Kapitel 18

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Simon steht Thomas gegenüber und presst ihn gegen die nächste Wand.

Sofort weiten sich meine Augen und ich schlage fassungslos die Hand vor meinen Mund.

Ich will schon auf die beiden zu laufen, als Thomas das Wort ergreift.

,,Was willst du von mir?''

Bei diesen Worten drückt Simon ihn noch fester gegen Die Wand und zieht wütend seine Augenbrauen zusammen.

,,Was ich will? Halt dich gefälligts von Alice fern, klar?'' zischt Simon zwischen seinen Zähnen hervor.

,,OK ist ja gut, aber ich möchte eines klarstellen. Ich weiß nicht was du aufgeschnappt hast, aber ich möchte nichts von Alice. Klar sie ist nett und bestimmt auch eine gute Freundin, doch mehr wird da nie sein'', sagt Thomas zögerlich, doch zum Ende hin wirkt seine Stimme immer entschlossener.

,,Das will ich dir auch geraten haben, denn sonst...'' Simon macht eine kurze Pause und schaut seinen gegenüber eindringlich an.

,,Sonst wirst du sehen was du davon hast. Hörst du! Alice gehört zu mir!''

Nicht im klaren was gerade passiert ist, weiche ich ein paar Schritte zurück. Dabei bemerke ich allerdings nicht, dass sich eine Vase unmittelbar hinter mir befindet und sie fällt klirrend zu Boden.

Sofort schweift mein Blick zu den beiden Jungs, die mich geschockt angucken und Simon läuft langsam auf mich zu.

,,Alice was machst du hier? Hast du etwa alles mitgehört?''

,,Komm nicht näher. Ja ich hab alles mit gehört. Und wenn du es wirklich wissen willst ich bin enttäuscht von dir. Lass mich bitte in Ruhe, ich möchte dich in nächster Zeit nicht mehr sehen.''

Simon blickt bedrückt zu Boden und nickt knapp.

,,Ach und Thomas, ich werde fragen ob ich einem anderen Schauspieler eingeteilt werden kann. Ich glaube die anderen Mädchen werden sich um dich reißen, das wird wohl kein großes Problem darstellen. Dann musst du dich mir gegenüber zumindest nicht mehr verstellen.''

,,Alice ich-'' fängt Thomas an, doch ich unterbreche ihn rasch.

,,Lass es einfach gut sein!''

 Mit disen Worten drehe ich mich um und laufe bedrückt den Gang entlang. Die aufgestauten Tränen laufen mir in Sturzbächen die Wange runter und meine Lippe beginnt leicht zu zittern.

Die Worte von Thomas haben mich so verletzt. Warum habe ich nur gedacht, dass er mich mag? Wie kann man nur so dumm sein und denken, das jemand wie Thomas Brodie-Sangster, ein berühmter Schauspieler, ein unbedeutendes Mädchen wie mich mögen kann?

Er war immer so nett zu mir und das war alles nur Schein. Ich kann es einfach nicht fassen! Es tut so weh. Alles. Es fühlt sich an als würde mein Herz in tausend Teile zerbrechen, als würde es sich nie wieder zusammen setzen können.

Mittlerweile bin ich bei meinem Zimmer angekommen und schmeiße  mich dort auf mein Bett.

Warum passiert das alles mir? Warum tut mir das Leben so etwas an? Und als wären das noch nicht genug Qualen gewesen, wurde mir heute etwas erst richtig klar. Ich hab mich in Thomas verliebt. Nur jemand der so etwas in mir auslösen kann, jemand der mich so einen Schmerz  fühlen lässt, dem gehört mein Herz. Unwiderruflich. Doch dass Leben ist kein Märchen, indem Sie und ER am Ende immer glücklich werden und sich bedingungslos Lieben. Nein, das hier ist das wirkliche Leben und ich werde damit leben müssen.

verzweifelt wische ich mir die Tränen aus meinem Gesicht und vergrabe meinen Kopf erneut in das Kissen, dass schon halb durchnässt ist.

