15. Kapitel

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Heute mache ich Lesetag! Ich habe echt gute Laune, weil ich endlich meine Nordler veröffentlichen darf! Sie erinnern mich so sehr an Egil, Eirik und Tjelvar! Deswegen haue ich noch ein Kapitel raus. Aber am Wochenende mache ich Pause! Versprochen!


„Ich bin mir sicher, dass er einer von deiner Sippe ist!"

Localm sah den Mann vor ihm ernst an. Wie immer, wenn er sich mit Localm traf, saßen sie in einer kleinen Spelunke, in der sich eigentlich nur dunkle Gestalten trafen. Es stank nach ungewaschenen Körpern und abgestandenem Bier.

Die Wirtsfrau drückte ihr Hinterteil an Localm und zwinkerte ihm zu. Doch Localm rümpfte nur die Nase. Das Weib starrte vor Dreck und er roch ihren unangenehmen Geruch schon von weitem. Außerdem war sie füllig. Er hatte nichts dagegen, wenn er bei einer Frau etwas zum anpacken hatte, aber ihr Gesicht war von Pockennarben verunstaltet und Ycrep würde ihn umbringen, wenn sie nur ahnen würde, dass er seine Hände an dieses Weib gelegt hatte.

Sein Gegenüber ging es nicht anders. Auch er musste die Weiber davon jagen. Dabei sah man sein Gesicht gar nicht. Die Kapuze seines Mantels hatte er tief ins Gesicht gezogen. Nur ab und zu konnte man die eisblauen Augen sehen, die aus seinem Gesicht hervor stachen.

So wie jetzt.

„Nur sicher genügt mir nicht. Ich muss es genau wissen! Ich hatte nie etwas im Süden zu schaffen! Und ich habe da auch bestimmt keinen Sohn gezeugt! Ich war nur einmal dort und es hat mir nicht gefallen."

Localm wusste das.

„Ich weiß nicht, ob er dein Sohn ist. Das kommt zeitlich auch nicht hin! Er ist zu jung um dein Sohn zu sein und zu alt, als das er in der Zeit gezeugt worden war, in der du im Süden warst! Aber er hat deine Augen und die typische tiefe Stimme."

Localms Freund schnaubte unwillig.

„Blaue Augen und eine tiefe Stimme! Du warst schon mal besser in deinen Beobachtungen! Das gibt es im Norden sehr viel!"

Localm schlug auf den Tisch.

„Stelle mich nicht als einen Narren hin! Du weißt das ich der Beste bin, du Arschloch! Außerdem weiß ich noch etwas, was selbst dir bewusst machen sollte, dass ich recht habe!"

Sein Freund wirke immer noch skeptisch.

„Ach ja? Ich frage mich, ob ich dir nicht die Kehle durchschneiden sollte für deine Frechheiten!"

Localm lachte.

„Wegen dem Arschloch? Ich habe dich schon viel schlimmer betitelt. Genauso wie du mich! Also, was ist jetzt? Willst du es hören oder meinst du immer noch, ich wäre ein Idiot?"

Sein Freund machte eine fordernde Handbewegung.

Localm beugte sich nach vorne und stach mit dem Finger auf die Brust seines Freundes.

„Rate mal, was der Junge genau an dieser Stelle hat? So, wer ist jetzt der Idiot?"

Die Augen seines Freundes wurden groß. Er schluckte ein paar Mal trocken.

„Der Eiswolf? Er trägt den Eiswolf?", flüsterte er.

Localm nickte und lehnte sich arrogant zurück. Die Arme verschränkte er vor seiner Brust.

„Verdammt! Ist er nackt vor dir herum marschiert oder warum weißt du das? Hat er keinen Anstand beigebracht bekommen? Was ist nur los im Süden?"

Localm stöhnte genervt.

„Ycrep hat es gesehen, als sie ihm und dem Mädchen Handtücher gebracht hatte. Der Junge hat wohl nicht damit gerechnet, dass Ycrep ohne zu warten in das Zimmer kommt. Er hatte das Hemd schon aus gezogen. Ich denke, Ycrep kann mir noch einiges beibringen!"

Meridea - Dienerin der Dunkelheit Donde viven las historias. Descúbrelo ahora