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"Bilal, gleich kommt jemand", brachte ich leise raus. Seine Augebrauen waren zusammen gezogen.

"Interessiert mich nicht! Ist er nicht mit Reyhan zusammen? Wieso schreibt der dir?", ich wusste nicht was ich sagen sollte. Doch lächelte ich. Seine erste Eifersucht. Es gefiel mir und wie es mir gefiel.

"Du lachst noch?", ich wollte etwas sagen doch mein Vater kam mit Baran. In deren Händen waren geschnittene Fleischstücke die noch braten müssten.
Mein Vater zündete den Grill an und ich ging in die Küche, wo meine Mutter, Dilan und Gül Teyze sich befanden.

"Bilal und Iclal passen so gut zusammen. Insallah heiraten sie bald", hörte ich die Stimme von Gül Teyze.

"Ich habe Angst von der Reaktion von Azad", zweifelte meine Mutter. Ich hatte auch Angst von der Reaktion meines Vaters.

"Ich denke nicht, dass er was dagegen hat Semra. Es ist seine Tochter und er will, dass sie glücklich wird.", nach ihren Worten sah sie zum Türrahmen, wo ich stand. Sie sah mich so liebevoll an. 

Ich lächelte sie einfach an. Ihre Augen waren das Spiegelbild ihrer Seele.

"Iclal bring diese Teller ins Garten", ich nickte meiner Mutter zu und Dilan half mir.

Als wir nach 10 Minuten alle Platz genommen hatten außer mein Vater, da er das Fleisch bratete.

"Wo ist Reyhan?", fragte Seyit Amca. Ich sah zu meinem Bruder der mich ansah. Er wusste, dass ich es wusste.

"Ruf sie an Iclal. Sie soll kommen", ich nickte meinem Vater zu. Wenn ich ihm jetzt widersprechen würde, wäre es ganz sicher nicht gut ausgegangen. Ich musste lernen mein Mund zu zügeln.

Ich stand auf und ging in die Küche. Dabei spürte ich die Blicke von Bilal auf mir. Er war wütend und sauer, da ich ihm keine Rechenschaft gegeben habe, bezüglich Caner.

Ich entsperrte mein Handy und wählte Reyhans Nummer.

"Efendim Abla?", ich merkte an ihrer Stimme wie sie im Stress war. Ich wollte sie sogerne stören, wo sie ihren Freund beistand, doch was man alles nicht für die Eltern tat.

"Seyit Amca hat nach dir gefragt, dann meinte Baba, dass du Nachhause kommen sollst", sprach ich ruhig aus und kniff meine Augen zusammen, auf das was jetzt kommen würde.

"Abla ich kann jetzt nicht kommen! Wieso fragt der Mann nach mir?"

"Ich weiß es nicht. Bitte Reyhan. Sonst wird Baba wütender"

"Nicht mal für ihn da sein  kann ich!", legte sie auf und ich atmete tief ein und aus.

Als ich wieder ins Garten ging saß ich mich auf meinem Platz und aß mein Essen weiter.

"Und? Kommt sie?", fragte Dilan und ich nickte

Mein Vater saß sich auch hin und wir aßen alle.

Nach 10 Minuten betrat Reyhan das Garten und begrüßte alle ruhig.

"Hosgeldiniz", (Willkommen)

Man merkte einfach aus ihrer Stimme, dass sie keine Kraft hatte. Sie saß sich hin und ich wollte ihr ein Teller geben.

"Ich habe kein Hunger", schob sie das Teller weg und ich sagte dazu nichts. Mein Vater biss streng seine Zähne zusammen.

"Dann solltest du nicht vorher gegessen haben. Du wirst Essen.", mein Vater war wirklich auf 130 Grad.

"Sag mir doch auch wann ich Atmen darf", nuschelte sie, was nur ich und meine Mutter hörte.

"Du bist sehr blass Reyhan. Du solltest wirklich was Essen", sagte Gül Teyze.

Reyhan gab mir das Teller und ich tat ihr Lieblingsessen drauf. Sie aß kein Fleisch, weswegen ich ihr Manti und Börek auf den Teller.

"Isst du kein Fleisch wegen den Tieren?", fragte Dilan interessiert.

"Nein. Ich mag den Geruch und den Geschmack nicht", Dilan nickte und mein Vater schüttelte sein Kopf

"In anderen Ländern träumen die Menschen davon Stück Fleisch essen zu können! Aber wenn es zu viel davon gibt, oder man dafür nichts machen muss, wird es abgelehnt." Ich glaube ihr selber merkt, wie wütend mein Vater war, das er bei jeder Kleinigkeit versuchte Reyhan fertig zu machen.
Mein Vater war wirklich nicht so. Seine Wut ging mit ihm durch.

Bilal schwieg die ganze Zeit bis er mit meinem Vater ein Thema aufmachte und man merkte wie gelassener mein Vater wurde.

Nach dem Essen räumten wir Frauen ab und gingen in die Küche, wo Dilan das Tee kochte und meine Mutter das Geschirr in die Spülmaschine tat.
Reyhan war auf ihr Zimmer gegangen.

"Kizim guck mal nach deiner Schwester", ich nickte und ging die Treppen hoch, wo aus dem Badezimmer Baran raus kam. Er sah mich an.

"Was ist mit Reyhan los? Sie sah eben aus wie eine Leiche?", machte er sich Sorgen

"Ihr wird es nicht besser gehen wenn Baba so macht", kam es wütend von mir.

"Du weisst Baba ist sehr selten So. Dann sollte sie pünktlich Zuhause sein. Was gibt es Wichtigeres als das Geburstag der Schwester?", ich lachte

"Da gibt es so einiges Bruderherz", ging ich in Reyhans Zimmer, wo sie im Bett lag. Als ich sie ansah merkte ich wie traurig sie war.
Die Art meines Vaters machte es ihr zu Schaffen.

"Wie geht es Caners Mutter?"

"Besser. Sie wird heute entlassen"

"Dann zieh nicht so eine Miene ablam! Ich kann dich so nicht sehen", umarmte ich sie und sie bekam Tränen.

"Weisst du wie scheisse ich mich gefühlt habe, als ich meinem Schatz sagen musste 'Ich muss jetzt Nachhause, mein Vater wird sauer', Er hat mich gebraucht. Ich sollte bei ihm sein",

"Komm Wasch dein Gesicht und komm runter. Dir wird es nicht besser gehen wenn du dich hier einsperrst Reyhanim" sie nickte und wir gingen gemeinsam runter.

Meine Mutter rief mich und ich sah die Torte, die sie auf den Tisch im Garten hingestellt hatte. Dies war mein Geschenk.
Es stand groß Iclal und ein Mini Cooper wo mein Kennzeichen drauf stand. Dilan machte Fotos von meiner Torte und von uns, während ich meine Mutter einfach nur umarmte.
Ich Schnitt die Torte und sah zu Bilal, er sah in diesem Moment auch zu mir und unsere Blicke Vereinten sich.


BENI SEV'MEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt