Kapitel 15

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"Ich hoffe ich hab dich heute Nacht nicht gestört", lächelt mich Louis an. Ich wende meinen Blick vom Meer auf und schüttel dann meinen Kopf. "Nein. Keine Sorge, es war alles in Ordnung. Um ehrlich zu sein hast du mich sehr erschrocken aber es war auch echt schön", mein ich dann leise und verlegen.

Ein breites Lächeln schleicht sich auf Louis Lippen. Seine wunderschönen Augen strahlen mich ziemlich glücklich an. Seine Reaktion verwirrt mich etwas, da ich fest davon überzeugt war, dass er all das nur tut um mich zu ärgern. Doch seine ganze Ausstrahlung sagt im Moment etwas Anderes.

"Dann ist es ja gut. Ich hab mir schon Sorgen gemacht. Aber wenn das so ist kann ich dich ja heute wieder besuchen", grinst er mich dann ziemlich verschmitzt an. Dieser Satz treibt mir die Röte in die Wangen. "Eventuell", flüstere ich dann leise und will noch nicht zugeben, dass ich genau das auch will.

Doch leider scheint man mir das ziemlich anzumerken, da Louis mich angrinst. "Na wenn du das so willst, dann komm ich natürlich gerne wieder und pass auf dich auf", schmunzelt er dann. Ich kann erkennen, dass auch seine Wangen sich leicht rosé färben. Es erleichtert mich ziemlich, dass ich nicht die Einzige mit einem roten Gesicht von uns Beiden bin.

"Dann fällt mich kein wildes Tier an, denen liefern wir dann dich aus", grinse ich ihn dann, erleichtert über die willkommene Ablenkung, an. Es zaubert auch Louis ein Grinsen ins Gesicht und er zwinkert mir zu. "Darüber lässt sich streiten", lacht er dann leise, "aber in der Not beschütze ich dich schon keine Sorge"

Den letzen Teil des Satzes flüstert er mir zu. Verlegen blicke ich wieder auf die Seite und in den Sand. Diesen nehme ich dann in die Hand und lasse ihn langsam durch meine Hand rieseln. Louis Blick liegt dann lächelnd auf mir.

"Wollen wir etwas am Strand spazieren gehen?", lächelt er mich dann an. Zögernd nicke und wir stehen auf. Ich klopfe kurz den Sand aus meinen Klamotten und sehe ihn dann wieder an. Seine Hand greift meine und dann gehen wir los. Die Sonne ist schon langsam am untergehen und taucht den See in goldgelbes Licht.

Wir sind uns sehr nahe und ich bin total nervös in seiner Nähe. Die Wärme seiner Hand lässt meine Finger kribbeln und breitet Gänsehaut auf meinem Körper aus. Doch es ist alles Andere als eine unangenehme Gänsehaut. Sein Daumen streicht leicht über meinen Handrücken.


"Grace? Deine Schwester hat gerade angerufen. Sie ist krank geworden", kommt mein Vater am nächsten Morgen etwas verzweifelt auf mich zu. "Was hat sie den?", frage ich ihn dann sehr besorgt. Ich hab meine Schwester sehr gerne und mach mir daher immer starke Sorgen um sie.

"Wohl die Grippe. Ich will nicht, dass sie alleine zuhause ist. Aber ich kann auch nicht hier weg", meint mein Vater. Die Verzweiflung steht ihm ins Gesicht geschrieben. Er sorgt sich wohl genauso wie ich um Lucy. Sie wird selten krank, jedoch dann immer sehr stark. So war es bei uns schon immer.

"Soll ich heim fahren?", frage ich dann, da ich seine Bedenken durch aus verstehen kann. Wenn Lucy zum Arzt müsste hätte sie keine Chance das Haus zu verlassen. Meine Oma wohnt nicht in der Nähe und auch sonst gibt es keine Verwandten die sich um sie kümmern könnten.

"Würdest du das machen? Das wäre echt super. Ich fahre dich zum Zug, dass du so heim fahren kannst. Die Jungs wollten eh heute bisschen die Stadt in der Nähe ansehen", sagt er erleichtert. Zustimmend nicke ich und laufe dann gleich in mein Zelt um meine Sachen zusamen zu packen.

Den Koffer stelle ich dann aus dem Zelt um dieses ebenso abzubauen. "Hey wieso packst du den zusammen?", fragt mich plötzlich Louis. Seine Stimme klingt erschrocken und erschrickt mich leicht. Sofort blicke ich auf und in sein erschrockenes Gesicht. Ein leichtes Lächeln liegt auf meinen Lippen, als ich ihn sehe.

"Ich fahre nach Hause. Lucy ist krank geworden und ich will nicht das sie alleine zuhause ist", erkläre ich ihm meinen Aufbruch dann. Ich glaube Trauer in seinen Augen sehen zu können. Natürlich bin auch ich traurig wenn ich daran denke nicht nur den Zeltplatz sondern auch ihn verlassen zu müssen.

"Das ist schade. Ich hab mich echt auf die Zeit mit dir gefreut", meint er leise und klingt dabei sehr enttäusche. "Ich mich auch. Aber ich muss leider nach Hause. Wir sehen uns ja zuhause wieder", lächle ich ihn aufmunternd an um auch mich von den traurigen Gedanken abzulenken.

"Da hast du recht. Aber dann sag deiner Schwester gute Besserung und werde nicht auch noch krank ja?", ermahnt er mich regelrecht. Ich nicke mit einem breiten Grinsen und seine Worte muntern mich gerade sehr auf. Doch etwas Gutes hat das Ganze, ich entkomme dem Training meines Vaters und kann mich zumindest diese Ferien ein bisschen ausruhen.

"Dann bis bald", lächle ich und stecke das Zelt in dessen Tasche. Auch Louis verabschiedet sich von mir und umarmt mich überraschenderweise noch, als ich mich wieder hinstelle. Verwundert erwidere ich diese freundliche Geste. In seiner Nähe fühle ich mich nach wie vor sehr wohl und schließe meine Augen kurz.

Doch mein Vater ruft dann nach mir und ich muss den braunhaarigen Jungen wieder los lassen. Ich werfe nochmal einen lächelnden Blick auf ihn und gehe dann los zu meinem Vater. Dieser wartet schon am Bus auf mich. Die Jungs, die in die Stadt wollen, sitzen schon drinnen und warten auf die Abfahrt.

"Entschuldigung ich bin schon da", lächle ich meinen Vater an und er hilft mir meinen Koffer hinein zu verfrachten. Ich setze mich dann auf einen freien Platz und blicke aus dem Fenster. Auf dem Zeltplatz steht Louis, auf den mein Blick fällt. Ein leichtes Lächeln erscheint wieder in meinem Gesicht und ich winke ihm kurz zu. Er erwidert dieses Winken dann kurz.

Ich lasse meinen Blick kurz auf ihm liegen, doch der Bus fährt dann los. Nach und nach verschwindet und der Zeltplatz aus meinem Blickfeld. Der See und Wald ziehen an mir vorbei. Jetzt ist meine Trainingswoche wohl schneller vorbei als vermutet.

FußballbärchenWhere stories live. Discover now