"Du allein bist Schuld"

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Lindas Sicht

Unsicher stehe ich noch immer am Rand des Zimmers und schaue Marcel beim weinen zu. Etwa mulmig ist mir schon zu wissen das ich allein mit ihm in der Wohnung bin. Ich erschrecke mich, als Marcel seinen Kopf hebt und genau in meine Richtung starrt. Seine Augen sind angeschwollen von dem vielen weinen. "Du! Du allein bist Schuld das ich niemanden mehr habe!", schreit er mir seine Wut entgegen, weswegen mein Herz immer schneller anfängt zu schlagen. Diesmal jedoch nicht vor Liebe sondern vor großer Angst. "Marcel.. bitte beruhig dich.", versuche ich ihn unsicher zu besänftigen, doch darauf reagiert er erst gar nicht. Marcel ist derweil wieder aufgestanden und steht nicht weit von mir entfernt. Noch immer hat er diese Wut im Gesicht, welche ich auch einigermaßen nachvollziehen kann. Am liebsten würde ich diese Wohnung verlassen, ins Auto steigen und zu Nadim fahren. Aus irgendeinem Grund jedoch kann ich es nicht. Marcel jetzt alleine zu lassen wäre vielleicht keine so gute Idee. Mit ihm her zu bleiben jedoch ebenfalls nicht. Während ich all die Optionen durch meinen Kopf gehen lasse, bemerke ich nicht das Marcel mir immer näher kommt und letztendlich nur wenige Zentimeter vor mir stehen bleibt. Ich traue mich nicht in sein hübsches Gesicht zu sehen, doch sein Blick scheint mich zu durchbohren weshalb ich ihn letztendlich doch anschaue. Die Wut ist aus seinem Gesicht verschwunden, doch ich kann seine Mimik nicht deuten. "Linda, du hast mir so viel bedeutet und tust es noch immer. Warum zum Teufel hast du mich gehen lassen und auf dieses Arschloch gehört?! Warum bist du nicht hier bei mir geblieben?! Verdammt Linda, das war mehr als nur eine dumme Affäre! Für dich, genauso wie für mich! Du hast wegen mir mit Nadim Schluss gemacht und dann rennst du doch wieder zu ihm? Habe ich dir wirklich so wenig bedeutet?! Hat dir diese Zeit hier in Berlin so wenig bedeutet das du alles hinschmeißt?!" Marcel wirft mir unzählige Dinge an den Kopf, die sich in den letzten Wochen angestaut haben. In seinen Augen sehe ich, das er mit den Tränen kämpft. "Es tut mir leid, Marcel. Das mit uns war ein Fehler", erkläre ich ihm ruhig, doch spüre im nächsten Moment wieder diesen Schmerz an meiner Wange. Wieder hat er mich geschlagen. "Du lügst! Das war viel mehr! Warum gibst du es nicht zu?! Du hast mich geliebt, so sehr wie ich dich liebe!", schreit er mich nun wieder an, während ich mir meine pochende Wange halte. "Du liebst mich nicht, Marcel. Sonst würdest du mich nicht schlagen!", entgegne ich ihm und werde zum Ende hin immer lauter. "Sag du mir nicht was ich fühle! Weißt du eigentlich wie es mir geht?! Die letzten Wochen habe ich gehofft das du zurückkommst! Ich habe dir dieses scheiß Lied geschrieben und du dankst es mir mit nichts! Wegen die habe ich alles verloren! Mein bester Freund ist weg, weil du hier aufgetaucht bist! Wenn du wirklich nur gekommen bist um mir zu sagen, das du nun wieder mit diesem Arsch zusammen bist dann hättest du nicht kommen müssen!" Marcel schreit noch immer und beschließe, gar nichts mehr dazu zu sagen. Am Ende ist es sowieso wieder falsch und ich bekomme die nächste Backpfeife. Ich hoffe derweil noch immer das Nadim meine Nachricht gelesen hat und auf dem Weg hierher ist. Ich werde jäh aus den Gedanken gerissen, als Marcel mich am Handgelenk packt und mit sich zieht. "Wo willst du hin?!", frage ich unsicher, doch Marcel gibt mir keine Antwort. Zu meinem Unglück ist sein Ziel das Schlafzimmer und ich weiß genau was er will. "Du spinnst doch! Ich schlafe bestimmt nicht mit dir!", sage ich wütend und versuche mich aus Marcels Griff loszureißen. "Halt dein Maul! Ich zeig dir jetzt was Liebe ist!", entgegnet er mir energisch und schubst mich in sein Schlafzimmer. In diesem Moment wünsche ich mir nichts lieber, als das Nadim kommt und mich hier raus holt.

Ich hoffe der Teil gefällt euch :) Und fieser Cut, ich weiß :D Schreibt mir gerne wie ihr den Teil findet :)

I can be your hero (ApoRed FF) *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt