Kapitel 2

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"Dad, komm schon wir müssen los. Das Spiel fängt gleich an!", schreie ich durch das halbe Haus. Zum Glück höre ich dann sofort das Trampeln meines Vaters, als er die Treppe runter rennt.

"Keine Sorge ich bin schon da wir können schon los fahren", beruhigt er mich und schnappt sich wie immer seine Tasche, die er immer davor fertig packt. Auch ich greife nach meiner Sporttasche, ohne die ich nie das Haus verlassen wenn es um Fußball geht.

"Bis später Lucy", rufe ich meiner Schwester noch zu und folge meinem Vater dann aus dem Haus. Die Haustür lass ich einfach zuknallen. Meine Sporttasche werfe ich zu der meines Vaters auf die Rückbank des Autos.

Wir fahren dann los zur Schule. Heute ist ein Heimspiel, was mir auch hilft, da ich danach eventuell die Gelegenheit bekomme selber bisschen zu kicken.

Die glücklicherweise kurze Fahrt über textet mein Vater mich mit ihren Spielzügen zu. Etwas desinteressiert schaue ich aus dem Fenster, ab und zu nicke ich auch wenn ich bei keinem seiner Worte zuhöre.

Kaum hält er Wagen am Parkplatz springe ich aus dem Auto und greife nach meiner Tasche. Schnell laufe ich zu den Umkleiden. Gerade als ich die Tür aufdrücken will, zieht jemand von der anderen Seite an. Sofort werde ich reingezogen und knalle regelrecht auf den Boden wo ich erstmal mit schmerzverzerrten Blick liegen bleibe.

"Grace schön das du uns mit deiner Anwesenheit beehrst, aber der Boden freut sich sicher auch mal wenn er umarmt wird", nehme ich Harrys lachende Stimme vom anderen Ende des Raumes war.

Langsam rapple ich mich auf und schau ihn sauer an. Meine Hand geht dann an meine Nase. Diese hat leider eine sehr harte Bekanntschaft mit den Fliesen gemacht. Ein Blick nach unten verrät mir, dass sie blutet.

"Verdammt", nuschle ich dann. Meine Tasche lasse ich liegen und laufe dann zu den Duschen, da ich nicht an eine Packung Taschentücher gedacht habe.

"Hier", mit diesen Worten hält mir jemand eine Packung unter die Nase. Sofort greife ich danach und zieh mir ein Tempo heraus. Dieses halt ich mir an die blutende Nase und dreh mich dann zu meinem Retter in der Not um.

"Danke", meine ich dann leise und schaue direkt in Louis Augen. Diese strahlen mich regelrecht an und ein Lächeln ziert seine Lippen.

"Gern geschehen. Ich hoffe du hast keine großen Schmerzen?", fragt er dann schon irgendwie besorgt. Doch bevor ich ihm eine Antwort geben kann, schreit Harry nach ihm. Sie müssen raus auf den Platz und sich aufwärmen.

Schnell lächelt er mich nochmal kurz an und verlässt dann den Raum. Ich stehe da und blicke ihm mit großen Augen hinterher. Mit einer Hand halte ich immer noch die Tempopackung.

Mit Sportklamotten und unblutender Nase verlasse ich die Umkleiden wieder. Die Jungs werden gerade von meinem Vater um den Platz gescheucht und auch das Gegnerteam läuft sich warm.

Wie immer nehme ich meinen Platz auf der Ersatzspielerbank ein. Seufzend lehne ich mich nach hinten an der Bande an. Louis Taschentücher, mittlerweile ist nur noch eines drinnen, halte ich in der Hand. Ich will es ihm wieder zurückgeben heute.

Locker läuft ein Junge mit blonden Haaren an mir vorbei. An seinem grünen Trikot kann ich erkennen, dass es einer der Gegner ist. Als sein Blick auf mich fällt, wirkt er im ersten Moment sehr irritiert. Sein braunen Augen liegen auf mir, während er stehen bleibt und sich auf den Weg zu mir kommt.

"Hey", lächelt er mich dann an. Schmunzelnd blicke ich zu ihm: "Hey", antworte ich dann. Meinen Blick lasse ich langsam über in gleiten. Er hat seine Haare nach oben gestylt, braune Augen, die mich irgendwie an Teddybäraugen erinnern, und einen sehr gut trainierten Körper. Ein Blick auf sein Trikot verrät, dass er die Nummer 10 ist.

FußballbärchenWhere stories live. Discover now