Noch immer Liebe

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Lindas Sicht

Zwei Wochen sind vergangen und weder Marcel noch ich haben was von Nadim gehört. Aus diesem Grund mache ich mich heute auf den Weg nach Hamburg, um nochmal mit Nadim zu sprechen. Es tut mir wirklich leid und ich möchte das er das weiß, obwohl es wahrscheinlich nicht viel ändern wird. Ich habe nur eine kleine Tasche dabei, da es kein langer Aufenthalt in Hamburg wird. Marcel fährt mich gerade zum Bahnhof, mein Zug fährt schon in einer halben Stunde. Am Bahnhof angekommen, steigt mein Freund mit mir aus dem Auto und begleitet mich noch mit zum Bahnsteig. "Ich wünsch dir Glück, das du vielleicht noch etwas bewirken kannst. Und komm so schnell wie möglich wieder nach Hause.", sagt Marcel, als mein Zug den Bahnhof erreicht, woraufhin ich lächelnd nicke und meinem Freund zum Abschied noch einen Kuss gebe. Ein letztes Mal winkt mir mein Freund zu, bevor ich in den Zug steige und mich in eine der Kabinen setze. Etwas nervös bin ich schon, da das letzte Gespräch nicht wirklich gut verlaufen ist. Ks vermisse ich schon jetzt, obwohl der Zug erst seit ein paar Minuten am fahren ist. Das muss wohl liebe sein. Da ich noch knapp zwei Stunden Fahrt vor mir habe, setze ich mir die Kopfhörer auf die Ohren und schalte die Musik ein. Entspannt und doch leicht nervös schaue ich aus dem Fenster und lasse die Landschaft an mir vorbei ziehen.

Nach zwei Stunden komme ich endlich in Hamburg an. Da Nadim nicht weiß, das ich hier bin nehme ich mir ein Taxi, welches mich zu ihm bringen soll. Nach einer halben Stunde erreicht das Taxi endlich mein Ziel. Ich bezahle den Taxifahrer und steige dann aus dem Auto. Nun stehe ich vor dem Haus, in welchem ich über Monate wie zu Hause gefühlt habe. Viele Erinnerungen kommen hoch, vor allem die mit Nadim. Ich schüttle mich einmal kurz und gehe dann auf die Haustür zu. Einen Moment warte ich noch, bevor ich die Klingel betätige. Mein Herz klopft unbeschreiblich schnell und alles möglich geht mir durch den Kopf. Wie wird er reagieren? Was wird er sagen? Wird er mich überhaupt nochmal in sein Haus lassen geschweige denn mit mir reden? Mein Gedankenfluss wird unterbrochen, als sich die Haustür öffnet und Nadim vor mir steht. Schüchtern schaue ich ihm ins Gesicht. Wie erwartet sieht er nicht wirklich erfreut aus, das gerade ich vor ihm stehe. "Was willst du denn hier?!", fragt er genervt und schaut mich abwertend an. Ich bin selbst schuld, das er mich so behandelt. Ich senke meinen Blick; die Situation ist mir sichtlich unangenehm. "Ich rede mit dir.", spricht er mich nun ein weiteres Mal an, woraufhin ich auch endlich antworte. "Ich wollte nochmal in Ruhe mit dir reden. Über das was passiert ist." Es dauert einen Moment, Nadim scheint nachzudenken. "Komm rein.", sagt er schließlich und tritt einen Schritt zur Seite, damit ich das Haus betreten kann. Wie immer, wenn wir ein wichtiges Gespräch führen, setzen wir uns in die Küche. Doch diesmal ist es anders. Nadim und ich sind kein Paar mehr. Ich bin in diesem Haus eigentlich nicht mehr erwünscht. "Also?", fragt Nadim nach kurzer Stille und schaut mich abwartend an. Ich sammle kurz meine Gedanken und fange dann an zu erzählen. Ich erzähle Nadim von den Anfängen, als Marcel immer wieder neue Annäherungsversuche gemacht hat. Von dem ersten Kuss, welcher eigentlich nur von Marcel ausging. Und dann kommt der schwerste Teil. Ich erzähle Nadim, das er in der Zeit als er in London war, immer mehr an Bedeutung für mich verloren hat. Marcel war da, bei ihm fühlte ich mich wohl und tue es noch immer. Nadim hört mir die ganze Zeit über aufmerksam an und wendet auch seinen Blick nicht von mir ab. "Ich kann verstehen wenn du Marcel und mich hasst.", sage ich zum Schluss und warte auf die Reaktion von Nadim. Einen Moment, nachdem ich aufgehört habe zu reden, schaut Nadim mich noch immer an. Dann scheint er sich jedoch gefangen zu haben, schaut mir jedoch fest in die Augen. "Ich hasse dich nicht Linda, wie könnte ich auch? Ehrlich gesagt liebe ich dich noch immer. Und ich werde kämpfen, um dich wieder an meiner Seite zu haben. Ich gönne Marcel sein Glück nicht, und das wird er noch früh genug merken."

I can be your hero (ApoRed FF) *Abgeschlossen*Where stories live. Discover now