Von Simon bin ich am meisten enttäuscht. So aufgewühlt und agressiv habe ich ihn noch nie gesehen. Ich erkenne ihn gar nicht mehr wieder, meinen besten Freund. Der liebenswürdige Junge von nebenan, der immer für mich da ist und mich immer zum Lachen bringt. Es kommt mir so vor als hätte dieser Junge nie existiert, asl hätte es ihn nur in meinem Kopf gegeben.

Und ich dachte jetzt wird alles wieder gut. Ich dachte ich könnte mit Simon über alles reden und dann wäre alles wieder wie vorher. Da hab ich mich wohl gründlich gettäuscht.

Ich beiße mir leicht auf meine Unterlippe und kneife meine Augen zusammen, um die Tränen zu unterdrücken, die versuchen sich ein Weg über meine Wange zu bahnen.

Hätte ich bei dem ganzen nicht mit gemacht, wäre ich jetzt in London mit Simon, meinem besten Freund und alle wären glücklich. Dann hätte ich nicht Thomas kennengelernt und hätte mich nicht in ihn verliebt.

Ganz ehrlich wenn sich so Liebe anfühlt, weiß ich nicht was andere Menschen daran finden. Liebe ist immer mit Schmerzen verbunden. Schmerzen die einen von innen zerfressen. Und deswegen muss ich versuchen Thomas zu vergessen. Es geht nicht anders.

Langsam richte ich meinen Oberkörper auf und krieche aus meinem Bett. Ich schanppe meine Jacke und laufe in Richtung Ausgang des Hotels.

Ich brauche jetzt frische Luft. Sie wird mir hoffentlich gut tun und in meinem Kopf ein bisschen Klarheit bringen.

Ohne wirklich zu wissen wo ich hin will schlendere ich die Straßen entlang, als ich plötzlich an einem abgelegenen Waldstück vorbei komme. Kurzerhand entschliesse ich mich dazu, hinein zu gehen und die Natur zu genießen.

Eigentlich bin ich nicht der Typ der gerne irgendwo alleine hingeht, erst recht nicht in einen dunklen Wald, da es in den meisten Horrofilmen, in denen ein Mädchen allein in einen Wald geht, nicht gerade gut endet. Normalerweise müsste ich jetzt Angst haben, doch das tu ich nicht. Ganz und gar nicht, es beruhigt mich eher, anstatt mir Angst ein zujagen.

Das Gezwitscher der Vögel, das Rauschen der Wälder, all das ertönt im Moment in meinen Ohren und für einen kurzen Moment habe ich den ganzen Schmerz um mich rum vergessen. Doch die Realität holt mich wieder ein.

Ich sollte vielleicht wieder zurück gehen, schließlich muss ich Mr Adam noch bitten mich einem anderen Schauspieler einzuteilen.

So sehr es auch weh tut, ich will Thomas nicht zur Last fallen. Wenn er nichts für mich empfindet dann ist das so, ich kann ihn ja schlecht zwingen mich zu mögen. Vielleicht ist das alles auch besser so. Vieleicht sollte das alles nicht sein. Es hätte sowieso nicht funktioniert. Unsere Klasse würde bald schon wieder nach England fahren und er wäre hier am Set. Es hätte für uns einfach keine Zukunft gegeben und die paar Wochen hier steh ich auch noch durch.
Klar tut es weh ihn zu sehen, aber ich muss mit dem Schmerz leben. Jeder empfindet Schmerzen, ob sie nun seelisch oder körperlich sind und jeder muss lernen mit ihnen umzugehen, so sehr man sich dagegen sträubt, es gibt keinen Ausweg.

Ich habe heute nich nur meinen besten Freund, sondern auch meine erste große Liebe verloren...

 

The boy who changed everything... (Thomas Brodie-Sangster FF)Where stories live. Discover now