Kapitel 13

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• K A Y D E N •

"Es tut mir leid, dass ich dich wachhalte."

Ich schaue ihm dabei zu, wie er seinen Kaffee umrührt. Er sieht unsicher aus, als wüsste er nicht genau, warum sein Verstand ihn hierher zu mir geführt hat.

Ehrlich gesagt verstehe ich es auch nicht wirklich.

"Isaac, was ist los? Ich merke doch, dass dich irgendwas beschäftigt." Isaac beugt sich zu Harry runter, der unter dem Tisch liegt und schläft. Es wirkt nicht unbedingt so, als wolle er mit mir reden. Ich verdrehe stöhnend die Augen. "Isaac, verdammt nochmal, rede mit mir." "Man, ich weiß doch auch nicht, was los ist. Die Situation ist...Es ist so verwirrend." Ich reibe mir über die Augen.

Langsam bekomme ich noch die Krise. Warum kann er nicht einfach mit mir reden? Was verschweigt er mir?

"Du weißt, dass du mir alles sagen kannst? Dass du mir vertrauen kannst?" Er sieht mich an. Es ist das erste Mal, seit wir uns an den Tisch gesetzt haben. "Ich konnte dir schon immer vertrauen, Kay." Ich lächle.

"Hey-", ich greife nach seiner Hand, "wir sind Freunde. Und sie erzählen sich doch gegenseitig, was einem bedrückt oder etwa nicht?" Er zuckt mit den Achseln, nickt aber kurz darauf. "Weißt du, ich habe dich die letzten Jahre über sehr vermisst."

Woher kommt das denn jetzt bitte?

"Isaac, du machst mich fertig. Das meine ich ernst." "Ich weiß, ich bin ein schlechter Mensch." Er beugt sich über den Tisch zu mir. Sein Oberkörper liegt halb darauf. "Es tut mir leid." Ich mustere ihn skeptisch. "Sag mal, bist du betrunken?" "Kann ich mich nicht einfach für etwas entschuldigen, was einen Teil unser beides Leben kaputt gemacht hat?" Ich lächle traurig. "Jetzt überdramatisierst du aber, Isaac. Wir leben weiter, nachdem, was passiert ist. Auch wenn es mir weh tat, musste ich mit meinem Leben weitermachen."

Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, liebe ich ihn noch immer. Ich habe nie aufgehört, es zu tun. Ein Teil von mir konnte nicht mit ihm abschließen, selbst als er mir das Herz rausriss.

Ich vergöttere diesen Mann einfach. Anders kann ich es nicht beschreiben.

Aber vielleicht liegt da die Gefahr drin. Dass ich alles für ihn machen würde. Auch wenn ich draufgehen würde.

"Verzeihst du mir?" Ich schaue ihn an. Habe ich das denn nicht schon längst? Schließlich sitzt er hier in meiner Wohnung. "Komm schon, du-" "Beantworte mir einfach die Frage. Bitte, ich muss es wissen." Ich schüttle seufzend den Kopf und stehe auf. "Was willst du von mir hören? Hatten wir nicht damit abgeschlossen? Mit uns?"

Es war schon immer meine Macke, dass ich Geschirr abwaschen musste, wenn ich nervös war...

Meine Eltern haben sich darüber immer gefreut.

"Hör mal, Isaac-", ich schlucke den Kloß im Hals runter, "wie wäre es, wenn ich du auf der Couch schläfst. In diesem Zustand lasse ich dich nicht nach Hause fahren. Du-", ich stoppe, als ich ihn hinter mir spüre, seinen heißen Atem auf meinem Nacken.

Er legt seine Hände auf meine Hüften und dreht mich zu sich um. "Was mach-" "Pscht.", murmelt er und beugt sich vor. Als unsere Lippen sich treffen, bricht in mir alles zusammen.

Es ist nicht das erste Mal, dass wir uns küssen, seit wir uns wiedergesehen haben. Wir hatten sogar schon Sex miteinander gehabt.

Doch jetzt ist es anders. Es ist kein Alkohol im Spiel, auch kein Sex schwirrt in der Luft. Nur Liebe.

