Blutherz und Lichtjunges

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Diese beiden Geschichten sind für den Wettbewerb von Eulenschlag.
Meiner Meinung nach sind sie nicht so gut gelungen, weshalb sie zusammen in ein Kapitel gekommen sind

Erschöpft humpelte Blut durch das Tal in Richtung Wald. Aus seiner Flanke strömte Blut und er fühlte sich, als würde er gleich zusammenbrechen. Alles nur wegen Knochen. Der weiße Kater hatte zuerst dafür gesorgt, dass Blut aus der Streunerbande vom Hügel verbannt wurde, weshalb er viele Blattwechsel als Einzelläufer gelebt hatte, und nun hatte er ihn auch noch aus seinem neuem Zuhause vertrieben, einer Wiese mit einem Fluss der sich durch das große Tal schlängelte.
Er erreichte den Waldrand und legte sich unter einem Baum. Obwohl seine Flanke unaufhörbar schmerzte, schlief er schon nach kurzer Zeit ein.
Er wurde allerdings schon kurze Zeit später, von leichten Stößen gegen sein heiles Vorderbein geweckt. Als er die Augen öffnete funkelte ihn ein grünes Augenpaar neugierig an. Blut bemerkte schnell, dass diese Katze ihm nicht feindlich gesinnt war. Im Gegenteil, sie schien eher interessiert. »Was tust du hier«, knurrte die Katze uns nun konnte Blut doch ein bisschen Feindseligkeit in ihrer Stimme hören. »Ich bin geflohen«, antwortete er. Erst jetzt bemerkte Blut, dass noch mehr Katzen da waren. Die erste, die gerade mit ihm sprach war eine silbern getigerte Kätzin. Hinter ihr standen ein brauner Kater mit schwarzen Streifen, ein hellbrauner Kater und eine jüngere schwarze Kätzin. Die silberne Kätzin betrachtete seine Wunde sorgenvoll. »Wir werden dich ins Lager bringen«, miaute sie, »unsere Heilerin Sumpfblatt wird dort etwas für deine Verletzungen haben. Ich bin übrigens Eisblüte, das ist Tupfenfell und das ist Vierkralle mit seinem Schüler Kiefernpfote. Wir sind Krieger vom HimmelsClan« Blut versuchte sich die vielen komplizierten Namen zu merken und stellte sich ebenfalls vor.
Sie gingen durch den Mischwald und erreichten eine Lichtung. »Das ist das Lager« erklärte Eisblüte. Sie deutete auf einen kleinen Bau: »Das ist der Heilerbau, bitte Sumpfblatt um etwas Spinnweben. Vierkralle kann dich begleten. Ich werde währenddessen unseren Anführer Sturmstern informieren.« Blut tappte gemeinsam mit dem hellbraunen Kater in den Heilerbau. Darin roch es stark nach Kräutern. Eine schildpattfarbene Kätzin sortierte gerade ein paar Kräuter. Als sie die aufgerissene Flanke sah, erschrak sie und holte schnell ein paar Spinnweben, während Vierkralle sie über Bluts Auftauchen aufkärte.
Nach einer Weile ließ die Blutung nach und auch der Schmerz war nicht mehr so schlimm. Plötzlich ertönte eine laute Stimme, die die Katzen zu einer Versammlung zusammenrief. Blut entdeckte eine gebrechliche, blinde Kätzin und drei Junge, die ihrer Mutter sichtlich auf die Nerven gingen. Dann erhob ein weißgrauer Kater, der auf einem Felsen saß die Stimme: »Ich habe euch hier versammelt, um jemanden zu begrüßen. Blut, bitte trete vor.« Vorsichtig tat er einen Schritt nach vorne. »Bist du bereit dich dem HimmelsClan anzuschließen?« Bin ich das?, fragte er sich selbst, ja! Er nickte mit dem Kopf und sah Sturmstern fest in die Augen. »Dann wirst du von nun an Blutherz heißen. Wir vertrauen auf dich, dass du uns immer treu bleist.« »Blutherz! Blutherz!«, rief der Clan und Stolz erfüllte sein Herz, ich bin ein Krieger, ein echter Krieger, freute er sich.

Lichtjunges
»Weidenherz! Glanzblüte! Weidenherz! Glanzblüte!«, schrie der Clan. Traurig spähte Lichtjumges aus der Kinderstube. Ihre Schwestern waren nun schon Krieger und sie war immer noch ein Junges, das von niemandem gemocht wurde. Noch nicht einmal der Älteste Strubbelbart, der sonst immer so nett zu ihr gewesen war, erzählte ihr noch Geschichten. Alles nur wegen diesem einen Unfall. Lichtjunges sah, wie sich die Szene vor ihrem inneren Auge abspielte. Damals war sie fünf Monde alt gewesen. »Dachse«, schrie Sandflug, der zweite Anführer des BuchenClans, während er auf die Lichtung stürmte, »so riesige, wie ihr sie noch nie gesehen habt.« »Ich werde dem Clan helfen die Dachse zu vertreiben«, murmelte Lichtjunges. Sie hörte, wie Haselstern die Patrouille einteilte.
Als die ausgewählten Katzen das Lager verließen, schlich sie heimlich auf gutem Abstand hinter ihnen her. »Da die Dachse«, entdeckte Lichtjunges die großen Tiere. Auf einmal brach Toben um sie herum aus und die Erinnerung verschwand.
Aber Lichtjunges wusste was danach passiert war: Sie war geflohen und hatte einen Dachs, der ihr gefolgt war somit ins Lager geführt. Dort hatte dieser ihre Mutter Amselherz und Wespenstreif, einen der besten Krieger, getötet. Sie hatte sich auf der Flucht zwei Pfoten gebrochen, die immer noch nicht verheilt waren. Der Heilerbau war mit Graufeder, Seefell und Blitzpfote schon überfüllt und mit dieser Verletzung konnte sie unmöglich Kriegerin werden. Seit diesem Tag wurde sie von allen gehasst, da Amselherz und Wespenstreif nur wegen ihr gestorben waren.
Sie schlief abseits von der momentan einzigen Königin in der Kinderstube, welche ihren Jungen erzählte sie müssen sich immer vor Lichtjunges fernhalten. Auch ihre Schwestern Weidenherz und Glanzblüte hatten ihr den Tod ihrer Mutter immer noch nicht verziehen.
Offiziell gehörte sie zwar zum Clan aber tief im inneren war sie schon eine Einzelläuferin.

Bleifuß Leid und andere KurzgeschichtenWhere stories live. Discover now