Der Freund wirkte nachdenklich.

„Ich frage mich, wer von meinen Söhnen seinen Schwanz in eine Südlerin gesteckt hat!"

Localm schnalzte mit der Zunge.

„Sei nicht so vulgär!"

Der Freund lachte.

„Das bin ich nur vor Leuten, denen ich vertraue! Und das weißt du!"

Localm neigte leicht den Kopf.

„Und du beschwerst dich, weil der Junge offenbar kein Anstand hat? Also! Was hast du jetzt vor?"

Der Freund lachte dröhnend.

„Ich will den Jungen hier haben! Wo ist er?"

Localm zog seine Nase hoch.

„Er ist mit der Frau auf dem Weg nach Edoc. Er will den Großkönig oder wenigstens die Minister sprechen. Sein Mädchen ist auch aus dem Norden und sie sucht ihre Familie."

Der Freund lachte dröhnend.

„Na, dann werden wir ihn wohl vorher abfangen lassen! Wirst du mich begleiten?"

Localm neigte den Kopf.

„Wenn es erforderlich ist, selbstverständlich. Aber ich warne dich schon einmal vor. Ycrep ist nicht begeistert, wenn du mich wieder wochenlang in Beschlag nimmst!"

Sein Freund winkte ab.

„Ich weiß schon, wie ich sie besänftigen kann! Keine Sorge. Dein Weib wird sich nicht beschweren!"



Sie hielten sich nicht mehr an die Karte und Makuc machte sich so langsam Sorgen.

Aber Meri schien sich immer besser hier aus zu kennen.

Und er vertraute ihr, so wie sie ihm vertraut hatte, als sie in der Wüste waren.

Jetzt drehte sie sich zu ihm um.

„Wir sollten eine kleine Rast einlegen. Es sind nur noch einige Stunden, bis wir Edoc und den Palast erreichen."

Makuc nickte und stieg vom Pferd. Edoc war die Hauptstadt von Tensuk und der Sitz des Großkönigs. Seit der Lichtung waren sie an kleinen Dörfern vorbei gekommen. Wie schon in Kret Rats wurde Meridea ohne Probleme willkommen geheißen, doch Makuc hatten alle erst skeptisch betrachtet. Aber er wurde immer sicherer im Umgang mit den Nordlern und es dauerte nie lange, bis auch sie ihn in ihrer Gemeinschaft aufgenommen hatten. Jedoch blieben sie nie lange. Sie kauften Vorräte ein und verschwanden dann am anderen Tag wieder.

Sie durchritten einen Wald, den Makuc eigentlich vermieden hätte. Doch Meridea hatte ihm versichert, dass sie einige Stunden sparen würden, wenn sie den Wald durchquerten und nicht den Weg außen herum nehmen würden, wie es Iarum empfohlen hatte.

Er hatte bemerkt, wie ihre Augen groß geworden waren, als sie den Rand des Waldes erreicht hatten.

„Ich war hier schon einmal! Man kann sich verirren darin, aber ich kenne den Weg!", hatte sie ihm versichert und war los geritten.

Nun standen sie auf einer sehr kleinen Lichtung. Sie hatten gerade einmal genug Platz für sich und die Pferde und einem kleinen Feuer.

„Wenn du Feuer machst, werde ich uns Wild schießen!", bot er Meri an.

Sie nickte und er beugte sich über sie, um sie zu küssen. Dann schnappte er sich seine bevorzugte Waffe. Eine Art Armbrust mit der er gut zu Recht kam.

Meridea - Dienerin der Dunkelheit Where stories live. Discover now