Kapitel 25

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• K A Y D E N •

"Wäre das dann alles, Mr. Guzman?" Seufzend nehme ich meiner Assistentin die Mappe ab und bedenke sie mit einem unergründlichen Blick. "Wissen Sie, so langsam gebe ich die Hoffnungen wirklich auf, dass Sie mich jemals bei meinem Vornamen nennen, meine Liebe."

Lucy nimmt lachend die leere Tasse von meinem Schreibtisch und zuckt dann mit den Achseln. "Wenn Sie nicht in allzu naher Zeit vorhaben, mir zu kündigen, präge ich es mir eventuell noch ein, Kayden.", meint sie und verlässt dann augenzwinkernd mein Büro.

Schmunzelnd schaue ich ihr hinterher und stecke die Unterlagen und meinen Laptop dann in meine Tasche. Heute mache ich früher Schluss, weil ich mich noch mit Emma treffe. Nach der Sache mit Isaac brauche ich dringend Ablenkung und die hat man am besten, wenn man mit seiner besten Freundin Cocktails trinkt.

In den letzten Tagen habe ich mich in der Arbeit vergraben, aber so kann es ja nicht ewig weitergehen. Ich schlafe ja kaum noch.

Also hole ich mein Lieblingsmädchen jetzt vom Tanzstudio ab und genehmige mir mit ihr dann die besten Drinks der Stadt!

"Machen Sie nicht mehr so lange, Lucy!", ermahne ich die junge Frau lächelnd und winke meinen anderen Mitarbeitern zu. "Ich doch nicht, Ihnen noch einen schönen Abend." "Gleichfalls.", wünsche ich ihr und betrete dann den Fahrstuhl.

Mit schnellen Schritten gehe ich durch das große Foyer und trete durch die Eingangstür. Als ich Ethan sehe, wie er am Auto lehnt und auf seinem Handy herumtippt, gehe ich schmunzelnd auf ihn zu. "Ethan?" Er zuckt augenblicklich zusammen und steckt sein Telefon in die Hosentasche. Ich schüttle den Kopf, als er mir die Tür aufhält. "Machen Sie für heute Feierabend. Ich treffe mich noch mit einer Freundin, ihr Arbeitsplatz ist nicht so weit entfernt. Das Bisschen kann ich zu Fuß gehen." Mein Chauffeur nickt. "Wie Sie wünschen.

Ich sehe ihm nach, nachdem er eingestiegen ist und wegfährt, überquere dann nach einem kurzen Blick nach links und rechts die Straße.

Wie von selbst kommt mir Isaac wieder in den Kopf. Egal, wie sehr ich mich dagegen gewehrt habe, musste ich ununterbrochen an ihn denken. Selbst wenn ich endlich mal die Augen zumachen konnte, tauchte er in meinen Träumen auf.

Vorgestern stand er sogar vor meiner Tür und ich war leider kurz davor, ihm aufzumachen. Gott verdammt, ich vermisse diesen Mistkerl. Aber ich würde meinen Stolz verlieren, wenn ich bei ihm angekrochen kommen würde. Schließlich hat er mich mal wieder von vorne bis hinten verarscht.

Aber ich dachte nun mal, dass er sich geändert hatte.

Die Zeit, die wir miteinander verbracht haben, fühlte sich an wie damals. Es war so schön. Auch wenn ich wahnsinnig verletzt war, nachdem er mich mit diesem Mädel im College betrogen hatte, habe ich jede Minute genossen, in denen wir in den vergangenen Wochen zusammen waren.

Nur warum musste er es wieder zerstören? Dass er mich ebenso liebt, wie ich ihn, glaube ich schon, aber da tut man sowas doch nicht. Dieses Doppelleben...wie kommt er nur darauf?

Er hätte mit offenen Karten spielen sollen, möglicherweise hätten wir eine Lösung finden können.

Ich will ihn gar nicht vermissen, will wegen ihm abends nicht leidend auf der Couch mit Harry sitzen, Unmengen an Eis essen und zum wiederholten Male alle Staffeln von 'Sex and the City' gucken.

Seufzend unterdrücke ich die wieder aufkommenden Tränen und laufe um die Ecke. Wie erstarrt bleibe ich stehen. Emma lehnt an ihrem Wagen, vor ihr Isaac. Sie sind wahnsinnig in ihrer Unterhaltung versunken, dass sie mich bisher gar nicht bemerkt haben. Sie scheinen niemanden in ihrer Umgebung richtig wahrzunehmen.

My married Lover [manxman] | ✔Where stories live. Discover now