Kapitel 31

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Der Tag will einfach nicht vorbei gehen.

Wir sitzen herum und bereiten uns psychisch auf den Krieg vor.

,,Das ist doch Wahnsinn!", sag ich laut zu Kili, Fili, Balin und Bilbo die mit mir im gleichen Raum sizten und nichts tun.

,,Das kann er nicht machen! Ich lass das nicht zu! Ich kam her um Erebor zurück zu erobern und diesen Arkenstein zu finden", dabei schau ich kurz zu Bilbo als ich Arkenstein erwähnte. ,,Aber kein Krieg. Zumindest nicht gegen die Menschen und Elben! Wollte ihr etwa einfach hier herum sitzen und nichts tun? Wollt ihr wirklich in den Krieg ziehen?"

Ich bin wütend, stink wütend, nicht gegen sie, sondern gegen Thorin. Er hat denn Verstand verloren und das hat er heute Morgen gerade nochmals bewiesen. Ein Krieg mit Freunden anfangen, da der wahre Feind auf dem weg zu uns ist und nur darauf wartet bis sie uns alle auf einmal töten können.

,,Was willst du, was wir tun Tajra? Uns wehren? Nicht auf unseren König hören? Er ist der König Tajra und wir tun das was er uns auch befiehlt!", sagt Kili wütend.

Überrascht geh ich ein wenig nach hinten, da ich es genau von ihm am wenigsten erwartet hätte.

Ich schau ihn fassungslos an und schüttle nur leicht den Kopf.

,,Du bist also bereit zu Kämpfen. Gegen unsere Freunde?"

,,Freunde? Wer sind schon noch unsere Freunde? Wir haben niemand mehr ausser uns selbst! Und wir verteigen das was uns noch bleibt und nichtmal Du kannst mich davon abhalten zu kämpfen! Was könntest Du schon ändern? Du bist nicht besser als die.", nach diesem Satz steht er auf und verschwindet. Fili ruft ihm noch hinter nach er soll zurück kommen, doch er geht einfach weiter und lässt mich hier einfach sitzen.

Ich weis nicht wie ich mich gerade fühlen soll. Wütend, traurig oder doch beides? Ich weis es nicht, doch was ich weis ist, dass es sich wie ein Messer stich direckt ins Herz angefühlt hat. Es borrt sich langsam und schmerzhaft hinein und ich kann nicht tun als es zu zulassen.

Ich sitze einfach still hier, schau auf den Boden und sag kein Wort.

,,Er hat das sicherlich nicht so gemeint.", sagt Fili, um mich aufzumuntern, aber wer will er anlügen? Natürlich hat er das so gemeint und irgendwie hat er auch recht. Was soll ich bloss tun?

Bilbo und Balin sitzen hier und sagen nichts, aber ihre Blicke sagen mehr als Tausend Worte.

,,Schon gut Fili du musst ihn nicht verteidigen. Er hat schon recht. Ich bin so oder so nicht gut genug für ihn, deswegen lass es einfach. Er hat das gesagt was er schon längst sagen wollte und jetzt ist es raus.", sag ich mit einer verletzten Stimme und versuche meine Tränen zurück zu halten.

,,Wir sehen uns später nochmals.", sag ich leise und geh so schnell wie möglich aus diesem Raum raus, dass die anderen nicht sehen, das meine Augen voll mit Tränen gefüllt sind.

Ich geh hinaus, nein renne hinaus und versuche von diesem Schmerz in meiner Brust weg zu kommen. Aber es geht nicht, es ist hier, er wird sogar stärker desto mehr ich wünsche er würde weg gehen.

Ich renne, ich will weg von all diesen Gefühel, aber sie verfolgen mich, sie übrholen mich sogar, so das ich einfach auf dem weg zusammen breche und anfange zu weinen. Diese Schmerzen, sie tun...sie tun so weh. Es schmerzt so sehr in meiner Brust. Ich schreie sogar und weine gleichzeitig, ich liege wie ein kleines Kind auf dem Boden und hab die Beine zusammen gezogen und lass meine Gefühle freien lauf.

Egal wie ich es auch versuche gegen diesen Schmerz anzukämpfen, es geht nicht. Man kann nicht jeder Kampf gewinnen vorallem dein eigenen nicht. Die Gefühle, der Schmerz der gewinnt immer! Ich war zu lange stark genug um jetzt so zu leiden. Ich hab immer alles in mich reingefressen und selbst erzählt, das alles mal gut werden will, doch es war eine Lüge. Einfach nur eine grosse, fette Lüge. Man kann nicht von sich selbst entkommen, es geht einfach nicht. Egal wie viele Orks ich auch unter meiner Wut tötete, der Schmerz wurde ein wenig erträglicher, war aber trotzdem immer da. Und jetzt lasse ich ihn frei. Ich lass meine Schuldgefühle, meine Wut, mein Schmerz alles was sich an meiner Geburt angesammelt hat freien lauf. Ich lass es einfach raus. Egal ob mich jemand hört oder sieht. Ich lass es einfach raus!

Ich weis nicht wie lange ich da draussen lag und weinte, doch für mich kam es wie eine ewigkeit vor, auch wenn die Sonne noch genau an der selben stelle steht, wie ich hinaus kam.

Meine Augen brennen, mein Körper ist schlapp und mein Kopf leer. Wer bin ich? Fragte ich mich plötzlich. Ich wusste es all diese Jahren und plötzlich eine Minute nach der andere weis ich es nicht mehr.
Zu wem gehöre ich? Frag ich mich. Meine Antwort darauf, ich weis es nicht. Ich weis es einfach nicht.

Ich geh zurück mit rote untergelofenen Augen zum Berg. Alles dreht sich, wenn ich hinein gehe. Keine Kraft mehr in den Beinen oder Armen. Ich baumle nur noch so herum und versuche mich an jedem winzigen Teil festzuhalten, um nicht um zukippen.

Ich höre Stimmen die nicht weit von mir empfernt sind. Jemand ruft meinen Namen, doch ich kann nichts sehen, mir wird nur noch schwarz vor Augen und bevor ich auf den Boden zusammen breche, spür ich eine Hand die sich um meinen Körper schlingt und laut meinen Namen ruft.

So hier ist wieder eins, kein langes aber eins was euch hoffentlich ein wenig Gefühle hervor brachte.
Was auch immer ist, sagt es jemand, denn wir können nicht immer alles in uns hinein fressen und damit leben. Irgendwann brechen wir alle an dieser last, an diesem Schmerz. Erzählt es jemand, wenn ihr wollt auch mir, denn es gibt genug traurige und schmerzende Seelen da draussen die einfach mal frei und glücklich sein wollen. Egal was es auch ist, ihr könnt immer zu mir kommen und mit mir reden, ich weis ganz genau wie sich das anfühlt und will deswegen jeden helfen der genau so fühlt, denn du bist nicht alleine in dieser Welt, vergiss das nie

Kili - Hobbit FFWhere stories live. Discover now