Und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll...

Seufzend drücke ich ihn von mir. "Isaac, bitte." "Es...es tut mir leid." Ich fahre mir durch die Haare. "Es ist wirklich spät. Du solltest schlafen gehen." Ich erkenne die Überraschung in seinen Augen aufblitzen. "Du lässt mich trotzdem bei mir schlafen?" Ich zwinge mir ein Lächeln auf. "Ich bin doch kein Unmensch."

Außerdem hat mir der Kuss viel zu gut gefallen, dass ich dich jetzt einfach rausschmeißen könnte.

"Hör mal, wir haben gesagt, dass wir eine Freundschaft versuchen. Und das will ich nicht aufs Spiel setzen. Ich mag dich wirklich sehr." "Du magst mich also.", seine Stimme klingt anklagend, verachtend. "Spiel jetzt nicht den Gekränkten, okay?" Ich dränge mich an ihm vorbei und gehe ins Wohnzimmer. Er läuft mir hinterher. "Warte, es tut mir leid." Ich bleibe stehen, drehe mich aber nicht zu ihm um. "Weißt du, ich versuche wirklich mein bestes, dich nicht zu hassen. Nach unserer wunderschönen Zeit will ich es auch gar nicht. Das einzige, was ich möchte ist, dass wir es schaffen, Freunde zu bleiben. Aber womöglich wird das nicht funktionieren. Es wäre vielleicht das Beste, wenn wir so tun, als wäre nichts gewesen auf Emmas Party." "Was willst du damit sagen?"

Ich wende mich um und sehe ihm in die Augen. Selbst von hier aus kann ich die...Trauer in ihnen erkennen. "Wahrscheinlich ist es vernünftig, eine Distanz zwischen uns zu schaffen." "Kay-", er kommt auf mich zu, "ich will dasselbe wie du! Dass wir Freunde sein können." Seufzend fahre ich mir durch die Haare.

Dieser Mann macht mich so fertig!

"Wissen Sie eigentlich, dass Sie verdammt anstrengend sind, Isaac McAdams?" Er schmunzelt. "Wenn ich mich recht erinnere, waren Sie immer die Dramaqueen in der Beziehung, Kayden Guzman." "Das ist ja gar nicht wahr!"

Ich deute auf die Tür neben meinem Schlafzimmer. "Dort ist das Badezimmer. Du kannst gerne noch duschen gehen, wenn du willst. Ich glaube, die letzten Stunden wirst du sowieso nicht mehr so gut schlafen können. Eine Zahnbürste ist in der dritten Schublade in der Kommode unter dem Fenster. Falls du sonst noch was brauchst, mein Zimmer liegt gleich neben dem Bad." "Okay...Und danke nochmal." Ich lächle. "Keine Ursache."

Und jetzt muss ich unbedingt weg, sonst falle ich noch über meinen Ex her. Und das wäre mehr als nur unangebracht.

Plötzliche Müdigkeit übermannt mich und ich halte meine Hand vor dem Mund, um mein Gähnen zu verstecken. "Geh schlafen, ich will dich nicht weiter aufhalten. Schließlich ist es schon-", er schaut auf seine Armbanduhr, "halb 5." Ich mustere ihn noch kurz, bevor ich nach Harry pfeife. "Gute Nacht, Isaac." Er sieht mir hinterher, wie ich zur Tür meines Schlafzimmers gehe und mein Hund in das Zimmer schlüpft. "Gute Nacht, Kay.", raunt er in meine Richtung, bevor ich die Tür hinter mir zuwerfe.

In was habe ich mich nur reingeraten?

Ich bin eindeutig scharf darauf, wieder verletzt zu werden...




Und habt ihr schon einen Liebling?

Ich persönlich mag beide wirklich sehr gerne, auch wenn Isaac dieses Doppelspiel spielt. Weiß nicht, wieso...😅

Was denkt ihr, wie es weitergehen wird? 🙈

My married Lover [manxman] | ✔Where stories live. Discover now