10. Kapitel

Depuis le début
                                    

Sie seufzte leise, schloss die Augen und lehnte sich gegen Makuc, der begonnen hatte leise vor sich hin zu summen. Das Vibrieren seiner Brust und die tiefe Stimme ließen sie schnell einschlafen. Aber nicht für lange. Das Dröhnen in ihrem Kopf weckte sie wieder und sie stöhnte auf.

Dieses Mal griff sie selbst nach dem Schlauch und nahm einen Schluck, doch das Dröhnen hörte kaum auf.

„Wie lange?", fragte sie Makuc.

Sein Gesicht war sehr ernst, als er sie betrachtete.

„Noch eine Stunde, dann erreichen wir eine kleine Oase. Aber versprich dir nicht zu viel davon. Sie ist wirklich sehr klein und ich werde das Wasser von einem Brunnen holen müssen. Aber dort gibt es einen Unterschlupf und wir können ausruhen."

Sie betrachtete ihn sorgenvoll.

„Können wir es uns leisten, dass wir uns ausruhen? Wird Sumek uns nicht schon längst suchen lassen?"

Er schüttelte den Kopf.

„Er wird uns suchen lassen, aber noch ist er wahrscheinlich ahnungslos. Wir sind gleich geflohen und Destraw hat uns Vorsprung gewährt. Ich kann nur froh sein, dass meine besten Männer im Palast waren. Sie werden uns nicht verraten. Zumindest nicht, bis Sumek es von ihnen als König fordert."

Das beruhigte Meridea etwas.

Sie ritten weiter, doch Makuc wechselte ab und zu das Pferd, damit das andere sich ausruhen konnte. Ab und zu lief er auch neben den Tieren her.

Die nächste Stunde war die längste, die Meridea je erlebt hatte.

Die Sonnen brannten nun alle drei unbarmherzig auf die Erde. Es war unsagbar hell und heiß. Makuc hatte zwei Dinge aus seiner Tunika gezogen, die sie bisher noch nie gesehen hatte. Es waren mit Ruß geschwärzte Gläser, die er vor die Augen hielt. Auch die Pferde bekamen eine Art Augenschutz.

Meridea spürte, wie ihre Lippen aufplatzen und auch Makuc bekam Blasen im Gesicht.

Er griff nun immer öfter nach dem Trinkschlauch und spülte seinen Mund aus.

Er zwang auch Meridea zum Trinken, doch sie schlief lieber, um die Zeit vergehen zu lassen.

„Endlich!", hörte sie ihn flüstern und öffnete die Augen.

Doch was sie sah, ließ sie enttäuscht zurück sinken.

Diese Oase war nicht mit der im Palast zu vergleichen.

Statt eines Sees war hier nur ein kleiner Tümpel, doch die Pferde zogen das Tempo an, um daraus zu saufen. Wie Makuc gesagt hatte, waren dort auch ein Brunnen und ein Unterschlupf, der aber sehr klein war. Es gab nur eine Palme, die auch eher mickrig war, gegen die prächtigen Palmen im Palast.

Kaum waren sie angekommen, hob Makuc sie vom Pferd und legte sie in den Unterschlupf, der aus Holz gebaut war. Von der Ferne hätte sie ihn nicht ausmachen können, denn er war vom Wüstensand bedeckt. Sie nahm an, dass er von Nomaden während eines Sandsturmes gebaut worden war. Allerdings war er sehr stabil, wenn gleich er nicht die Hitze draußen hielt.

„Ich versorge die Pferde und dann können wir endlich ausruhen."

Sie rappelte sich hoch, was ihm die Stirn runzeln ließ.

„Was hast du vor, Meri?"

Sie versuchte sich zu erheben, was ihr sehr schwer fiel.

„Ich will helfen!"

Er schüttelte den Kopf.

„Nein! Bleib liegen und bewege dich so wenig wie möglich. Ich bin bald fertig, aber die Pferde brauchen Pause und wir auch!"

Meridea - Dienerin der Dunkelheit Où les histoires vivent. Découvrez maintenant