Wieselpfotes Plan Kapitel 1

133 15 5
                                    

Vorsichtig spähte Wieselpfote aus dem Schülerbau. Außer Wolkenschweif, der Nachtwache hielt, war kein Krieger zu sehen. Wolkenschweif, dachte Wieselpfote höhnisch, der hört noch nicht mal, wenn ein Monster durch das Lager donnert. Er schlich zurüch zu den anderen Schülern und weckte sie vorsichtig. Verwirrt sahen diese ihn an. »Ist es schon Zeit für die Morgenpatrouille?«, murmelte Rauchpfote verwundert, »Ich wollte eigentl...« »Nein, es gerade mal Mondhoch«, unterbrach Wieselpfote die aufgeregte Schülerin, »aber ich habe einen Plan. Und der funktioniert am besten nachts.« Der schwarz-weiße Kater bemerkte, dass Rauchpfote und Aschenpfote ihn ängstlich ansahen. Dornenpfotes Mine konnte er nicht deuten und Maispfote sah ihn liebevoll an. Ihr Blick ermutigte ihn und er sprach weiter. »Wir sind nun schon mehr als sechs Monde Schüler und haben unseren Kriegernamen immer noch nicht bekommen«, fuhr Wieselpfote fort, »sogar dieses Mäusehirn von Wolkenpfote, oh nein Wolkenschweif, hat Blaustern schon zum Krieger ernannt. Dabei ist er jünger als wir! Wenn wir auch Krieger werden wollen müssen wir etwas wirklich Mutiges tun.« Er machte eine kurze Pause. »Wir werden herausfinden wer die Beute in unserem Wald stiehlt!«, schloss er seinen Plan ab und sah die anderen erwartungsvoll an. Nach einem langen Schweigen meldete sich Dornenpfote »Ich weiß nicht«, zögerte er, »Feuerherz meint es seien Hunde. Dagegen haben wir keine Chance.« Enttäuscht sah Wieselpfote Mausefells Schüler an. Er hatte schon gedacht, dass dieser nicht sofort zustimmen würde, also versuchte er ihn zu ermutigen: »Aber du willst doch auch Krieger werden. Bestimmt heißt du dann Dornenzahn, das wäre doch super.« »Ich weiß nicht, ich glaube ich bleibe besser hier«, entschied sich Dornenpfote, »Blaustern wird uns irgendwann auch so zu Kriegern machen.« Rauchpfote und Aschenpfote verfolgten die Diskussion immer noch mit ängstlichen Blicken. Die beiden würden sowieso nicht mitkommen. »Ich komme mit«, miaute Maispfote plötzlich. Dankbar sah Wieselpfote sie am und berührte sie sanft mit der Schnauze. Gemeinsam schlichen sie aus dem Schülerbau und kletterten durch den Farn hinter dem Ältestenbau aus dem Lager.
Nach einer Weile erreichten sie die Schlangenfelsen. Überall lagen Hundekot und Essensreste herum. Wieselpfote roch Maispfotes Angstgeruch, aber er würde jetzt nicht aufgeben, nicht nachdem er soweit gekommen war. Vorsichtig näherte er sich den Felsen. Er prüfte die Luft, was eigentlich nicht nötig gewesen wäre, da es so bestialisch stank. Plötzlich sprang ein Hund aus einem der Löcher. Er war viel größer als die Zweibeinerhunde. Maispfote schrie erschrocken auf. »Lauf weg Maispfote. Ich werde mein Leben für dich geben!«, rief Wieselpfote. Todesmutig sprang er dem Hund entgegen. Dieser schüttelt ihn aber ab und schleuderte ihn zu Boden. Das letzte was er sah waren faulige, messerscharfe Zähne, die immer näher kam kamen. Leb wohl Maispfote, dachte Wieselpfote noch.

Bleifuß Leid und andere KurzgeschichtenWhere stories live. Discover now