Kapitel 4- In the eternal darkness, we will see and hear and feel

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Ich wußte nicht so recht etwas damit anzufangen. Hubert war doch erst vierundzwanzig, was sollte ich mit meinen zweiundvierzig Jahren denn sagen! Er stand auf und reckte sich. Ich wunderte mich, denn plötzlich roch er nach mir, ja, das war mein Duschgel, frisch und blumig! Der muffige Todesgestank war vollkommen verschwunden. Nun, eigentlich hätte Hubert in meiner Umarmung ziemlich schwitzen müssen, doch auf seiner hellen, tätowierten Haut war kein einziger Schweißtropfen zu sehen! Er stand unschlüssig da und ich schaute lächelnd zu ihm hoch.

„Vielleicht...kannst du einfach nur mitkommen?" fragte er leise und lächelte schief.

Zwar graute mir vor dem Geruch nach Tod und Fäulnis, doch ich nickte tapfer. Stand auf und Hubert griff nach meiner Hand, ich drückte sie fest. Während er telefonieren ging, schaute ich nach Rose. Sie sah friedlich aus, ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht, ihre Hände waren gefaltet. Ich strich über ihr kaltes Gesicht und wünschte ihr eine gute Reise. Hubert tauchte hinter mir auf, wieder einmal hatte ich ihn nicht kommen hören. Ich zuckte erschrocken zusammen und er strich mir sanft über den Rücken.

„Sorry." murmelte er.

" murmelte er

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„Ist okay. Rose sieht aus, als wäre sie ohne Schmerzen eingeschlafen. Hattest du das Morphium höher gedreht?" fragte ich leise.

Hubert schüttelte den Kopf.

„Nein. Ich...habe sie getötet." hauchte er und ich starrte ihn fassungslos an.

Seine grünen Augen waren ernst auf mich gerichtet und ich versuchte heraus zu finden, ob ich eine Spur von Witz in seinem Gesicht erkennen konnte. Nun, Hubert liebte es, mich auf den Arm zu nehmen. Nur in diesem Fall wäre es grausam gewesen... Er sagte hohl:

„Ich kann verdammt gut hören und habe einen perfekten Geruchssinn, Elba. Ich weiß, dass du am Nachmittag hier im Haus warst. Du hast uns belauscht, nicht wahr?"

„N...nein, ich wollte nicht...jemand hatte geschrien und..." stammelte ich und wich automatisch von Hubert zurück.

„Sie hatte so verdammt starke Schmerzen..." murmelte er und strich Rose eine verschwitzte Strähne aus dem Gesicht. „Und sie bat mich, sie zu erlösen. Ich wollte es nicht. So, wie sie es wollte, es..."

Er verzog seine vollen Lippen und stöhnte. Ich ließ ihm Zeit, beobachtete ihn stumm von dem Türrahmen aus, bereit, weg zu laufen, wenn er mir gefährlich werden würde.

„Nein, hab doch keine Angst vor mir." sagte er nun leise, als hätte er meine Gedanken gehört. Er drehte sich zu mir um. „Ich tue dir nichts. Aber ich muss dir endlich die Wahrheit über mich und Rose sagen, vielleicht wird es dich etwas schocken..."

„Du hast sie Liebste genannt." hauchte ich. „Ich dachte, du würdest...mit deiner eigenen Mutter...?" 

Hubert verzog das Gesicht.

„Oh, nein! Rose war nicht meine Mutter, sie war meine Frau, Elba. Weißt du, es war das erste Mal, dass ich einen Menschen bis zu seinem Ende geliebt habe, und wenn du mich jetzt fragen würdest, würde ich dir sagen, dass ich es nie wieder tun werde. Das Problem ist, dass ich für dich fast genauso viel, wenn nicht noch mehr, empfinde."

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