Bleifuß Leid und andere Kurzgeschichten

Bleifuß' Leid Kapitel 1

Bleifuß stand am Fluss und sah hinein. Neben ihm lagen schon zwei Elritzen. Da, ein silberfarbener Körper zuckte durchs Wasser. Bleifuß schnappte nach ihm und seine Kralle bohrte sich in den Bauch der Forelle. Bei diesem Fang kamen Erinnerungen an den Wald in ihm hoch. Dort war alles so schön gewesen, bis die Zweibeiner kamen. Sie hatten alles zerstört und die Clans mussten fliehen. »Bleifuß?«, riss Tupfenpfotes Stimme ihn aus seinen Gedanken, »Schau mal, ich habe einen Hecht gefangen.« »Toll gemacht«, lobte Bleifuß. Nebelfuß' Schülerin würde bald Krieger werden. Er erinnerte sich an seine Schülerin Dämmerpfote. Was wohl mit ihr passiert war? Sie war plötzlich einfach verschwunden. Als er seine Pfote nach einem Fisch ausstrecken wollte, zuckte er plötzlich zusammen und krümmte sich vor Schmerz. Er hatte dies schon öfter gehabt, die große Reise hatte ihm nicht gut getan, aber so schlimm war es noch nie gewesen. »Tupfenpfote«, rief Nebelfuß, »renn ins Lager und hol Mottenflügel. Ich und Schwarzkralle bleiben bei ihm.« Erneut wurde er von einer Welle von Schmerz überrollt. Schwarzkralle betrachtete ihn sorgenvoll. Bleifuß sah seinen ehemaligen Mentor traurig an. Er wusste Mottenflügel würde zu spät kommen. »Danke Schwarzkralle«, hauchte er schwach, »dass du mich so gut ausgebildet hast.« Dann schloss er die Augen und über gab sich der schwindelnden Finsternis.

Bleifuß wachte auf einer Lichtung auf. Neben ihm plätscherte ein kleiner Bach. Vor ihm stand eine graue Kätzin. Grauteich, erinnerte er sich. Die Älteste war gestorbeen als er ein Schüler gewesen war. »Bin ich tot?«, fragte er sie. »Nein Bleifuß«, miaute Grauteich, »du lebst. Du hast viel gelitten und wirst noch viel leiden müssen. Nach außen hin bist du schwach, aber du hatten schon immer einen starken Geist. Nutze ihn um dies durchzustehen.« »Also, werde ich nie wieder gesund?«, fragte er. »Nein Bleifuß, es tut mir Leid«, miaute Grauteich.