübergehend arbeitete, stand vor meinem Zimmer und wagte es jetzt ernsthaft, so etwas zu sagen? 

,,Jetzt guck doch nicht so Juwel. Ich hab dir doch gesagt, dass ich dich noch besuchen komme, auch wenn du es nicht willst. Ich will doch schließlich wissen, wie mein Juwel lebt'' 

Ohne das ich es verhindern konnte, drückte Vito mir einen kurzen Kuss auf die Wange, schob mich dann in mein Zimmer und ließ die Tür, nachdem er Viktor noch Tschüss gesagt hatte, mit einem lauten Knall zu fallen. 

Mein Blick fiel wie von alleine auf meine Zimmergenossin, die seit gestern wieder hier schlief und misstrauisch beobachtete ich sie, wie sie sich gerade aufsetzte, sich kurz durch die Haare fuhr und dann Vito angrinste. 

,,Na wen haben wir denn da hübsches?'' 

Und verhindern, dass sich mein Magen unangenehm zusammen zog konnte ich hier nicht. 

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Hey:)

Ich hätte noch ein weiteres Kapitel im Angebot und ich kann euch sagen, es ist so süß und es trägt eine kleine Überraschung mit sich:D

1. Was denkt ihr wird passieren? Was würdet ihr euch vielleicht auch wünschen?

2. Würde euch heute Abend passen?

3. Wann und wo wart ihr das letzte Mal auf Klassenfahrt? 

4. Habt ihr ein eigenes Zimmer Zuhause oder müsst ihr euch eins teilen?

Bis nachher dann vielleicht:D

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen:)

Lächeln unmittelbar ins Herz // #wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt