Kapitel 5

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Mit Lucy betrete ich das kleine Lokal. Bella und Sophie warten schon und quatschen angeregt miteinander. Ich lasse mich neben Bella auf die Bank fallen, während meine Schwester neben Sophie gegenüber Platz nimmt.

"Ach da seit ihr ja", grinst mich Bella an. Ich nicke: "Ja ich war nach dem Training noch kurz duschen wie immer" Verständnisvoll nickt meine Freundin. Ein Kellner kommt in diesem Moment auch auf uns zu und fragt erstmal nach unserem Getränkewunsch, bevor er uns die Karten reicht.

"Danke", lächle ich den Mann an, der natürlich dann wieder geht. Hungrig widme ich mich dann dem Inhalt. Eigentlich ist mir schon klar was ich essen werde. Aber rein aus Neugier auf ihr Angebot blättere ich trotzdem durch die Seiten.

"Alice hat ja abgesagt oder?", frage ich dann so nebenbei, da mir beim Vibrieren meines Handys ihre Nachricht in unsere Gruppe wieder einfällt.

"Ja genau. Sie trifft sich mit Josh schon. Also wie meistens", berichtet mir Soph schmunzelnd. Mit einem grinsend schau ich zu ihr nach oben. Meine Karte klappe ich dann auch wieder zu. Die Mädls machen es mir gleich.

"Wie ist dein Training heute gelaufen?", fragt Bella mich mit einem Lächelnd, während die anderen Beiden geraden einem anderem Gesprächsthema nachgehen.

"Ganz gut. Aber echt anstrengend ich glaube ich habe morgen Muskelkater, mir tut jetzt schon alles weh", mein ich seufzend. Bella lacht leicht und schaut mich ziemlich amüsiert an. Gequält fange ich an ihr zu erzählen zu was mein Dad uns alles gezwungen hat.

"Was jammerst du den so Grace? Wenn man Fußball spielt sollte man mit sowas klar kommen", vernehme ich Harrys lachende Stimme neben meinem Ohr.

Erschrocken wende ich meinen Kopf nach rechts und blicke ihn aus großen Augen an. Im ersten Moment bin ich noch viel zu verdattert um ihm zu antworten. Das bringt ihn nur noch mehr zu lachen.

"Ich bin ein Mädchen ich hab eben ein Mitteilungsbedürfnis", motze ich ihn dann an. Mein Blick fällt dann bisschen neben ihn und ich schaue in Louis grinsende Gesicht. Sofort bekomme ich leicht gerötete Wangen, was ich natürlich eigentlich so ganz und gar nicht machen will.

"Jetzt ist es dir peinlich, dass du so jammerst oder was?", lacht er mich dann aus. Unsicher blicke ich zur Seite und auf den Boden: "Nein sicher nicht!"

Der Lockenkopf geht dann lachend von mir weg. Ich werfe einen kurzen Blick auf Louis, der auch mich ansieht und kurz lächelt, bevor er seinem Kumpel hinterher geht.

Mit leicht geröteten Wangen schau ich zurück zu meinen Freunden. Die schauen mich alle, bis auf Lucy, ziemlich verwundert an. Kein Wunder eigentlich werde ich in solchen Situation nie rot.

"Was den?", nuschle ich ihnen dann leise zu. Alice ergreift als erstes das Wort: "Was war mit dir und den Jungs? Wieso bist du so verlegen?" Bevor ich antworten  kann, plappert meine Schwester los und erzählt ihnen alles was ich ihr wegen Louis erzählt habe.

Die Anderen starren mich dann regelrecht an. Ihre Blicke verraten nicht viel, nur das sie mehr als ein bisschen verwundert über die ganze Sachen sind.

"Naja jetzt wisst ihr es ja. Aber ich weiß einfach nicht was ich machen soll oder wie ich reagieren soll wenn ich ihn sehe", mein ich etwas verzweifelt zu den Mädels.

"Hmm naja sprich ihn doch drauf an. Entweder lacht er dich aus, weil er das alles nur getan hat um dich zu ärgern oder er sagt dir er steht auf dich", meint Alice dann nur.

"Genau vor dem Ersten hab ich Angst. Ich steh doch dann wie der letzte Vollidiot da. Außerdem weiß ich auch nicht wie ich reagieren soll wenn er sagt er steht auf mich", sage ich bisschen verzweifelt.

"Naja so verlegen und stumm wie du grade gewesen bist magst du ihn ja wohl und wenn er dir sagen würde er steht auf dich ist es ja klar das du ihm sagst du auf ihn auch oder?", Alice sieht mich regelrecht verwundert an.

"Das sagst du so einfach. Ich hab keine Ahnung, ob ich so fühle für ihn. Mich verunsichert die ganze Sache einfach total und beschäftigt mich auch.

"Ach Grace. Ich denke du solltest dir auf jeden Fall erstmal deinen eigenen Gefühlen klar werden bevor du ihn auf seine ansprichst. Vielleicht kommt er ja von selber auf dich zu", muntert mich meine Schwester auf, bevor Alice mich noch komplett runter zieht.

Lucy kennt mich gut genug um zu wissen, dass es nichts Gutes bedeutet wenn ich so traurig schaue. Mein Blick ist die ganze Zeit zu Boden gerichtet, was ich normalerweise in Gesprächen nicht mache, da das sehr unhöflich ist.

"Und wie soll ich das machen?", ich schaue wieder auf und direkt in die Augen meiner Schwester.  Diese ist dann wohl doch etwas überfordert mit so einer Aufgabe, da sie erstmal stumm bleibt.

"Fordere solche Situationen wie auf dem Fußballplatz mit ihm heraus. Dann siehst du ja wie du reagierst auf ihn und daraus lässt sich leicht schließen was du empfindest", rät mir Alice. Ich Blick wird nur auch etwas aufmunternder. Darüber bin ich auch erleichtert.

Ich nicke und bevor ich antworten kann bekommen wir unser Essen serviert. Während ich eher leise mein Essen mit der Gabel in meinen Mund verfrachte, hänge ich mit meinen Gedanken bei Louis und Alices Aussage.

Es beschäftigt mich gerade sehr, was ich momentan noch eher als ungut empfinde. Doch zum Glück lenken die Mädls meine Aufmerksamkeit wieder auf sich und lassen mich die restliche Zeit keinen Gedanken mehr an den braunhaarigen Jungen verschwenden.

"Dann bis morgen in der Schule. Wir sehen uns", verabschieden meine Schwester und ich uns von unseren Freunden. Auch diese gehen jetzt heim, müssen allerdings in die entgegengesetzte Richtung.

Schweigend gehe ich neben Lucy den Gehweg entlang, bis plötzlich ein Auto neben uns hält. Etwas verwundert schau ich nach rechts. Am Steuer sitzt eine Frau und lächelt uns an. Ich kenne sie nicht, antworte der Höflichkeit wegen aber auch mit einem Lächeln.

"Sollen wir euch heim fahren? Ihr wohnt ja ganz in der Nähe", vernehme ich dann eine Stimme, die ich eindeutig nicht der Frau zuordnen kann. Aus diesem Grund schaue ich auf den Beifahrersitz. Dort entdecke ich Louis, der freundlich grinst.

Etwas verplex wegen dieser Situation stehe ich da und starre ihn an. Meine Schwester antwortet dann einfach mir ja und zieht mich auf die Rückbank des Wagens.

Wir bedanken uns fürs mitnehmen und Louis Mutter fährt wieder weiter. "Das ist doch kein Problem. Ich kann euch doch nicht alleine heimgehen lassen", meint diese dann jedoch freundlich und stellt sich uns als Johannah vor.

"Wir sind Grace und Lucy Miller", antwortet meine Schwester und fängt dann fröhlich ein Gespräch mit ihr an.

Ich hingegen sehe schräg nach vorne auf Louis der auch zu uns nach hinten blickt und direkt in meine Augen. Als ich das bemerke, wende ich verlegen den Blick ab.

Ich hoffe sehr er bemerkt nicht meine leicht roten Wangen, doch leider stehen die Chance eher schlecht für mich, da ich seinen Blick weiter auf mir spüre.

"Vielen Dank fürs nach Hause bringen", bedanken wir uns nach dem Aussteigen nochmal bei den Tomlinsons.

Danach gehe wir auf unser Haus zu und betreten es. Etwas müde gehe ich nach oben in mein Zimmer und lass mich ins Bett fallen.

Doch leider fallen mir nicht gleich nach dem Umziehen die Augen zu, wie erhofft. Stattdessen kreisen meine Gedanken mal wieder nur um eine Person. Louis.

Er geistert in meinen Gedanken herum und raubt mir meinen wertvollen Schlaf. Nach gefühlten Stunden, schlafe ich jedoch endlich ein und gleite in meine Traumwelt.

FußballbärchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt